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von Agyar » 8. September 2010, 23:11
Hallo,
da ich selber gerade mit Gips und den tollen Goldenen-Kugel-Büchsen experimentiere kann ich folgendes sagen:
1) Gips dehnt sich beim erstmaligen Trocknen aus, "schrumpft" aber dann wieder beim völligen Austrocknen wieder etwas ein.
2) Das BESTE: beim Wiederbewässern dehnt sich der Gips dann wieder etwas aus, es gibt KEINE Lücken zwischen Plexiglas und Gipswand!!!
3) Das Problem ist die Knetmasse, mit der man die Gänge und Höhlen formen will... vor allem den Wassertank ganz unten der letzte knappe cm....:
Der Knet klebt "wie Sau" am Plexiglas und es als einzige Lösung, das Gips-Knet-Höhlenwerk (auch mit Talkuum als Trennmittel !!!) aus der Schachtel wieder rauszubekommen, ist die Zerstörung derselben.... die sind aber gottseidank "genormt", was nur eine Gewichtszunahme des Experimentsleiters zur Folge hat!
Meine Erfahrungen mit Bohrmaschine in Gips waren dürftig, aber es funktioniert auch, Gips reisst und bröselt nur schneller als Ytong, wenn man das Bohrloch schwenkend erweitert, finde ich...
4) Gips kann schön viel Wasser speichern, der 1cm Wassertank ist zwar leer, aber das Nest ist trotzdem voll durchfeuchtet.... für Tage und Wochen!
Noch eine Anmerkung zu 1) Ja, auch wenn man Gips-Abtrennungen im Wassertank einbaut... die Lücke zwischen Boden und Gipsabgrenzungswand ist so dicht, dass die Wasserblase in diesem abgegrenzten BodenWassertankstück bleibt.... allerdings wird der ganze Gipsblock feucht... (ich überlege mir für ganz trockene Nestteile ein Gipsblockstück freizuhalten und als "Einsatznest" zu gestalten)
5) Gips ist nicht so luftdurchlässig wie Ytong.... richtig! aber was hindert mich daran, wenn ich in mein Höhlen- und Gänge-Negativ aus Knetmasse Stecknadel einpiekse, die kann ich dann (wenn ich clever genug war und den Kopf nicht mit eingegipst habe) aus dem trockenen Gips ziehen...
Das sind Luftlöcher, durch die die Ameisen nicht durchkommen... und wenn der Knet-Bobbel aussieht wie ein Stachelschwein, dann kommt da auch viel Luft durch... das geht sogar als Belüftungs-Methode für den Wassertank.
6) Meine Gips-Nester bewässere ich von aussen: heisse Spritzennadel einmal ins Plexiglas gestupft und Wasser marsch... mehr als 8cm2 passt eh nicht rein. Man kann aber auch die "Röhrchen durch den Gips"-Methode wählen mit Korken (Stopfen etc) zum verschließen.
7) Die finale Lüftung ist der Deckel oben: Mit einem Lineal und Teppichmesser ein großes rechteckiges Loch ausgesäbelt, den Rand (kopfüber für die Meise) mit Parafin bestrichen, da zirkuliert der Habicht in der Brise und man hat einen schönen Fütterungs- und Säuberungszugang
(den Lochfüller kann man ja mal aufheben, für Tesafilm-An-Klebereien für Transport oder Winterpause)
8) Wenn man jetzt noch etwas feuchten Sand in die Höhlen klatscht, dann haben die Meisen noch was zum Umgraben für den Umbau...
9) Meine Meisen Lasius niger sind recht schnell mit kompletter Brut aus ihrem Reagenzglas in dieses Höhlensystem umgezogen.
(Wobei ich dazusagen muss, dass ich Ihnen erst 2 der 8 Höhlen freigeschaltet habe, die anderen 6 werden nach und nach (nach der Winterpause) mittels zugegipster Strohhalmstöpsel geöffnet)
10) Noch habe ich keinen Schimmel entdeckt, Nahrung & Nahrungsreste werden aber auch nicht auf dem bloßen Gips gelegt, sondern immer mit Schälchen serviert... Noblesse oblige!
Genug gesagt!
Tada
Agyar