Moderne Ameisenhaltung der heutigen Zeit, mit fachlichen und praxisnahen Informationen sowie Diskussionen, für jeden Interessierten den Umgang mit Ameisen zu erlernen
Moderne Ameisenhaltung der heutigen Zeit, mit fachlichen und praxisnahen Informationen sowie Diskussionen, für jeden Interessierten den Umgang mit Ameisen zu erlernen
4.04.2011. Heute früh am Morgen so gegen 0:30 Uhr gab es eine Überraschung. Die Wärmelampe ließ ich diesmal ziemlich lange brennen. Im Augenwinkel sah ich wie mehrere Ameisen mit Puppen aus dem Nest kammen. Ihr Ziel war der Stein.
Es dauerte ca. 20 Minuten bis schließlich die ganze Kolonie samt der Brut auf dem Stein waren.
Selbst die Königin profitierte von der Wärme. Einerseits war es erfreulich die Puppen auf dem Stein zusehen, anderseits gefiel mir die Anwesenheit der Königin nicht.
Stunden später schaute ich nach meiner Kolonie. Sie befanden sich wieder im Nest. Ich entdeckte zwei neue Arbeiterinnen. Sie wurden von mehreren Arbeierinnen aus dem Kokon befreit und kurze Zeit später links liegen gelassen.
Beide Arbeiterinnen leben. Sind aber immer noch in einer Kauerstellung. Wenn ihre Schwestern ihnen nicht bald helfen, sehe ich keine große Zukunft für diese Arbeiterinnen.
Aber die "hilfsbereiten" Arbeiterinnen setzten noch einen drauf.
Wieder einmal Puppenfraß! Es betrifft immer die kleinen Puppen. Ich bin sehr gespannt, wie viele Arbeiterinnen aus dieser Brut das Licht der Welt erblicken. Zur Zeit sieht es nicht gut aus.
Da ich gestern die Brut halbwegs zählen konnte, kann ich heute eine bessere Schätzung wagen.
Heute haben wir Sonntag den 10.04.2011 und leider fand ich gestern eine tote Arbeiterin auf dem Stein. Vermutlich ist sie an Altersschwäche gestorben. Wie man sieht, hatte sie eine Größe von 5,5mm.
Ich habe am Mittwoch ein großes Reagenzglas mit Wassertank ins Formicarium gelegt, um ihnen eine größere Auswahl an Nestern zu geben. Innerhalb von 12 Stunden ist der Großteil der Kolonie dorthin gezogen.
Die Arbeiterinnen waren drei Tage lang mit den Bauarbeiten beschäftigt. Sie haben den Eingang des Reagenzglases fast komplett zu gebaut. Der Großteil der Kolonie und die Brut befinden sich jetzt im Reagenzglas. Ca. 10 Arbeiterinnen halten sich oft im Ytongnest auf.
Ansonsten hat sich nicht viel geändert. Es gibt noch Larven darunter auch eine sehr Große. Sie ist schätzungsweise 7,5mm groß. Kleinere Larven sind nicht mehr da. Puppenfraß kam leider zweimal diese Woche vor.
[size=200]Mai 2011[/SIZE] Heute haben wir den 5.05.2011. Für mich ein ganz besonderer Tag. Denn genau vor einem Jahr habe ich diese schönen Tiere von Boro erhalten. Die Freude über diese Ameisen ist immer noch ungebrochen. Während dieser Zeit sind mir natürlich auch kleine Fehler unterlaufen. Zum Beispiel sind mir einige Ameisen ausgebrochen und natürlich der misslungene Adoptionsversuch. Aber im Großen und Ganzen war die ganze Kolonie nie in Gefahr. Sie wächst und entwickelt sich gut.
Ich habe jetzt fast einen Monat nicht berichtet. Ich entschuldige mich dafür. Ich habe den Internet Anbieter gewechselt. Glücklicherweise bin ich jetzt wieder online und ich werde und möchte weiter berichten. Ich bedanke mich an alle, die mich bis jetzt positiv bewertet haben.
Seit meinem letzten Bericht sind ingesamt drei Arbeiterinnen verstorben. Puppenfraß konnte ich leider auch beobachten. Es sind aber auch einige Arbeiterinnen dazu gekommen und am 15.04.2011 hat sich eine große Larve verpuppt. Es wird vielleicht eine ca. 9 bis 10mm große Media oder aber auch eine kleine Major Arbeiterin werden.
Ich schätze den Stand auf ca. 40 bis 50 Arbeiterinnen. Vielleicht 40 Puppen sind im Nest noch vorhanden. Larven habe ich keine einzige mehr gesehen. Und die Zahl der Eier liegt bei ca. 20-25.
Ich möchte noch etwas zu den "neuen" Arbeiterinnen sagen. Unter den neugeschlüpften Arbeiterinnen waren einige dabei, die verklebte Beine aufwiesen. Eine Arbeiterin konnte ich sogar beim Gehen/Laufen näher beobachten. Von den sechs Beinen nutze sie nur drei, da die übrigen Beine zusammen klebten. Und eine konnte ihre Beine gar nicht bewegen. Sie lag nur im Nest rum, wurde aber immerhin gepflegt, gefüttert und umsorgt.
Vor zwei Jahren hatte ich eine kleine Kolonie Camponotus ligniperdus. Sie hatten das gleiche Problem. Einige frisch geschlüpfte Arbeiterinnen hatten verklebte Beine. Ob sie später gefressen oder von dieser Verklebung befreit wurden, konnte ich nicht sehen. Sie waren irgendwann nicht mehr da.
Auch jetzt finde ich keiner dieser eingeschränkten Arbeiterinnen. Vielleicht wurden sie später von dieser Verklebung befreit oder sie wurden entsorgt. Die drei toten Arbeiterinnen, die ich fand, hatten intakte Beine.
Wie auch immer, ich glaube ich weiß wo das Problem liegt. Es könnte an der viel zu langen Entwicklungsdauer von der Puppe bis zur Arbeiterin liegen. Die Puppen brauchen eine Wärmequelle damit sie schnell schlüpfen. Ist es nicht warm genug dauert die Entwicklung verdammt lange und das angesprochene Problem tritt auf. Diese Erfahrung konnte ich jetzt mit Camponotus vagus und vor 2 Jahren mit Camponotus ligniperdus machen.
Deshalb habe ich ein neues Nest konstruiert, was die unterschiedliche Brut begünstigt. Die Arbeiterinnen können nach belieben von Kammer zur Kammer wechseln. Gerade da, wo die Bedingungen am besten sind. Mal schauen ob es klappt.
8.05.2011: Heute präsentiere ich das neue Nest. Es ist ein einfaches Nest und dient eher erst mal als Prototyp. Schauen wir ob die Ameisen die unterschiedliche Kammern nutzen. Ziel ist es, den Ameisen bessere Bedingungen zu bieten.
Das Nest von oben. Diese kleine Kammer, die drei Durchgänge hat, nenne ich Dunkelkammer 1. Der obere Durchgang führt zur Sonnenkammer. Der rechte untere Durchgang ist der Eingang und der linke untere Durchgang führt in die Dunkelkammer 2.
Hier ist Dunkelkammer 2, sozusagen das Nest von hinten. Die Sonnenstrahlen werden diese Seite nicht erreichen. Das Loch führt wiederum in die Dunkelkammer 3.
Dunkelkammer 3 ist das Nest von unten. Das Ytongnest wird in den Kies eingegraben. Sie ist vermutlich die kühlste Kammer, da sie ca. 3 cm unter weißem Kies liegt. Die Kammer hat zwei Durchgänge. Das untere Loch führt in die in die Dunkelkammer 2 und das zweite Loch in der Mitte des Bildes führt in die Sonnenkammer.
Zu guter letzt der einzige Eingang. Oben sieht man Dunkelkammer 2 und den Wassertank.
So, jetzt heißt es abwarten und schauen wie es voran geht.
Dunkelkammer 1: wird künstlich abgedunkelt. Dunkelkammer 2: wird künstlich abgedunkelt. Dunkelkammer 3: wird automatisch abgedunkelt, da sie unterm Kies liegt.
Sonnenkammer: wird nicht abgedunkelt. Dient als Puppenkammer. Rote Folie lass ich erst mal weg.
17.05.2011. Fast tagtäglich schlüpfen vollfunktionsfähge Arbeiterinnen. Spätestens Ende nächster Woche sind alle Arbeiterinnen geschlüpft. Larven sind nicht vorhanden. Die ca. 30 Eiern sind aber schon gut entwickelt.
Info:
Bis jetzt keine Verklebung mehr der Beine bei den Arbeiterinnen zu erkennen. Mögliche Lösung des Problems: Formicarium wurde umgesetzt. Nun erreichten warme Sonnenstrahlen das Formicarium auch eine Kammer wurde für ca. 1-2 Stunden am Tag besonnt. Puppen wurden in diesem Zeitraum dort gelagert.
Das Nest:
Das neue Nest wurde noch nicht eingesetzt.
Ich werde mich erst einmal gegen das Einsetzen des neuen Nestes entscheiden, da mir meine Camponotus vagus leichte Sorgen bereiten. Letzte Woche sind zwei weitere Arbeiterinnen verstorben. Eigentlich nichts ungewöhnliches bei einer Ameisenkolonie. Die Arbeiterinnen sterben eines natürlichen Todes, wenn ihre Zeit gekommen ist. Doch es interessiert mich, ob ihre Zeit wirklich schon da war?
Die Kolonie habe ich mit 5 Arbeiterinnen erhalten. Demnach dürften theoretisch nur 5 Arbeiterinnen an Altersschwäche sterben. Durch die missglückte Adoption letztes Jahr sind einige Arbeiterinnen verstorben. Ob unter den 10 Toten die ersten 5 Arbeiterinnen dabei waren, ist mit einem Glücksspiel zu vergleichen, also bleibt es ein Geheimnis. Aber es spielt keine große Rolle, da das Volk mit Beginn des Jahres schon mehr als 5 Arbeiterinnen verloren hat. Das zeigt, dass auch einige neue Arbeiterinnen noch nicht mal 1 Jahr alt geworden sind.
Warum???
Kann es wirklich sein, dass die Arbeiterinnen bei dieser Art kaum 1 Jahr alt werden?
Eher unwahrscheinlich. Bei meinen Camponotus ligniperdus ist noch nicht mal eine einzige Arbeiterin verstorben.
Das Volk ist nicht in Gefahr, denn noch ist die Sterberate überschaubar und die Geburtenrate in Ordnung.
Übermäßiger Puppenfraß, frühzeitige Todesfälle und ein schleppende Entwicklung der Brut sind für mich ein Problem, das es heraus zu finden gilt. Zur Zeit gibt es noch nicht mal Larven. Als allererstes werde ich eine neue Arena und ein neues Nest (Reagenzglas) anbieten. Ich möchte das Volk besser beobachtet können.
Diese Woche ist leider Gottes eine weitere Arbeiterin verstorben. Es gibt aber auch eine gute Nachricht. Da die Kolonie jetzt in einem Reagenzglas lebt, habe ich eine bessere Einsicht auf die Kolonie. Ich habe doch mehr Arbeiterinnen als gedacht. Es müssten ca. 80 Arbeiterinnen sein, vielleicht sind es sogar mehr. In der nächsten Zeit wird wohl eine Volkszählung stattinden, ob sie nun wollen oder nicht. Bei einer Verweigerung ist mit einem Strafgeld von bis zu 5000 € zu rechnen. Ich glaube aber, ich kann mich auf die Ameisen verlassen.
Zuckerwasser und Fliegen werden sehr gerne angenommen. Obwohl ich zur Zeit keine Larven entdecke, bleiben Proteine sehr beliebt. Jedes Opfer wird vollkommen ausgehöhlt.
Die große Larve, die sich am 15.04.2011 verpuppt hat, zeigt eine leichte Dunkelfärbung. Kann es schon gar nicht mehr abwarten.
Es sieht zur Zeit recht stabil aus. Bin zufrieden.
Am Sonntag den 22.05.2011 ist es passiert. Also vor genau einer Woche, wo ich kurz davor war mich Schlafen zu legen. Erst dann entdeckte ich die große Major Arbeiterin, die sich am 15.04.2011 verpuppt hat. Sie benötigte insgesamt 37 Tage für die Entwicklung.
Erst einige Tage Später konnte ich die Fotos machen. Die Kopfform spricht für eine kleine Major Arbeiterin. Sie ist ca. 1 cm groß.
Super aktiv ist sie nicht. Außerhalb findet man sie nur ganz, ganz selten. Die meiste Zeit verbringt sie im Nest und lässt sich ausgiebig füttern.
Die Kolonie hat keine Puppen sowie Larven mehr, aber dafür einige Eier, die schon gut entwickelt sind. Ich habe versucht alle Arbeiterinnen zu zählen, was nicht leicht ist. Die Kolonie ist schätzungsweise 90 bis 100 Arbeiterinnen stark.
Obwohl keine Larven vorhanden sind, nehmen sie dennoch sehr gerne Proteine in From von Fliegen jeglicher Größe an. Heute gab es auch nach langem wieder einen halben Hundertfüßer. Honigwasser wird jeden Tag sehr gerne angenommen.
Das neue Nest ist leider immer noch nicht fertig, dank der Arbeit. Aber nächstes Wochenende muss ich es hinbekommen. Es geht der Kolonie sehr gut. Es gab keinen Todesfall mehr.
In dieser Woche fand ich vier tote Arbeiterinnen. Zwei Arbeiterinnen fehlten sogar die Gaster.
Ansonsten geht es der Kolonie gut. Sie sieht gut genährt aus. Proteine werden sehr gerne aufgenommen. Es ist auch erstaunlich wie viel Honigwasser sie am Tag aufsaugen.[/SIZE][/SIZE][/SIZE] [size=200][size=100]Und es gibt wieder viele kleine Larven und Eier.[/SIZE][/SIZE]