Neue JĂ€ger v. Camponotus vagus?Vor einigen Tagen war ich wieder auf der "Pirsch"! Nicht zum ersten Mal fand ich
eine am RĂŒcken liegende Camponotus vagus-Arbeiterin, die noch mit den Beinen zappelte. In unmittelbarer NĂ€he des Nesteinganges der Art ist das eine ungewöhnliche Entdeckung!
Kranke oder tote Nestgenossen werden in der Regel rasch entsorgt, also in der Ferne abgelegt. Dieses Verhalten dĂŒrfte fĂŒr die meisten Ameisenarten typisch sein, instinktiv werden mögliche Krankheitserreger entfernt.
Seit diesem Jahr weiĂ ich,
1. dass sich dieses Verhalten nach der Spinnenattacke auf eine Ameise Ă€ndert: Diese teilweise paralysierten Tiere sorgen zwar fĂŒr Aufregung unter den Nestgenossinnen,
sie werden aber nicht mehr angerĂŒhrt. Das gilt jedenfalls fĂŒr C. vagus. Das ist fĂŒr die ameisenjagenden Spinnen ein groĂer Vorteil, denn nun mĂŒssen diese nur warten, bis andere Ameisen verschwunden sind und können dann die noch lebende Ameise in ihr Versteck ziehen und aussaugen.
2. Bei kleinen, juvenilen Stadien der Spinnen erfolgt
meist keine auf die Bissattacke folgende Verschleppung in eine Spinnenunterkunft. Das hat mit dem z. T. enormen GröĂen- u. Gewichtsunterschied zw. Opfer und Angreiferin zu tun. Die kleinen Nymphen legen sich dann einfach
unter die groĂe Ameise und saugen sie aus.
Der ausgesaugte Ameisentorso bleibt dann einfach liegen, er wird von Ameisen auch spÀter meist nicht entsorgt.
Zuletzt fand ich diese
Gyne, ein trauriger Anblick:
In 2cm Entfernung unter einem Stein sah ich die offensichtliche TĂ€terin:
Eine vermutlich noch subadulte Callilepis
sp., die ich zwar einfangen konnte, sie ist aber leider bereits am nĂ€chsten Tag in der Box aus unbekannten GrĂŒnden verblichen:
Z
urĂŒck zum eigentlichen Anlass dieses Beitrages: Also, ich fand die teilweise paralysierte Ameise und als ich in etwa 2 cm Entfernung einen kleinen Moospolster aufhob, entdeckte ich etliche fast farblose, winzige Spinnentiere, die rasch das Weite suchten. Eine konnte ich einfangen und daheim in einer Box fĂŒr Versuchszwecke einsperren. Vorgestern gab ich eine muntere
Formica cunicularia als mögliche Nahrung in die Box. Gestern war sie tot und das Spinnchen fand sie anscheinend recht lecker. Allerdings habe ich
keinen Beweis, dass diese Nymphen die Camponotus-Arbeiterin getötet haben und weià auch nicht, ob das eine Exemplar die Formica-Arbeiterin getötet hat. Es handelt sich hier wohl um einen Weberknecht.1. Blass und klein, aber gefÀhrlich?
2. Die Beute wird begutachtet:
3. Von allen Seiten:
4. Vielleicht wÀre eine C. vagus-Arbeiterin besser?
5. Zeitweise hatte ich den Eindruck, dass die Spinne am Opfer saugt!
L.G.Boro