Hallo,
diesen Satz will ich nochmal unterstreichen:
die Frostfestigkeit von Ameisen sollte man unbedingt an eine korrekte und angemessene Einwinterung knuepfen!
Denn mit der richtigen Einwinterung steht und fällt die Frostfestigkeit, dazu gehört ein langsames runterkühlen und vor allem das nicht mehr füttern der Ameisen.
Ist das geschehen sind die meisten unserer Einheimischen Arten erstaunlich Winterfest und Frosthart (die allermeisten Arten, Ausnahme wären z.B. die Hügelbauenden Waldameisen, kommen mit weit unter -10°C locker zurecht, was in den meisten Gebieten Deutschlands, insbesondere in geschützter Lage und mit Winterschutz, selten erreicht wird). Auch große Temperaturschwankungen sind da für die meisten Arten (auch z.B. Lasius flavus) meiner Erfahrung nach kein großes Problem, zumindest ein weit weniger großes Problem wie die richtige Feuchtigkeit.
Ein großer Fehler der oft gemacht wird, ist das in der
Winterruhe wenn es mal über 10°C hat (was jeden Winter mal stattfindet), gefüttert wird. Durch diese Fütterung geht nämlich die Frostfestigkeit komplett verloren, d.h. wenn die Ameisen nach der Fütterung (und das kann nach Wochen noch so sein, da ja Stoffwechsel während der
Winterruhe herabgesetzt ist) selbst geringstem Frost ausgesetzt sind werden sie sterben. Diese Erfahrung musste ich bei einer Kolonie letzten Winter machen, während einer Warmperiode minimal Honig gefüttert, eine Woche später wieder Frost und nach dem Frost dann 15 Tote bei etwa 50 Arbeiterinnen.
Der Grund dafür ist, dass der Darminhalt (der Honig) dann als Kristallisationskeim wirkt, und die Innereien sozusagen durch die sich bildenden Eiskristalle aufgeschlitzt werden, um es mal sehr flapsig auszudrücken ^^
Lg