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von Sahal » 21. Februar 2011, 04:25
Sawasdee krub
Imago: so wie beschrieben kann Dein Versuch nicht stattgefunden haben, dieser Hoax ist echt zu fett aufgetragen!
Nur auf die Schnelle fallen mir schon etliche Gründe dagegen ein, hier nur exemplarisch 3, wobei der erste wohl unwiderlegbar ist:
- wochenlang haben mind. 5 wehrlose Völker offen m RG in der Botanik gelegen, und kein einziges Volk ist überfallen worden?
Ameisen sind nahezu omnipotent. Es ist überhaupt fraglich, ob ein Volk im RG einen einzigen lumpigen Tag überlebt, bevor es von einem etablierten Volk geschlachtet wird!
- wochenlang liegen fette Ameisen im Schaufenster, und kein Piepmatz in der Nähe? Nicht mal eine räudige Katze interessierte sich für die RG? Kein einziger Prädator in Wochen? Dabei sind gerade die Gynen hochbeliebte Proteinsnacks...
- hat es wochenlang nicht geregnet?
Bein ersten handelsüblichen Regenguss wären die Völker elendig abgesoffen.
Lasst es Euch durch den Kopf gehen, wir sprechen hier von Wochen... selbst Tage wären fraglich, vor allem ohne jeglichen Umzug oder Gynen-Verlust!
Wenn Du ein RG mit Lasius niger auf feuchtes Erdreich legst, dann gibt es ein sauglutschendes FLUPP und weg sind sie!
Natürlich nicht immer, dabei beachten die Kleinen wohl einige Faktoren...
Die Umzugsträgheit bei Lasius niger:
in der Natur ziehen etablierte Lasius niger problemlos um, da ist nüscht mit Umzugsträgheit. Die Umzugsträgheit in der Haltung liegt wohl eher daran, dass sie ungerne von einem miesen RG ins nächste latschen, oder Monsterkammern in den Ausmaßen einer Hamster-Höhle beziehen wollen!
Meine oft propagierten Gründungsnester aus Ytong waren für mich aussagekräftig genug: RG auf den Porenbeton legen, Öffnung an Eingang, und... *Saugflutsch*
Hat eine Gyne in der Natur falsch gewählt, wird sie und ihr kleines Volk dort umkommen.
Aber:
1. akzeptiert sie ein riesiges Loch ala RG überhaupt als sicheres Nest?
Eine natürliche Gründungskammer ist so klein, dass sich die Gyne kaum drehen kann.
Ein RG aber ist so groß, dass sie bequem Rad schlagen kann, ohne dass sie die Sicherheit vermittelnde Decke fühlen wird.
2. hat die Gyne in der Natur falsch gewählt, zB zu trocken, dann müsste sie meterweit ungeschützt laufen und wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einem anderen Volk zu Sushi verarbeitet! Also Mut zum Risiko des Erduldens, und nicht über die erforderlich weite Strecke umziehen.
3. sprechen wir hier aber davon, dass die Gyne nur 0.5cm ins rettende Erdloch plumpsen muss.
Alleine schon die angeborene negative Phototaxis und positive Thigmotaxis treiben sie ins Loch, oder gar zur dunklen Seite.
Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!