Atta sexdens MĂ€nnchen?

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Kleinmann
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#1 Atta sexdens MĂ€nnchen?

Beitrag von Kleinmann » 17. Mai 2011, 15:58

Hallo !
Ich habe gestern eine geflĂŒgelte Ameise in der Pilzkammer entdeckt.
Wahrscheinlich ein MĂ€nnchen.
Der Pilz ist ca. 16 Liter groß und die Kolonie ist ca. 2.5 Jahre alt.
Ich dachte es werden erst MĂ€nnchen aufgezogen wenn das Volk ĂŒber 500.000 Einwohner hat. War es ein Versehen?
Ich hoffe es klappt mit den Fotos.
Bitte um AufklĂ€rung wenn jemand bescheid weiß.

Lg. Kleinmann
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Timmili
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#2 AW: Atta sexdens MĂ€nnchen??

Beitrag von Timmili » 17. Mai 2011, 16:12

Hallo Kleinmann,

eine schöne Kolonie, worin lebt die Kolonie? 16 Liter Pilz sind schon eine Menge.

nach 2,5 Jahren kann es durchaus schonmal zu einer MĂ€nnchenaufzucht kommen. Wenn jedoch in den nĂ€chsten Tagen keine weiteren Geschlechtstiere dazu kommen, wird es wohl ein versehen gewesen sein und der Kolonie als Eiweißquelle dienen. Mit anderen Worten sie werden es töten und den Larven verabreichen.

liebe GrĂŒĂŸe,
Tim



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#3 AW: Atta sexdens MĂ€nnchen??

Beitrag von Ameise2000 » 17. Mai 2011, 16:25

Ich hab da mal so eine Frage, riecht der Pilz eigentlich? Ich meine lecker sieht das Ding ja nicht gerade aus.



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christian
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#4 AW: Atta sexdens MĂ€nnchen??

Beitrag von christian » 17. Mai 2011, 17:07

Ja, er riecht vergleichsweise sehr stark und sogar sehr gut. Ein bisschen nach einer Mischung aus frisch gemĂ€htem Gras und einem feuchten Wald im FrĂŒhling (eher nach dem Wald) :).
Ich finde ihn eigentlich auch nicht besonders ekelig (von der Optik her), auch wenn es ein großer Haufen Ameisenspucke mit BlĂ€ttern ist ;). Ist aber sicherlich Geschmacksache.

Ich will hier ja nicht den Moderator spielen, aber so eine Frage gehört eigentlich in den KFKA- Thread, aber ganz sicher nicht in den eines anderen, wo es um eine ganz andere Fragestellung geht!

@Topic:
Ja, ich stimme Tim voll zu.
Trotzdem hĂ€tte ich noch eine Frage an dich, Tim: Ich dachte die Larven könnten/wĂŒrden sich nur von den Pilzkörpern ernĂ€hren, eingetragener Aas wĂŒrde in den Pilz eingearbeitet und dann verfĂŒttert. Könntest du das evtl. ein bisschen genauer beschreiben?
Laut einem HB im Antstoreforum werden die MĂ€nnchen ĂŒberhaupt nicht verarbeitet, sondern landen wie alle toten auf dem MĂŒll (bei Acromyrmex, die aber ziemlich nah verwandt ist).


LG, christian



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Timmili
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#5 AW: Atta sexdens MĂ€nnchen??

Beitrag von Timmili » 17. Mai 2011, 17:20

christian hat geschrieben:Laut einem HB im Antstoreforum werden die MĂ€nnchen ĂŒberhaupt nicht verarbeitet, sondern landen wie alle toten auf dem MĂŒll (bei Acromyrmex, die aber ziemlich nah verwandt ist).


Wird hier wohl auch der Fall sein. Jedoch denke ich, dass auch bei Atta sp. teilweise tierisches Eiweiß verabreicht wird. Aber wahrscheinlich hast du recht. Habe selbst noch nie eine Attini gehalten, jedoch hat ein Bekannter von mir seinen Atta cephalotes auch tierisches Eiweiß angeboten.

Hoffentlich hÀlt uns Kleinmann auf dem Laufenden um vor allem diese Fragestellung zu klÀren.

liebe GrĂŒĂŸe,
Tim



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christian
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#6 AW: Atta sexdens MĂ€nnchen??

Beitrag von christian » 17. Mai 2011, 18:06

So, ich war mal so frei, das an meiner kleinen, blitzartig wachsenden Acromyrmex crassispinus auszuprobieren. Ich habe ihnen dafĂŒr das Hinterende eines Mehlwurms (~5mm lang) reingelegt. Zuerst wurde es unsicher betastet und vom NesthĂŒgel, wo ich es deponiert hatte, den HĂŒgel runtergeschleift. Auf dem Weg dorthin haben sich gut vier Arbeiterinnen um den Wurm gesammelt und an ihm getrunken, vereinzelt wurden die Mandibeln auf dem Seramis abgestreift. Nach einigen Unsicherheiten ist der Mehlwurm wie die BlĂ€tter huckepack genommen worden und zu einem Zwergpilzgarten gebracht, wo sich noch keine Brut befindet (noch relativ klein und daher ganz gut einsehbar). Dort kam er, genau wie die BlĂ€tter, die zur gleichen Zeit eingetragen wurden, auf den Pilzgarten. Momentan wird er noch durchgekaut (von 5 Arbeiterinnen).
Ob und wie viel von dem Wurm noch ĂŒbrig bleibt, wird sich in den nĂ€chsten Tagen zeigen. Direkt an Larven verfĂŒttert wird er aber wohl nicht, sonst wĂ€re er ja wohl zu ihnen gebracht worden.
Haben wir wohl GlĂŒck gehabt, dass meine kleinen Acromyrmex ihr Futter hauptsĂ€chlich an den Außenpilz verfĂŒttern, der Rest im RG ist nĂ€mlich rappelvoll mit Brut in jeder Entwicklungsstufe ;).

LG, christian



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Lord Helmchen
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#7 AW: Atta sexdens MĂ€nnchen??

Beitrag von Lord Helmchen » 18. Mai 2011, 18:29

Morgen Zusammen

So, nach lÀngerer Pause will ich hier auch mal meinen Senf dazu geben.

Also nach 2.5 Jahren ist es nicht aussergewöhnlich, dass die ersten Geschlechtstiere aufgezogen werden. Bei meiner Atta sexdens konnte ich bereits nach etwas mehr als einem Jahr einige Geschlechtstiere beobachten. Diese flogen aber nicht aus, sondern wurden von den Arbeiterinnen nach einer Weile getötet.

Wegen dem Annehmen von tierischer Kost.
Bei meiner Atta Kolonie wurden Maden und/oder Heimchen meist angenommen, aber nur ganz selten gefressen d.h. ich habe die Tiere kurze Zeit spÀter, beinahe unangetastet, auf dem Abfallhaufen gesehen. Anderseits konnte ich hier vor Ort (Costa Rica) immer mal ne Atta sp. Strassen beobachten und auch ab und wann Arbeiterinnen sehen, welche Insekten eingetragen haben.

LG Lord Helmchen


Stop poaching, hunt a poacher!!!

Mogli
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#8 AW: Atta sexdens MĂ€nnchen?

Beitrag von Mogli » 4. Juli 2011, 18:43

So, jetzt muss ich auch mal blöd fragen. Bei mir leben Atta und Acromyrmex. Ich habe gelernt, dass Geschlechtstiere (FlĂŒgeltiere) nur ausgebildet werden, wenn die Königin verstorben ist. Fehlende Geruchsstoffe von ihr wĂŒrden dazu fĂŒhren, dass der letzte Schwung Larven/ Puppen in diese Form ausgeprĂ€gt wĂŒrde. Ihr sagt jetzt, FlĂŒgeltiere gibt es immer mal wiederÂŽund sei völlig normal. Ich bin nun leicht verwirrt - wer kann weiterhelfen?



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