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Pheromonähnlicher Stoff?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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chris1994
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#1 Pheromonähnlicher Stoff?

Beitrag von chris1994 » 1. März 2011, 17:52

Hallo Zusammen

Im Zuge meiner Maturaarbeit habe ich mir ein paar Gedanken über mögliche Versuche gemacht.

Da bin ich darauf gekommen, ob es möglich ist, die Existenz von Duftspuren zu beweisen, indem man eine künstliche Spur mit einem Stoff legt, der dem Spurpheromon ähnlich ist. Ich glaube so etwas schon mal irgend wo gelesen zu haben aber ich bin mir nicht sicher und weiss auch nicht mehr wo.

Weiss jemand da genaueres oder welcher Stoff da geeignet ist??

MFG



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Ameise-Sica
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#2 AW: Pheromon-ähnlicher Stoff?

Beitrag von Ameise-Sica » 1. März 2011, 18:33

Hi chris!
Soweit ich weiß orientieren sich auch z.b Termiten durch Duftstoffe(pheromone)
Auch die fleißigen Bienchen. Der Duftstoff kommt- wie ich weiß - aus
der Gaster der Königin/Arbeiterin, wodurch ein kleiner unsichtbarer Weg entsteht.
Der Dufftstoff der Termiten oder Bienen ist doch wahrscheinlich [doch] ähnlich mit dem
einer Ameise. Ein kleiner Experimentstipp(by Ameise-Sica)
Z.b man sieht eine Messor barbarus Kolonie.
Man stehlt[?] vorsichtig ein Paar Körner hin
sie werden sie sammeln. Das Experiment aber
solle so erfolgen: Körner hinstellen und vieleicht ein klein
wenig Pheromon(Duftstoff) von z.b einer Biene bis zum
Nest auftragen und dann sehen was passiert, gelingt es, dann
werden unzählige Ameisen diesen Duftstoff wahrnehmen und
ihm folgen. (Aber am besten i[h]n der Natur. Bei z.b Lasius niger das
gleiche nur mit z.b Honig. Good Luck!;)

Ich bin kein Experte aber das[s] wä[h]re doch mal was?
Die müssen jetzt dran. Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.



mfg Ameise-Sica



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christian
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#3 AW: Pheromon-ähnlicher Stoff?

Beitrag von christian » 1. März 2011, 18:37

Um eine künstliche Fährte zu legen kannst du auch eine Ameise zerquetschen und mit dem Hinterteil über ein Blatt ziehen. Der dünnen Spur müssten sie eigendlich folgen können.
Künstlich welche herzustellen ist wohl mehr oder weniger unmöglich und daher auch nicht einfach irgendwo im Internet käuflich. Siehe u.a. hier: http://www.chemie.uni-erlangen.de/vostrowsky/natstoff/09Pheromone.pdf

@Ameise-Sica: Wenn ich chris nicht missverstanden habe, will er durch einen künstlichen Beweis die Existenz von Pheromonen nachweisen, und Faktoren wie Licht etc. als nicht ausschlaggebend beweisen. Dass Ameisen Duftstoffe dafür verwenden müsste hier eigendlich den meisten klar sein.



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chris1994
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#4 AW: Pheromon-ähnlicher Stoff?

Beitrag von chris1994 » 1. März 2011, 23:10

Danke für eure Antworten

Dann fällt der Versuch wohl ins Wasser.


Deshalb habe ich mir noch etwas anderes ausgedacht: Zum Nachweis von Trophallaxis unter den Arbeiterinnen würde ich Zuckerwasser mit einem Fluoreszenzfarbstoff einfärben und einige Arbeiterinnen davon trinken lassen. Nach einiger Zeit betrachte ich dann das Nest im Dunklen und sehe dann hoffentlich die kleinen grün leuchtenden Ameisen. Andere Farbstoffe sind meinen Erfahrungen nach viel zu schlecht sichtbar.

Kennt jemand von euch einen ungiftigen Fluoreszenzfarbstoff?? Ich habe bis jetzt nur Uranin gefunden und das soll laut Wikipedia reizend sein. Meine lieben Ameisen sollen meine Arbeit schliesslich unbeschadet überleben.

LG Christian



Malli
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#5 AW: Pheromon-ähnlicher Stoff?

Beitrag von Malli » 1. März 2011, 23:16

Experimentier doch mit dem thema Rotblindheit rum.

Ein par LEDs mit verschiedenen Wellenlängen aus dem Internet und dann Nestteile mit verschiedenen Wellenlängen bestrahlen. Gucken welchem Licht sie ausweichen, welchem Licht nicht.

Kannst ja das ganze sichtbare Spektrum mit LEDs für par€ abdecken. Mit einem Blick auf die Datenblätter kannst du gute Aussagen über das emitierte Licht machen.

Das Ergebniss ist sicher für vile Halter interessant.

...Rotblindheit oder Farbblindheit lässt sich so natürlich nicht untersuchen, nur die Reaktion der Tiere auf verschiedene Wellenlängen. Was stört sie, was nicht. In der Haltung ist das die wichtigste Frage!

Grüße


„Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.“
Arthur Schopenhauer

Sahal
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#6 AW: Pheromon-ähnlicher Stoff?

Beitrag von Sahal » 2. März 2011, 01:23

Sawasdee krub

grünleuchtende Alien-Hintern kannst Du eigentlich knicken, und es wäre auch ein recht einseitiger Versuch.

Nutze sehr helle Ameisen wie zB Lasius flavus und füttere Neutralrot angefärbtes Insektenfleisch und Methylenblau eingefärbtes Zucker-/Honigwasser. Prima lässt sich die Farb- und somit Futterverteilung für blaue Kohlenhydratspeicher und rote Proteinverwerter bis zu den Larven verfolgen.

Rot- und Farbblindheit: alle daraufhin untersuchten Arten konnten Farben durchaus unterscheiden, sind also nicht Farbenblind!
Um Reaktionen auf versch. Spektren zu unterscheiden, müssen u.a. die Ameisen entsprechend konditioniert/dressiert werden. Das wird Dich, denke ich, überfordern und die Ergebnisse wären nicht aussagekräftig.
Bleibe im Rahmen einer Matura-Arbeit bei den einfachen Versuchen!!


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

DermitderMeise
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#7 AW: Pheromon-ähnlicher Stoff?

Beitrag von DermitderMeise » 2. März 2011, 02:53

Hi Chris,
doch, einen Versuch könnte es wert sein. Nach einem oberflächlichen Blick auf die Gattung Lasius in der Pherobase stehen da einige Substanzen, die sich leicht synthetisieren lassen und zum Standardrepertoire eines organisch-chemischen Labors (bzw. dessen Chemikalienlagers) gehören: Octan-3-ol als Alarmpheromon bei Lasius flavus, Hexansäure und verschiedene andere organische Säuren bei L. fuliginosus als Spurpheromone, Undecan usw.
Stoffe wie Citronellol/-al werden in Deos in wesentlich massiveren Konzentrationen eingesetzt, sind also auch käuflich zu erwerben, für dich z. B. bei Omikron oder eben dem Lieferanten deiner Schule. Literatur ist da tw. direkt verlinkt, allerdings gerne ältere Publikationen; wenn du Hilfe bei der Beschaffung brauchst -> PN.

Pheromone müssen nicht zwangsläufig kompliziert sein, sie müssen nur spezifische Signale zwischen Individuen übertragen, um sich diesen Namen zu verdienen.



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chris1994
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#8 AW: Pheromonähnlicher Stoff?

Beitrag von chris1994 » 2. März 2011, 18:02

Vielen Dank Der mit der Meise

Ich habe bei Aldrich nachgeschaut und so gut wie alle auf Pherobase genanten Stoffe gefunden. Also muss ich diesen Versuch doch nicht streichen.

@Sahal: Danke für den Versuchstipp. Leider habe ich im Moment keine so helle Art wie Lasius flavus zur Verfügung. Was meisnt du, sieht man die Farben auch durch dunklere Ameisen?? Die Larven sind zum Glück immer hell.

An Versuche mit Alarmpheromonen traue ich mich nicht herran, da ich einige Versuchsberichte darüber gelesen habe und sich dabei die Ameien fast immer gegenseitig umgebracht haben.

Desweiteren habe ich noch über Vesuche zur Rekrutierung nachgedacht. Dabei bin ich auf das gekommen: wie oft Nestgenossen bei welcher Zuckerwasserkonzentration rekrutiert werden oder ob die Qualität der nahrungsquelle eine Rolle spielt.

Heute haben wir in Bio mit den Hormonen begonnen. Da wurde uns erklärt, dass Hormone nicht artspezifisch sind. Gild das auch für manche Pheromone?? Also das ein und der selbe Stoff bei fast allen Ameisengattungen eine mehr oder weniger ähnliche Reaktion auslöst??

Würde es etwas bringen, den Ameisen Pheromone von Aphiden zu geben und zu beobachten was passiert?? Was haltet ihr davon?

MFG Christian



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