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Lasius cf. niger

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
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Kati
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#1 Lasius cf. niger

Beitrag von Kati » 28. Juni 2011, 17:31

Hallo dies ist der Haltungsbericht zu meiner allerersten Ameisenkolonie, bei der es sich höchstwahrscheinlich um Lasius cf niger handelt. Sicher bin ich mir natürlich nicht hundert prozentig, da ich die Gyne selbst gefangen habe.
Für Kommentare nutzt doch bitte den Diskussionsthread damit alles schön ordentlich bleibt. Ich hoffe auf eure Komentare, Kritiken und Anregungen.
Viel Spaß beim Lesen,
liebe Grüße Kati



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Kati
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#2 AW: Lasius cf. Niger

Beitrag von Kati » 28. Juni 2011, 17:32

Datum: 26.6.2011
Tag: 01

Kolonien: 1
Futter: keins, Gründung erfolgt claustral

Koloniebestand:
Gynen: 1
Arbeiterinnen: 0
Puppen: 0
Larven: 0
Eier: 0

Auffälligkeiten: keine

Bericht:
Heute war Schwarmtag der Lasius niger und von den Nestern in der Umgebung und im Garten starteten tausende von Geschlechtstieren den Schwarmflug. Um ca. 16:00, bemerkte ich die geflügelten Tiere, die in den Nesteingängen im Garten umherliefen. Es hatten tagsüber geregnet und die Luft war warm-schwül und der Boden immer noch leicht feucht. Etwa eine Stunde später war die Luft erfüllt von Jungkönnigen und Männchen. Da ich nicht mit dem Flug gerechnet hatte, war ich dementsprechend unvorbereitet. Deshalb funktioniert ich eine große Plastikspritze (ohne Nadel) zur Brutkammer um, indem ich die Düse mit Heiskleber verschloss und den Kolben entfernte. Dann legte ich wie üblich einen Wassertank mithilfe von Watte aus einem Watterpad an, der allerdings nur etwa einenhalb Zentimeter groß ausfiel da er nur bis zum nächsten Tag halten musste.
Nachdem ich die provisorische Brutkammer mit roter Folie von einem Heftumschlag verblendet hatte konnte die Königin, die ich über die Terrasse krabbelt eingesammelt hatte Einziehen. Ich hatte sie in ein blickfestes Plastikdöschen gesteckt nachdem ich sie gefangen hatte, bis das Nest fertig war. Insgesamt verbrachte sie bestimmt 20 Minuten darin, da ich meine Eltern auch um Erlaubnis bitten musste, das Tier zu behalten. Aus einem Stück Papier bastelte ich eine Halterung um ein Auslaufen des Wassertanks in der Spritze zu verhindern. Anschließend deckte ich das Ganze zusätzlich zu der Folie mit einer Brücke aus schwarzer Pappe ab. Trotzdem konnte ich meine Neugier nur schwerlich zurückhalten und schob zwei bis dreimal die Folie für wenige Sekunden zurück.
Trotzdem verhielt die Königin verhielt ruhig und ich rechnete mit einem schnellen Bruterfolg.

Bilder:

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Kati
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#3 Tag 02

Beitrag von Kati » 28. Juni 2011, 17:33

Datum: 27.6.2011
Tag: 02

Kolonien: 1, 2, 3 ,4
Futter: keins

Koloniebestand:
Gynen: 1, 1, 1, 1
Arbeiterinnen: 0, 0, 0, 0
Puppen: 0, 0, 0, 0
Larven: 0, 0, 0, 0
Eier: 0, 0, 0, 0

Auffälligkeiten: Noch immer sind keine Eier vorhanden.

Bericht: Nachdem ich feststellte, dass noch immer keine Eier vorhanden waren , begann ich mir Sorgen zu machen ob die Königin vielleicht durch den Transport in der Dose und die anschließenden Störungen Schaden genommen hatte. Nachdem ich von der Schule zurück gekehrt war, besorgte ich mir bei der Apotheke fünf Reagenzgläser für insgesamt 1,20 €. Mithilfe von mehr Folie und Watte, diesmal aus dem Nähfundus meiner Mutter, fertigte ich vier Brutkammern an, mit ca. 7 cm Wassertank und 2 cm Platz für die Königin. Nachdem ich die erste Königin mithilfe eines Papiertrichters umgesiedelt hatte, stellte ich ihr Reagenzglas auf einen Vierfachhalter aus stabilem Papier, damit sie sich von den Strapazen erholen konnte und bedeckte alles mit einer Abdeckung aus der Papprückseite eines Zeichenblockes. Zusätzlich fing ich noch drei weitere Königinnen, für den Fall das die Erste schon zu gestresst war, für die ich allerdings schon etwas suchen musste. Eine fand ich auf dem Pflasterweg im Garten und zwei auf der gepflasterten Spielstraße. Nummer vier, die ich auf der Straße fand, hatte einen ca. 1mm großen Klumpen am linken Vorderbein hängen, ich bin mir nicht ganz sicher um was es sich dabei handelt. Nummer zwei war etwas schlanker und auch ein wenig heller als Nummer drei und vier, sodass ich mir nicht ganz sicher war ob es sich tatsächlich um Lasius Niger handelte. Nachdem alle vier in nummerierten Reagenzgläsern saßen ließ ich sie weitestgehend in Ruhe.
Ich begann mir Gedanken um das spätere Formikarium zu machen, und begann bereits mich im Antstore nach geeigneten Becken umzusehen. Doch aufgrund der ausgesprochenen Bestreue und der bevorstehenden Winterruhe beschoss ich, dass keine Eile geboten war und es erst einmal mit einer großen schließfesten Plastikdose mit Ausbruchsschutz als Arena zu versuchen, ehe ich mir ein teureres Glasformikarum zulegte.

Bilder: -



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#4 Tag 03

Beitrag von Kati » 28. Juni 2011, 22:03

Datum: 28.6.2011
Tag: 03

Kolonien: 1, 2, 3, 4
Futter: keins

Koloniebestand:
Gynen: 1, 1, 1, 1
Arbeiterinnen: 0, 0, 0, 0
Puppen: 0, 0, 0, 0
Larven: 0, 0, 0, 0
Eier: 3, 0, 0, 0

Auffälligkeiten: keine

Bericht: Nachdem ich seit fast einem Tag nicht mehr nach den Ameisen geschaut hatte bot sich mir bei der heutigen Kontrolle ein freudiger Anblick: Königin 1 hatte zwei Eier gelegt, die im Laufe des Tages zu drei anwuchsen. Ich habe viel researchiert und das spätere Formikarium entworfen und bin zu dem Schluss gekommen, das ich warscheinlich eine Trennscheibe einsetzen werde, da ich gerne ein Y-tong Nest 'vergraben' würde. So könnte ich das Nest bequem vorne durch die Scheibe einsehen und es würde trotzdem kein toter Bereich direkt hinter dem Nest entstehen, der nur schwer einsehbar ist. Wenn das Nest jedoch direkt mit dem Bodengrund in Kontakt stünde würde sich die Feuchtigkeit auf denselbigen übertragen was zum Nisten einladen würde. Ich habe dazu eine Skizze gemacht.

Bilder:

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#5 Tag 04

Beitrag von Kati » 29. Juni 2011, 19:00

Datum: 29.06.2011
Tag: 04

Kolonien: 1, 2, 3, 4
Futter: keins

Koloniebestand:
Gynen: 1, 1, 1, 1
Arbeiterinnen: 0, 0, 0, 0
Puppen: 0, 0, 0, 0
Larven: 0, 0, 0, 0
Eier: ca. 10, 3, 0, 0

Auffälligkeiten: Königin 4 verhält sich bei Kontrolle sehr hektisch.

Bericht: Bei der heutigen Kontrolle konnte ich mich in Reagenzglas über ein ordentliches Häufchen Eier sowie zwei bis vier weitere Eier in der Umgebung freuen. Die Königin machte einen guten Eindruck und machte einen wenig gestressten Eindruck als kurz die Folie entfernt wurde. Auch bei der zweiten Königin hatte sich etwas getan und es befanden sich drei Eier im Reagenzglas. In Reagenzglas drei und vier jedoch gab es noch keine Eier. Beim kurzen Kontrollieren des Reagenzglases verhielt sich Königin vier sehr hektisch als ob sie versuchen wollte aus dem Reagenzglas zu kommen. Auch nach zurück schieben der Folie blieb das erst mal so.
Beim heutigen Überdenken meines Formikarien Entwurfes fiel mir sofort ins Auge das ich einen Denkfehler bei der Änderung der Maße gemacht hatte. Das Nest das in das Formikarium passen sollte hätte eine Große von etwas 7x10x30 cm was für eine Kühlschranküberwinterung deutlich zu groß ist. Doch da es sich bei Lasius Niger um eine einheimische und außerdem sehr robuste Art handelt denke ich, dass das kein echtes Problem darstellen wird, da die Kolonie diesen Winter voraussichtlich eh noch im Reagenzglas verbringen wird und danach mit einer Isolierung aus Styropor im Gartenhäuschen überwintern kann. Ich werde diesen Winter dort mal die Temperaturen messen bevor ich mit dem Bau des Formikariums für die nächste Saison beginne.
Bis dahin werden die Ameisen in einer großen durchsichtigen Plastikdose als Arena wohnen. Wenn die ersten Arbeiterinnen da sind werde ich nur noch die stärkste und gesündeste Kolonie behalten und die anderen an einem geeigneten Ort aussetzen. Mittlerweile haben sich meine Zweifel Königin 2 könne zu einer anderen Art gehören zerstreut da der große Lasius Niger Schwarmflug andere Möglichkeiten unwahrscheinlich macht und sich nun nicht mehr wirklich von den Anderen unterscheidet.
Ich hoffe demnächst auch einmal Bilder zeigen zu können, doch da ich nicht behaupten kann, mich mit Makrofotografie auszukennen, bin ich hierbei auf meinen Vater und dessen Kamera angewiesen. So hat es den Vorteil, dass den Königinnen die zusätzliche Störung erspart bleibt.

Bilder:

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#6 AW: Lasius cf. niger

Beitrag von Ina H. » 29. Juni 2011, 19:14

Das hört sich alles Spitze an... Meine Gynen wollen keine Eier legen, oder ich überseh sie einfach... Könntest du mal bitte, bei einer deiner Kontrollen, die Eier fotografieren... Mich würde mal interessieren, wie das aussieht?



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#7 Tag 05

Beitrag von Kati » 1. Juli 2011, 17:51

Datum: 30.06.2011
Tag: 05

Kolonien: 1, 2, 3, 4
Futter: keins

Koloniebestand:
Gynen: 1, 1, 1, 1
Arbeiterinnen: 0, 0, 0, 0
Puppen: 0, 0, 0, 0
Larven: 0, 0, 0, 0
Eier: 15-18, 4, 0, 3

Auffälligkeiten: Gyne 1 ist den anderen grundungstechnisch um einiges voraus.

Bericht: Heute hat auch Gyne 4 angefangen Eier zu legen. Da ich mir sicher bin, dass ich sie aufgrund ihres verkrüppelten Beines nicht behalten werde bin ich am überlegen sie sofort auszusetzen um später Stress zu vermeiden.
Auffällig ist, dass Gyne 1 soviel mehr Eier gelegt hat als die anderen drei, was ich mir dadurch erkläre dass ich sie einen Tag eher gefangen habe, sie also kaum Energie aufwenden musste um umherzuirren um einen Nestplatz zu finden.

Bilder: -



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#8 Tag 06

Beitrag von Kati » 1. Juli 2011, 17:51

Datum: 01.06.2011
Tag: 06

Kolonien: 1, 2, 3, 4
Futter: keins

Koloniebestand:
Gynen: 1, 1, 1, 1
Arbeiterinnen: 0, 0, 0, 0
Puppen: 0, 0, 0, 0
Larven: 0, 0, 0, 0
Eier: 17-20, 5, 0, 7

Auffälligkeiten: Gyne 3 hat als einzige noch keine Eier gelegt.

Bericht: Ich bin gespannt wann Gyne 3 anfängt und Eier zu legen. Da sie nun die einzige ist, die das noch nicht getan hat. Momentan warte ich auf die ersten Larven in Reagenzglas eins und es wird langsam deutlich welche der drei Gynen ich behalten werde. Dennoch werde ich auch die anderen vorerst nicht aussetzen, damit im Falle eines Fehlers meinerseits oder technischen Defekts, wie zum Beispiel Wasser in der Brutkammer, immer noch die Möglichkeit besteht eine andere Gyne zu nehmen. Morgen werde ich mir in der Apotheke Paraffin-Öl besorgen um ein Mini-Formikarium absichern zu können. Dieses werde ich einfach aus einer Plastikdose mit Deckel erstellen, in welche ich etwas trockenen Sand einfülle und mit einem Stein und Näpfen für Honig- und Trinkwasser.

Bilder: -



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