27.06.2011
Die ersten TodesfälleWir haben Honigwasser meistens in einem Kronkorken mit ein paar Kieselsteinen angeboten, die verhindern sollten, dass die Ameisen ertrinken.
Doch genau das ist passiert.
Zwei Ameisen steckten bewegungslos im Honigwasser fest.
Wir versuchten sie durch ein Wasserbad zu retten.
Eine bewegte sich überhaupt nicht mehr, die andere zappelte bald wieder mit den Beinen.
Diese wurde dann auch von ihren Schwestern bemerkt und "gesäubert". Den Ernst der Lage haben sie aber wohl nicht erkannt.
Es wirkte vielmehr so, als freuten sie sich nur über den Honig!
Als sie satt waren gingen sie weiter und ließen ihre Schwester wieder alleine!
Die verklebte Arbeiterin konnte dann nach einer halben Stunde wieder halbwegs laufen und hiefte sich langsam Richtung Nest.
Ein paar Tage später wurde eine Ameise auf dem Müllhaufen entsorgt...
So oft habe ich gelesen, dass Ameisen im Honig ertrunken sind.
Ich habe gedacht, ein paar kleine Steinchen würden die Ameisen davon abhalten ins Honigwasser zu fallen.
Jetzt wurde ich eines Besseren belehrt!
Wir füttern jetzt nur noch ganz kleine Tropfen an den unterschiedlichsten Stellen in der Arena.
Juli 2011Um die Oberfläche in der Arena zu erhöhen, habe ich eine neue Pflanze in die Arena gesetzt:
Es ist der Ableger einer Grünlilie (Chlorophytum comosum Variegatum)
Eine sehr anspruchslose Zimmerpflanze. Die Ableger überleben monatelang im Wasser.
(Ich weiß...mit dem Paraffinöl hab ichs ein bisschen übertrieben...;-)
Ein paar Bilder vom Honignaschen Wenn ich einen zu großen Tropfen füttere, wird er nach ausreichender Nahrungsaufnahme sofort abgedeckt:
Gründe können mehrere sein, zum Beispiel die Sicherung der Laufwege. Mit zunehmender Distanz zum Nest wird der Honig weniger gründlich abgedeckt. Evtl wollen sie die Nahrung dadurch auch vor anderen Tieren verstecken, um sie nicht zu nah ans eigene Nest zu locken.
Fütterung der RaubtiereDas Füttern läuft seit einer Koloniestärke von etwa 40 Arbeiterinnen folgendermaßen ab:
Es sind immer ein paar wenige Kundschafterinnen in der Arena unterwegs,
welche sich unerschrocken auf alles stürzen was man hinein legt.
Also wird das Futtertier meist nach wenigen Sekunden schon entdeckt:
Die Arbeiterinnen testen, ob sie die Beute alleine bewegen können.
Ein kleines Futtertier, wie eine Motte oder kleine Fliege, wird sofort ins Nest gezerrt.
Bei einem größeren Insekt (z.B. Schmeißmücke) werden mehr Streitkräfte rekrutiert und es kommen sofort zwischen 8 und 15 Arbeiterinnen in die Arena:
Es finden nicht alle gleich den Weg zum Futtertier, aber zumindest verstehen sie, dass sie außerhalb des Nestes gebraucht werden;-)
Nun kommt der Balanceakt über den Zweig.
Schon gemein, was sich der Depp hinter der Glasscheibe so alles einfallen lässt, um es NOCH etwas schwieriger zu machen;-)
Eine Motte, Fruchtfliege, kleines Stück Fleisch oder Eiweiß ist, je nach Größe, nach 1 bis 5 Minuten im Nest,
bei einem größeren Futtertier dauert es schon zwischen 5 und 15 Minuten bis das Futter bei den
Larven ankommt.
Steigt der Hunger der Kolonie, also wenn ich etwa 3 oder 4 Tage keine Proteine gefüttert habe,
wird seit neuestem ein "Vorposten" errichtet, vermutlich um schneller einsatzfähig zu sein. Etwa 10 Ameisen sammeln sich im T-Verbindungsstück zwischen Schlauch und Arena.
Die Arbeiterinnen warten auf ein Zeichen von einer erfolgreich von der Jagd zurückkehrenden Arbeiterin, um dann selbst den Weg in die Arena zu suchen.
19.JuliHeute gab es das erste mal einen Regenwurm. Er war schon ziemlich träge, etwas vertrocknet und voll und ganz mit Erde beklebt.
Obwohl meine Kolonie ziemlich satt sein durfte, da ich am Tag zuvor schon reichlich gefüttert hatte,
wenig furagiert wurde und kein Vorposten errichtet wurde, stürzten sie sich wie wild auf den Wurm!
Es waren fast 20 Ameisen an ihm zugange, trennten kleine Stückchen ab und trugen diese ins Nest.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit dem Regenwurm eine solche Begeisterung auslösen werde.
Auch die Kellerassel und der Käfer wurden gründlich bearbeitet. Noch vor ein paar Wochen undenkbar, da nahmen sie nur das Beste an,
jetzt muss es schon so viel hungrige
Larven geben, dass sie alles verarbeiten was man ihnen vorsetzt:-)
Sie waren die ganze Nacht beschäftigt. Es blieb nicht viel übrig:
Die Kolonie entwickelt sich wirklich prächtig und ich komme nun auf über 60 Arbeiterinnen,
Brut kann ich nicht zählen da das RG völlig verdreckt und verklebt ist...
Ich werde wohl doch bald ein Porenbetonnest anbieten, mit etwas Glück ziehen sie ja wirklich noch diese Saison um.
Vom Nestleben habe ich bisher kaum etwas gesehen, das wird mir erst immer klar wenn ich die Bilder in anderen Haltungsberichten sehe...
BlattlausIch habe heute eine einzelne Blattlaus am Bambus gesehen! Eine Arbeiterin hat sie "betastet" - genauso wie man es in der Natur beobachten kann!
Ich holte schnell meinen Foto, als ich zurückkam hockten Ameise und Laus auf der anderen Seite der Pflanze.
Ich habe schnell versucht ein paar Bilder zu schießen, leider waren die Batterien sehr schwach.
Als ich vom Batterien holen zurückkam war Ameise samt Laus verschwunden, ich konnte sie einfach nicht mehr sehen.
Nach dem Motto: lieber schlechte Bilder als gar keine, hier kann man Blattlaus und Ameise zumindest erahnen: