Verhalten von Lasius niger in der Winterruhe
- Jacky
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#9 AW: Verhalten von Lasius niger in der Winterruhe
@Octicto
Ameisen erfrieren nicht so schnell, glaub kaum das einem Halter eine Kolonie erfroren ist, eher ertrunken bei zu viel oder vertrocknet bei zu wenig Feuchtigkeit.
An dieser Stelle möchte ich diesen Thread in Erinnerung rufen:
http://www.ameisenforum.de/europ-ische-ameisenarten-allgemeines/winterruhe-zwischenbilanz-der-deutschen-eiszeit-t34592.html
... ist wirklich lesens und vor allem sehenswert.
LG, Jacky
Ameisen erfrieren nicht so schnell, glaub kaum das einem Halter eine Kolonie erfroren ist, eher ertrunken bei zu viel oder vertrocknet bei zu wenig Feuchtigkeit.
An dieser Stelle möchte ich diesen Thread in Erinnerung rufen:
http://www.ameisenforum.de/europ-ische-ameisenarten-allgemeines/winterruhe-zwischenbilanz-der-deutschen-eiszeit-t34592.html
... ist wirklich lesens und vor allem sehenswert.
LG, Jacky
- Streaker87
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#10 AW: Verhalten von Lasius niger in der Winterruhe
@Jacky:
Kolonie-Totentafel in Zahlen (Statistik)
Wie wahr. Beim Verfassen der Statistik konnte ich keinen Fall von "Zu kalter Haltung" außerhalb derWinterruhe notieren.
Auch während derWinterruhe soll keines der Völker durch Kälte umgekommen sein.
Kolonie-Totentafel in Zahlen (Statistik)
Wie wahr. Beim Verfassen der Statistik konnte ich keinen Fall von "Zu kalter Haltung" außerhalb der
Auch während der
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#11 AW: Verhalten von Lasius niger in der Winterruhe
Letztes Jahr hatte ich wie erwähnt schonmal kurz, dass mir die kleinen etwas sehr kalt geworden sind. Hatte die dann für 2 Stunden etwas wärmer gestellt und da kam auch wieder Regung rein. Nun stehen sie seit gestern warm im Wohnzimmer und nichts... Die sind definitiv tot.
"Some men see things as they are and say: Why?"
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- Boro
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#12 AW: Verhalten von Lasius niger in der Winterruhe
In der Natur ist es so, dass Ameisenvölker durchaus auch einmal durchfrieren können, man denke nur an die arboricolen Arten. In diesen Fällen sind dann die Ameisen praktisch bewegungslos. Ich habe auch schon Lasius spp. in gefrorenen Erdklumpen gefunden, völlig steifgefroren.
Bei einigen Graden über Null, da reichen 3° aus, beginnen sich die Tiere zu bewegen, sobald man ihreWinterruhe stört. Wenn sie nun seit gestern wärmer gestellt wurden und sich noch immer nicht bewegen, sind sie definitiv tot. Leider!
L.G.Boro
Bei einigen Graden über Null, da reichen 3° aus, beginnen sich die Tiere zu bewegen, sobald man ihre
L.G.Boro
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#13 AW: Verhalten von Lasius niger in der Winterruhe
Ja werd mich da mal eintragen. Ist nur traurig und einfach schade, wo es doch letztes Jahr so gut geklappt hatte.
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#14 AW: Verhalten von Lasius niger in der Winterruhe
Ameisenhaltung ist immer eine Herausforderung mit Interpretieren und Reagieren auf Beobachtungen.
Winterruhe danebengegangen, bist nicht alleine damit, gibt unzählige Gründe dafür.
Was genau schiefgelaufen ist?
Richtig kalte Temperaturen, auch mal Frost, diese Art kommt damit klar.
Nicht jede Haltung führt gleich zum Erfolg, nimm mit die Erfahrungen, die Du gemacht hast, versuche es noch mal, es lohnt sich und wird werden.
Schade, nicht unterkriegen lassen und dabei bleiben.
Grüße
Was genau schiefgelaufen ist?
Richtig kalte Temperaturen, auch mal Frost, diese Art kommt damit klar.
Nicht jede Haltung führt gleich zum Erfolg, nimm mit die Erfahrungen, die Du gemacht hast, versuche es noch mal, es lohnt sich und wird werden.
Schade, nicht unterkriegen lassen und dabei bleiben.
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#15 AW: Verhalten von Lasius niger in der Winterruhe
Sawasdee krub,
die Frostfestigkeit von Ameisen sollte man unbedingt an eine korrekte und angemessene Einwinterung knuepfen! Nur wenn die Ameisen undLarven in die physiologische Winterruhe gehen (koennen), werden sie Frost vertragen. Hierzu gehoert zB das Entwaessern der Larven , die dann eingeschrumpelt wirken, und die Eindickung der Haemolymphe mit Gluccose als Frostschutzmittel bzw kleinkristallien frierend.
Dieser physiologische Zustand derWinterruhe wird nicht durch kurzzeitige Erwaermung aufgegeben, sondern kann auch nach Tagen der Waerme noch aufrecht erhalten werden... halt gemaess der Natur mit einigen warmen Tagen gefolgt von festen Froesten.
Wie tolerant sie gegen Frost sind, wird allerdings je nach Art und Lebensweise verschieden sein... ungeschuetzte Vertreterinnen wie Temnothorax oder Camponotus truncatus werden haerter im Nehmen sein als Beispielsweise unsere Lasius niger oder L. flavus, die erheblich geringeren und langsameren Schwankungen unterworfen sind.
Temnothorax geniessen gerne mal Schwankungen ueber 30Grad in wenigen Stunden, wenn nach naechtlichen -10Grad die Wintersonne auf die Nester bruzzelt und diese auf 20Grad erwaermt.
Atmungsaktiver Porenbeton?
Porenbeton ist nicht durchlaessig, sondern dicht! Die einzelnen Poren sind in sich abgeschlossene Gaseinschluesse und von undurchlaessigem Material/Beton umgeben.
Als "Luftdurchlaessig" laesst sich nur die Stirnflaeche bezeichnen, wenn zwischen rauher Oberflaeche und Glasscheibe Sprazen und Rilten, oder gar Spalten und Ritzen entstehen.
Je sorgfaeltiger die Stirnflaeche bearbeitet wird, desto schlechter ist die Belueftung. Kommen dann in derWinterruhe noch fester Wattepropf und ein paar verwesende Arbeiterinnen oder Futterreste dazu, ist ein Volk gruendlichst erstickt.
Abhilfe schaffen feine Entlueftungsschlitze oder -bohrungen, die an den tiefsten Stellen des Nestes/der Gaenge angebracht werden.
die Frostfestigkeit von Ameisen sollte man unbedingt an eine korrekte und angemessene Einwinterung knuepfen! Nur wenn die Ameisen und
Dieser physiologische Zustand der
Wie tolerant sie gegen Frost sind, wird allerdings je nach Art und Lebensweise verschieden sein... ungeschuetzte Vertreterinnen wie Temnothorax oder Camponotus truncatus werden haerter im Nehmen sein als Beispielsweise unsere Lasius niger oder L. flavus, die erheblich geringeren und langsameren Schwankungen unterworfen sind.
Temnothorax geniessen gerne mal Schwankungen ueber 30Grad in wenigen Stunden, wenn nach naechtlichen -10Grad die Wintersonne auf die Nester bruzzelt und diese auf 20Grad erwaermt.
Atmungsaktiver Porenbeton?
Porenbeton ist nicht durchlaessig, sondern dicht! Die einzelnen Poren sind in sich abgeschlossene Gaseinschluesse und von undurchlaessigem Material/Beton umgeben.
Als "Luftdurchlaessig" laesst sich nur die Stirnflaeche bezeichnen, wenn zwischen rauher Oberflaeche und Glasscheibe Sprazen und Rilten, oder gar Spalten und Ritzen entstehen.
Je sorgfaeltiger die Stirnflaeche bearbeitet wird, desto schlechter ist die Belueftung. Kommen dann in der
Abhilfe schaffen feine Entlueftungsschlitze oder -bohrungen, die an den tiefsten Stellen des Nestes/der Gaenge angebracht werden.
Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!
- jkiefer
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#16 AW: Verhalten von Lasius niger in der Winterruhe
Hallo,
diesen Satz will ich nochmal unterstreichen:
Ist das geschehen sind die meisten unserer Einheimischen Arten erstaunlich Winterfest und Frosthart (die allermeisten Arten, Ausnahme wären z.B. die Hügelbauenden Waldameisen, kommen mit weit unter -10°C locker zurecht, was in den meisten Gebieten Deutschlands, insbesondere in geschützter Lage und mit Winterschutz, selten erreicht wird). Auch große Temperaturschwankungen sind da für die meisten Arten (auch z.B. Lasius flavus) meiner Erfahrung nach kein großes Problem, zumindest ein weit weniger großes Problem wie die richtige Feuchtigkeit.
Ein großer Fehler der oft gemacht wird, ist das in derWinterruhe wenn es mal über 10°C hat (was jeden Winter mal stattfindet), gefüttert wird. Durch diese Fütterung geht nämlich die Frostfestigkeit komplett verloren, d.h. wenn die Ameisen nach der Fütterung (und das kann nach Wochen noch so sein, da ja Stoffwechsel während der Winterruhe herabgesetzt ist) selbst geringstem Frost ausgesetzt sind werden sie sterben. Diese Erfahrung musste ich bei einer Kolonie letzten Winter machen, während einer Warmperiode minimal Honig gefüttert, eine Woche später wieder Frost und nach dem Frost dann 15 Tote bei etwa 50 Arbeiterinnen.
Der Grund dafür ist, dass der Darminhalt (der Honig) dann als Kristallisationskeim wirkt, und die Innereien sozusagen durch die sich bildenden Eiskristalle aufgeschlitzt werden, um es mal sehr flapsig auszudrücken ^^
Lg
diesen Satz will ich nochmal unterstreichen:
Denn mit der richtigen Einwinterung steht und fällt die Frostfestigkeit, dazu gehört ein langsames runterkühlen und vor allem das nicht mehr füttern der Ameisen.die Frostfestigkeit von Ameisen sollte man unbedingt an eine korrekte und angemessene Einwinterung knuepfen!
Ist das geschehen sind die meisten unserer Einheimischen Arten erstaunlich Winterfest und Frosthart (die allermeisten Arten, Ausnahme wären z.B. die Hügelbauenden Waldameisen, kommen mit weit unter -10°C locker zurecht, was in den meisten Gebieten Deutschlands, insbesondere in geschützter Lage und mit Winterschutz, selten erreicht wird). Auch große Temperaturschwankungen sind da für die meisten Arten (auch z.B. Lasius flavus) meiner Erfahrung nach kein großes Problem, zumindest ein weit weniger großes Problem wie die richtige Feuchtigkeit.
Ein großer Fehler der oft gemacht wird, ist das in der
Der Grund dafür ist, dass der Darminhalt (der Honig) dann als Kristallisationskeim wirkt, und die Innereien sozusagen durch die sich bildenden Eiskristalle aufgeschlitzt werden, um es mal sehr flapsig auszudrücken ^^
Lg
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"Was für ein Ende soll die Ausbeutung der Erde in all den künftigen Jahrhunderten noch finden? Bis wohin soll unsere Habgier noch vordringen?"
(Plinius der Ältere, 23 - 79 n. Chr.)
Mein kleiner Blog über Ameisen und so Zeugs...
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