Im Gegenteil habe ich unlängst erst eine kleine Diskussion mit Corsair geführt, und genau diese Angaben WIDERLEGT!
Stimmt, hast du, die habe ich u.a. auch bei meinem ewiglangem Beitraggelese gefunden- und dort hast du sinngemäß geschrieben, dass zumindest noch am ehesten die herabhängenden Fühlerkeulen ein Anzeichen uaf Verdursten ist- weil weniger
Hämolymphe vorhanden wäre, die dann logischerweise einen geringeren Druck in dem einzigen, nicht vom
Chitin gestützten Organ auslöst, was dann logischerweise in einem baumelden Fühler endet. Logisch ist aber auch, dass die Herzfrequenz zunimmt und so den Druckspiegel aufrecht erhalten kann- aber sicher nicht dauerhaft.
Du bist einer der wenigen User, die mich sprachlos machen können.
Ich habe das Gefühl, dass das eine Aussage ähnlich wie "mir kommen die Tränen" an Weihnachten ist...
Ich frage also besser nicht nach, wie das gemeint war
Nehme eine Spritze und sauge der Ameise etwas Hämolymphe in der Gaster ab... die Fühler stehen wie Viagra, und die Kleine rennt wie blöde weg.
Die alles entscheidende Frage wäre dann: Wie lange? Pollert das Herz mit keine Ahnung wie vielen Millionen Schlägen in der Minute vor sich hin, bis die
Hämolymphe nachgebildet wurde? Oder stirbt die Ameise vorher? Oder kommt das dann wiederum nur auf die Menge an?
Hast Du auch bedacht, dass die Beine unten sind und immer Hämolymphe über ihnen steht? Oder das eine Ameise ohne Beine todgeweiht ist, also besser bis zum Ende ihre Mobilität erhalten muss?
Wenn du schon so fragst, kannst du dir die Antwort sicher schon denken.
Ich weiß zwar auch, dass Ameisen in dem Sinn keine Blutgefäße haben, aber sie müssen doch eine Möglichkeit der Abkapselung von den Beinen haben, damit nicht durch eine Verletzung erstmal das Hirn trockengelgt wird, die Beine aber wunderbar funktionieren- was ihnen auch nichts mehr nützen würde.
Dafür müsste aber ein Loch im Kopf sein, weil sonst die
Hämolymphe überhaupt nicht die Möglichkeit hätte, sich in Richtung Beine zu tummeln- Sprich: Ist an einer Stelle die
Hämolymphe alle, verteilt sich die Restliche zumindest weitgehend gleichmäßig auf den gesamten Körper (das Vakuum müsste sie ja eigendlich oben halten und das
Chitin wahrt die Form^^).
Will wieder heißen: Es ist vollkommen schnurz ob die Beine oben oder unten sind; Trotz, dass die Beine wie bei allen Organismen mit Beinen das wichtigste sind, ist trotz allem das als erstes zu erhaltende Organ das Gehirn- und das ist nunmal oben.
Nein, sie haben genau das Wasser an Bord, das in der Hämolymphe oder im Kropf enthalten ist.
Der Knackpunkt meiner Argumentation wäre dann aber, dass genau dieses Wasser nicht zusammen mit dem osmotischen Zucker gelagert werden kann- sonst wäre es sinnlos.
Ameisen und vor allem Bienen betreiben also einen Mordsaufwand, um Zucker einzutragen, nur um das tödliche Zeugs in speziellen Organen wieder auszuschwitzen?
Nö- aber es vom Wasser zu trennen und nur bei Bedarf aus dem Kropf zu entfernen. "Ausschwitzen" war vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck. Ich meine damit nicht, den Zucker aus dem Körper zu entfernen, sondern wieder in den Kropf zu befördern.
Ist Dir schon mal der geradezu revolutionäre Gedanke gekommen, dass Zucker in einem oder jedem Organismus lebensnotwendig ist, und nur in den Mengen aufgenommen wird, die auch verträglich sind?
Durchaus- genau wie Salz übrigens auch- aber die Mengen, die in gesättigtem Zuckerwasser vorkommen, sind ganz sicher nicht verträglich. Wenn der Zucker im Kropf gespeichert wird, wird er ja nicht aufgenommen, sondern eben nur gespeichert/für den Verbrauch fertig gemacht. Und dann, je nach Bedarf, verbraucht/bzw. verfüttert. So können die Insekten ja viel mehr aufnehmen, als sie vertragen können, oder je wirklich selbst verbrauchen.
Und eben gerade wegen diesem wunderbaren Kropfsystem kann dann auch der Osmose entgegengewirkt werden- manche haben eben Zucker gespeichert, andere eben Wasser oder sonstwas. Durch das Zusammenspiel von diesen Tieren funktioniert der Staat eben optimal- meines Verständnisses nach jedenfalls.
Das Imagines sich praktisch nur von Zucker ernähren und es gar Ameisen-Arten gibt, die fast ausschließlich Honigtau aufnehmen? Mehr noch, dass Pflanzensauger den ganzen Tag von Honigtau durchströmt werden und keinerlei zusätzliche Wasserquelle ausbeuten können? Das sich Bienen im Winter ausschließlich von konzentriertem Zucker (Honig >80% Zucker) ernähren und auch Ameisen in warmen Phasen Erhaltungsfutter in Form von konzentriertem Zucker verteilen?
Stimmt auffallend. Trotzdem- wie machen es die Tiere dann? Das Problem mit der Osmose oder anderen Stoffwechselproblematiken steht. Haben die Tiere auch so eine Art Leber oder nur einen so übermäßig aggressiven Stoffwechsel, dass sie damit fertig werden? Das kann ich mir nicht wirklich vorstellen...
Du willst krankhaften Insulin-Mangel (Typ1) bzw Insulin-Resistenz (Typ2) und begleitender Nierenfehlfunktion mit dem normalen Stoffwechsel der Ameisen vergleichen?
Vom Prinziep her schon- natürlich nicht direkt. Ameisen funktionieren ja ganz anders, als Menschen. Aber bei Ameisen muss sich doch genau die gleiche Problematik entwickeln- dass die "gewöhnlichen" Zellen bei einem übermäßigen Zuckergehalt (hatte mal irgendwo was von deutlich unter 1% gelesen) anfangen in ihren Stoffwechselprozessen gestört zu werden. Wie bekommen die dann 85+% weg?
Und spannen wir das Ganze etwas weiter: zur Winterruhe wird die Zuckermenge im Blut drastisch angehoben, zB Larven werden faltig, weil sie zur weiteren Konzentration viel Wasser auspullern.
Sicher, aber hier ist der Stoffwechsel so niedrig, dass soetwas praktisch keine Folgen hätte. Das Wasser muss weg, weil es sonst eher gefährlich als nützlich ist.
Aber trotzdem kann ich auch hier nur wieder wundern, wie sie das aushalten.
Prima, aber verdursten sie dann, oder verhungern sie?
Dass Ameisen nicht besonders leicht verhungern konnte ich schon an anderer Stelle herausfinden- ich hatte sie in feuchtem Substrat fast ein halbes Jahr gehalten und es war keine überhöhte Sterblichkeitsrate fest zu stellen. Sprich: Sie verdursten.
Oder geben sie ohne Volk einfach auf?
Nö- deshalb extra die 10 Arbeiterinnen.
Wir sprechen hier von Wochen, nicht Tagen!
Wieder nur ein Erfahrungswert, aber Ameisen verdursten eigendlich recht schnell. Ohne Wasserzufuhr gebe ich dem Durchschnitt bei 22°C drei- vier Tage!
Du meinst, Du hast gelesen dass...
Präparieren meint hier nicht Nadeln und Aufkleben, sondern das Sezieren der Tiere. Hier ist es in einigen Bereich notwendig, frischtote Tiere zu präparieren.
Was Du beschreibst ist aus der Entomologie die Trimmung durch Fixierung und Trocknung zur Präsentation. Zudem konserviert Alkohol... das ist irgendwie der Knackpunkt! Das die Tiere, wie Du gelesen hast, länger in Alkohol verweilen sollen, dient eben genau der Konservierung!
Ich meinte tatsächlich nicht das Ansäbeln der Organe sondern das einfache Ausstellen. Gelesen habe ich das nicht- oder steht es irgendwo? Nur, dass sich Alkohol im Prinziep gut zum Töten eignet. Lässt man sie einfach ein paar Wochen drinne geht das alles deutlich besser (das gefalte ist deutlich weniger ausgeprägt). Erfahrung ist meiner Meihnung nach deutlich weniger Wert als gelesenes, warum sollte ich denn sowas schreiben?
Das die Tiere, wie Du gelesen hast, länger in Alkohol verweilen sollen, dient eben genau der Konservierung!
Wenn man sie wieder rausfischt sind sie gut zum Auskleben auf Pappe geeignet und pratschen nicht so leicht ihre Beine vor den Bauch. Der Alkohol verdunstet dann auch noch ziemlich schnell und sie sind wunderbar zum Kärtchenkleben ggeignet, wie schon geschrieben.