@erix:
Danke für die Info mit dem Honig! Hast Du einen detaillierten Vorschlag, wie der Honig angeboten werden kann, ohne dass die Ameisen ihn zuschütten, wie so oft berichtet wird? Mir schwebt da so was vor in Richtung Strohhalm mit irgendwas dran. Oder etwas mit Kapillareffekt. Habe aber keinen praktikablen Plan.

Die Frage geht zwar nicht an mich, aber ich bin trotzdem so frech etwas dazu zu schreiben.
Honig kann man relativ gut im Formicarium "lagern". Ich habe vor dem letzten Sommerurlaub einfach auf allen künstlichen Flächen (Kunstharzdeko, Näpfe, auf den Tränken, an den Scheiben... ) sehr kleine Honigtropfen verteilt. Da hat schon so einiges Platz und die Ameisen habe lange damit zu tun jeden einzelnen Tropfen zu zubauen;)

glg
Carina

Hi erix,

erix hat geschrieben:Honig schimmelt nicht, nie, nimmer und wenn es noch so oft behauptet wird hier im Forum, aber er kann gären.

habe ich auch schon oft gehört, aber bei mir bildet verdünnter Honig nach ein paar Tagen eine grün-weiße Schicht, die mich stark an Schimmel erinnert. Was könnte das sein?


@topic:
es gibt ja teilweise Futterautomaten, die z.B. aller 1-2 Tage ein Heimchen oder so was raus fallen lassen. So etwas wäre vielleicht in Verbindung mit einer Pipette interessant, die bei Druck auf das Pberteil aller 1-2 Tage ein paar Tropfen Wasser/Honigwasser fallen lässt. Oder man versucht es irgendwie über den Kapillareffekt, dass sich ein Docht o.ä. vollsaugt.

Hallo KyneGyne

Den Honig so anzubieten, dass die Ameisen ihn nicht mit Sand oder Abfällen zudecken ist tatsächlich das Hauptproblem. Es ist ausgesprochen schwierig, Ratschläge zu geben, denn Honige sind höchst unterschiedlich flüssig/fest usw. Ich verwende für die Ameisen gekauften, flüssigen Honig obwohl ich Imker bin und den für den eigenen Konsum nicht kaufen würde. Meine Qualitätshonige sind aber nicht flüssig genug und der gekaufte Honig ist deshalb praktischer.

Letztes Jahr habe ich monatelang verschiedene Flaschenverschlüsse verwendet, die mit Honig gefüllt und dann umgekehrt in einen grösseren gegeben habe. Wenn nur ein sehr schmaler Honigstreifen zugänglich ist, wurde er selten zugemauert. Das Problem ist dabei, dass der Honig dann nicht immer zuverlässig nachfliesst. Einen Verschluss mit einem schwimmenden Plättchen auf dem Honig habe ich auch schon versucht. Wurde zugefüllt.

Deshalb muss man solche Dinge während längerer Zeit ausprobieren, bevor man abreist.

Einen Trinkhalm passender Dicke mit Honig teilweise vollsaugen und dann die eine Öffnung verschliessen habe ich noch nicht ausprobiert. Könnte funktionieren.

Kristallzucker würde ich nicht verwenden, weil ihn die Ameisen wie Sand als Baumaterial verwenden könnten. Und wenn dann genügend Feuchtigkeit dazukommt wird es sehr klebrig und sicher irgendwo, wo man nicht dazukommt...

Proteinvorrat anzubieten habe ich nie gemacht. In grösseren Völkern dient Jungbrut in Notzeiten als Protein-Notvorrat. Die Evolution ist da sehr pragmatisch....

Gruss: erix

habe ich auch schon oft gehört, aber bei mir bildet verdünnter Honig nach ein paar Tagen eine grün-weiße Schicht, die mich stark an Schimmel erinnert. Was könnte das sein?

Also das klingt schon eigenartig.
Ich nutze Langnese Flotte Biene (Wildblütenhonig). Die hält bei mir rund 2-3 Monate.
Aber der Honig, wenn ich den in einem Futternapf anbiete hält gute 1-2 Wochen. Allerspätestens dann ist der mit Sand zugemüllt, aber einen grünen Belag hatte ich noch nie auf dem Honig.

Ich bin auch der Meinung, das Honig pur nicht schimmelt.
Vielleicht handelt es sich um eine Eigenmarke eines Diskounters, die mit irgendwelchem Gelumpe verdünnt ist. Ich selbst esse immer das billige Zeugs, aber für meine Ameisen kaufe ich nur diese Marke.

Es funktioniert, aber es ist wohl besser, wenn ich nicht weiß, was da drin ist.

Hallo fehlfarbe

Wahrscheinlich sind es Hefezellen und CO2-Schaum und sonstiges, das auf dem Honig aufschwimmt. Pollen würde sehr leicht schimmeln, ist aber in diesen Honigen in zu geringen Mengen vorhanden, als dass er Schimmelpilzen als Nahrung dienen könnte. Gärung kann man gut am Geruch erkennen.

Wenn du mehr wissen willst: Probe unters Mikroskop. Hefen sind meist ovale Einzelzellen, Schimmel wäre als Pilz als feine Fäden zu erkennen.

Gruss: erix

Wenn das mit Kristallzucker funktioniert, wäre das die Lösung des Met-Problems bzw. der Gefahr des Ertrinkens.
Aus deinen Zeilen lese ich, dass Du die Insekten selbst trocknest. Wie ist das genaue Vorgehen? Überbrühen, Trocknen (Sonne? Salz?), Aufbewahren (wo?)?

Das Trocknen ist sehr einfach: man stellt es für ein paar tage auf die Heizung und fertig ist es.
Normalerweise bewahre ich gesammelte Heuschrecken im Kühlfach(damit Sterben sie und vergammeln nicht). Aber wenn sie trocken sind, dann kann man sie überall wo es Trocken ist lagern.

Ein Nest wird gleich zugemauert(o.Ä.), wenn es neu Besiedelt wird, später wird wenig oder garnichts wegen dem Bauen unternommen(da Ameisen gut oder perfekt Planen). Dies wird keine Sorge sein. Wenn doch ein neues Nest zur Verfügung steht kann man zur Sicherheit Würfelzucker statt Kristallzucker verwenden. Finde ich aber eher unnötig, denn man gibt ihnen max einen viertel bis halben Löffel davon. Und wenn Ameisen etwas zumauern würden sie eher Sand, Lehm oder Tannennadeln(es ist empfehlenswert etwas zur verfügung zu stellen!) verwenden.

greeting Alex

Hi,

dann werde ich das nächste mal ein paar Makro Fotos von dem Zeug machen. Mikroskop habe ich leider keins.
Der Honig ist übrigens von meinem Opa bzw. von seinen Bienen

Was mir gerade noch zum Thema einfällt: Ein Kommilitone hat über seiner Arena eine Lampe, wenn ich mich recht erinnere, an der sich oft Insekten sammeln, an der Glühlampe abbrutzeln und als Frischfutter in die Arena fallen

In meiner Ameisenanfangszeit hatte ich einige Versuche mit Kristallzucker versucht.
Meine F. fusca und L. niger haben den Zucker in der ganzen Arena verteilt, konnten damit aber nichts anfangen.
Als es dann nach einer Woche Zuckerwasser gab, stürzten sich alle wie wild drauf.
Seit dem es Honig gibt, habe ich das Experiment nie wieder versucht.