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Formica fusca - ein guter Start in die Saison!

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#17 AW: Formica fusca - ein guter Start in die Saison!

Beitrag von Imago » 7. Juni 2011, 18:08

Hallo!

Also nach kurzem Überlegen habe ich schnell (was eigentlich nicht meine Art ist) ein kleines provisorisches Formicarium angefertigt, 10min. später war es auch schon fertig.

Ich machte mir doch Gedanken wie sich die Situation zuspitzt, wenn die ganzen Puppen geschlüpft sind, was das Füttern angeht.

Also so sieht es aus:

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Die Ameisen bedankten sich bei mir mit der Erkundung der neuen Umgebung, somit konnte ich ein paar Fotos knippsen:

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Wesentlich interessanter als die Ameisen nur im Reagenzglas zu halten.

EDIT:
Der Honig an der Spitze des Astes wurde bereits entdeckt...es ist ganz Lustig wie sie den Ast hoch und runter laufen, weil keine Scheibe dazwischen ist.

LG Imago



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#18 AW: Formica fusca - ein guter Start in die Saison!

Beitrag von Imago » 23. Juni 2011, 01:05

Hallo!

So kein Wunder, dass das letzte Mal der Honig so schnell entdeckt wurde und komischer Weise in ungewohnt großer Menge aufgenommen wurde. Die Kolonie zog direkt um, dafür wurde Energie benötigt.

Zu dem kleinen Formicarium:

Ich habe einen Plastikdeckel von unten an den Ast genagelt. Mit der Pfalz nach unten. Und auf beiden Seiten ein Stück von dem Deckelrand entfernt. Auf diesem Deckel steht der Ast jetzt. Ich habe den Ast in eine Plastikbox gestellt und ein Sand- Lehmgemisch in die Plastikbox gegeben, somit ist der Deckel nicht mehr sichtbar.

Zwischen dem Boden der Box und dem Deckel liegen gut 0,5 cm. Da ich den Deckelrand auf beiden Seiten angeschnitten habe, können die Ameisen diese Beiden Seiten als Ein- und Ausgang nutzen. So kommen sie in den Spalt zwischen Deckel und Plastikbox.

Wenn ich jetzt unter die Box schaue, habe ich Nesteinsicht, dort sieht man nun die komplette Kolonie.

Am schönsten ist aber immer noch zu sehen, wie sie den Ast hoch und runterkrabbeln. Nahrung biete ich nur oben auf dem Ast an.

Formica (Serviformica) fusca ist eine sehr umzugsfreudig Art. Es bereitet dem Volk allem Anschein nach keine Probleme ihren Neststandort, für eine bessere Nestmöglichkeit aufzugeben. Dies konnte ich auch schon beobachten, wenn sie von einem Reagenzglas in das Andere ziehen sollten. Das dauerte auch nie länger als 5 std. obwohl das ältere Reagenzglas noch in Ordnung war. Ich ließ das Volk häufiger umziehen, da ich durch ein sauberes Reagenzglas besser Fotographieren kann.

Zum Schluss noch ein paar Bilder von einer Fütterung, das Insekt wurde schluss endlich von nur einer Arbeiterin abtransportiert.
Die Fotos sind leider nicht so gut, sie sind abends entstanden und unter suboptimalen künstlichen Lichverhältnissen. Iso 400.

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LG Imago



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#19 AW: Formica fusca - ein guter Start in die Saison!

Beitrag von Imago » 27. Juni 2011, 16:00

Hallo!

Die Kolonie entwickelt sich weiter gut. Es sind weiterhin viele Eier, Larven und Puppen vorhanden. Proteine, wie Kohelnhydrate werden zu genüge aufgenommen. Brut und Arbeiterinnen sind nicht mehr zu zählen.

Warum ich jetzt schreibe...

Mir ist eben auf meiner Terrasse eine Gyne über die Füße gelaufen. Eine Formica (Serviformica) fusca Gyne. Ich fing sie ein.

Mich hat es schon immer interessiert und nun kann ich es zu Hause ausprobieren. Nimmt ein bereits bestehendes Volk eine weitere Gyne auf, welche frisch von Schwarmflug kommt?

Ich habe die Gyne in das Formicarium getan, in der die bereits bestehende Kolonie lebt. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, da verschwand sie unter einem Stück Holz. Unter dem Holz befindet sich ein Eingang zu dem Nest. Dort befinden sich immer Arbeiterinnen. Für gewöhnlich werden dort die Insekten hingebracht welche zu groß sind für den Nesteingang, diese werden dann dort für eineige Zeit gelagert und verwertet. Die Arbeiterinnen verharten, sie erstarten, wie es bei Formica (Serviformica) fusca manchmal so üblich ist und auch bei anderen Arten. Die Gyne verschwand ungehindert im Nest.

Aktuell bewegt sich die Gyne weiterhin ungehindert durch das Nest und erforscht alles. Wenn sie auf Arbeiterinnen trifft betrillern sie sich kurz. Dann huschen die Arbeiterinnen hecktisch davon. Die Gyne wird aber nicht attackiert, sie kann allem Anschein nach ungehindert ihr Ding machen. Die Gyne ist jetzt ca. 45min. im Nest. Sollte es doch noch zu Attacken kommen, werde ich wohl Teile der Gyne in den nächsten Tagen im Becken finden.

Ich hoffe das bleibt so und die Gyne wird adoptiert. Für mich wäre das ein toller Erfolg.

Hier Fotos wie die Gyne im Nest verschwand. Bitte entschuldigt die nicht so gute Qualität, es sind schließlich nur Schnappschüsse.

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LG Imago



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#20 AW: Formica fusca - ein guter Start in die Saison!

Beitrag von Imago » 30. Juni 2011, 21:05

Hallo!

Also das Verhalten der Kolonie gegenüber der Gyne, sowie das Verhalten der Gyne gegenüber der Kolonie ist interessant.

Die Gyne bewegt sich weiterhin frei im Nest. Sie sie hat ihren Platz in der Hyrarchie noch nicht gefunden und sorgt auch für Unruhe im Nest. Attakiert wird die Gyne nicht, es sind noch alle Gliedmaßen und Fühler vorhanden. Jedoch weiß die Kolonie wohl nicht so recht wie sie mit der Situation umgehen soll. Leider konnte ich bis jetzt noch nicht ermitteln wie sich die Gegenüberstehenden verhalten, wenn die Gyne auf eine der Koloniegründenden Königinnen trifft.

Ich konnte beobachten wie sie permanent von drei bis fünf Arbeiterinnen umringt wurde. Diese Situation deutete ich in diesem Moment als eine Art Angriff oder Drohgebärde der Arbeiterinnen. Es geht dann auch eher hecktisch zu und nicht harmonisch.

Die Arbeiterinnen haben die Gyne immer und immer wieder angestuppst, viele werden dieses Verhalten kennen. Bei vielen Arten kann man das beobachten, wenn eine Stresssituation aufkommt.

Die Gyne scheint noch keine Eier gelegt zu haben. Ich rechne aktuell stetig mit Attacken gegenüber der neuen Gyne seitens der Kolonie. Dennoch hoffe ich, dass sich die Situation wieder beruhigt und die neue Gyne ihren Platz in der Kolonie findet.

Seitdem die Gyne da ist, hat sich die Außenaktivität der Kolonie scheinbar stark minimiert, es sind kaum noch Arbeiterinnen draußen zu sehen. Die Futterplätze werden nur noch von einer Arbeiterin angelaufen, vorher waren es gerne mal fünf, wenn nicht gar mehr.

Die Brut, welche sonst immer an den Seiten des Nestes gelagert wurde, wird seit dem die neue Gyne da ist ab und zu auch mittig vom Nest gelagert, was wohl daran liegt, das die neue Gyne auch mal die Ränder abläuft. Sie wird aktuell noch nicht vom Volk akzeptiert, im Sinne von einem weiteren Kolonieunterstützenden Tier. Das kann man klar erkennen, darum wird wohl auch die Brut vor ihr in Sicherheit gebracht.

Die neue Gyne hat aber auch die Möglichkeit das Nest wieder zu verlassen, dies wird wohl aber nicht mehr geschehen. Sie wird dort bleiben. Entweder schaft sie es sich einzureihen, oder sie wird angegriffen und getötet. Es liegt wohl an der gesamten Kolonie das die Gyne noch nicht akzeptiert wird. Und nicht an der Gyne selbst. Die Gyne wird wohl versuchen sich dort einzureihen. Es ist wohl nichts weiter als ein logischer Prozess und ein Kampf um Duftstoffe und Hormone der dort abläuft.

Also die ganze Kolonie ist von der Veränderung betroffen. Man sieht förmlich, dass das gesamte Volk ein wenig von der Rolle ist. Tja wir Menschen würden sagen: Die können mit der gesamten Situation wohl nicht richtig umgehen und wissen wohl selbst noch nicht wie die Geschichte enden wird.

Fakt ist aber:

Wäre die Gyne absolut nicht willkommen, hätte sie schon am Nesteingang kämpfen müssen. Sie hält sich ja jetzt schon einige Zeit im Nest auf und hat noch keine Gliedmaßen verloren. Dies deute ich als ein gutes Zeichen.

Das gesamte Volk scheint momentan immer noch völlig irritiert.

Also man sieht, so eine Adoption ist durchaus komplex, viele Abläufe der Kolonie werden grundlegend geändert.

Das ist wirklich eine spannende Sache...wohl für alle Beteiligten.

Zum Koloniestand:

Es sollten jetzt über 100 Arbeiterinnen vorhanden sein, wenn nicht dürfte diese Zahl in den nächsten Wochen geknackt werden. Es sind immer noch über 100 Bruteinheiten vorhanden.

LG Imago



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#21 AW: Formica fusca - ein guter Start in die Saison!

Beitrag von Imago » 6. Juli 2011, 06:23

Hallo!

Ich denke ich habe keine schlechten Nachrichten. Ich konnte keine Überreste der Gyne finden. Somit ist diese immer noch am Leben. Leider habe ich keine komplette Nesteinsicht mehr, da die Tiere an den Rändern durch das Befeuchten ein wenig gegraben haben. Ich konnte also bisher nie drei Gynen auf einmal sehen, immer nur eine vereinzelte. Und ich denke die vereinzelte Gyne ist die zu adoptierende.

Kurzum:

Die Gyne lebt noch. Scheint aber wohl aktiver zu sein als die anderen Gynen. Oft sieht man sie durch das Nest streifen. Ich gehe mal davon aus, dass diese Gyne noch keine Eier gelegt hat. Ob sie nun aktiv vom Volk versorgt wird ist auch noch offen. Schade das es auch jetzt, wo man die Möglichkeit hat genauer nachzuforschen, kaum stichfeste Beobachtungen gibt. Es ist leider gar nicht so einfach, halbwegs natürliche Bedingungen zu bieten und gleichzeitig hieb und stichfeste Beobachtungen zu liefern.

Die nächsten Wochen werden zeigen was nun wirkllich Sache ist.

Das Volk ansich entwickelt sich prächtig. Bis jetzt geben sich die Damen mit wenig Platz zufrieden und sind schnell bei den Futterplätzen zu finden, wenn es frische Nahrung angeboten wird. Eigentlich ein ganz interessantes Völklein.

Aktuell sind überwiegend Puppen vorhanden, ich würde mal so an die 50 schätzen.

Ich habe nun schon einige heimische Arten gehalten die gerne als Anfängerarten gehandelt werden und darüber berichtet. Von Lasius niger über Myrmica ruginodis, bis Formica (Raptiformica) sanguinea, Lasius flavus etc, etc.

Auch Formica (Serviformica) fusca gehört definitiv dazu und bietet zum dem noch den interessanten Aspekt der Poygynie.

LG Imago



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#22 AW: Formica fusca - ein guter Start in die Saison!

Beitrag von Imago » 16. Juli 2011, 15:29

Hallo!

Die Gyne ist jetzt mittlerweile 3 Wochen im Nest der Kolonie. Ich kann davon ausgehen das sie nun voll akzeptiert wurde. Was mich natürlich freut. Es ist auch sehr viel Brut vorhanden. Es sind allein schon ca. 60 Puppen vorhanden, wenn nicht sogar noch mehr. Eier und Larven lassen sich leider nicht einmal schätzen. Wieviele Arbeiterinnen es sind weiß ich leider auch nicht.

Ich kann mir aber fast sicher sein, das im nächsten Jahr Geschlechtstiere aufgezogen werden. Die Kolonie sollte große genug sein. Erstaunt bin ich wie wenig Platz die Kolonie verbraucht und wie wenig Arbeiterinnen auserhalb des Nestes anzutreffen sind, was aber auch mit dem stetigen Nahrungsangebot zusammmen hängt.

Evtl. habe ich die nächsten Wochen Zeit ein Ytongnest anzufertigen, dann könnte man die gesamte Kolonie überblicken. Das wäre mir persönlich sehr wichtig um den Koloniestand zu dokumentieren. Was natürlich Sinn machen würde um mehr Transparenz in die Haltung und Vermehrung dieser Art zu bringen.

Futter wird zügig entdeckt aufgenommen und/oder eingetragen. Aufgefallen ist mir ein z.T. starker Größenunterschied inerhalb der Arbeiterinnenkaste. Die größten Tiere haben ca. das doppelet Volumen gegenüber der kleinsten Tiere. Ob dieses nun an der Proteinqualität liegt oder der Temperaturen oder gar beides im Zusammenspiel kann ich nicht sagen.

Auch bei Formica sanguinea konnte ich diese Größenunterschiede ind er privaten Haltung beobachten, sowie auch bei sehr vielen Formica Arten in der Natur. Die Privaten Haltungsbedingungen sind natürlich wesentlich Konstanter als die in der Natur, was Temperatur, Nahrungszufuhr und Proteinqualität betrifft...also was hat es bloß mit diesen Größenunterschieden auf sich?

Ich werde dieses mal weiter im Auge behalten. Also ein weiterer Grund für ein Nest mit Einsicht.

LG Imago



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#23 AW: Formica fusca - ein guter Start in die Saison!

Beitrag von Imago » 20. Januar 2012, 15:33

Hallo lieber Leser!

Der "Haltungsbericht" endet hier.

Die Kolonie lebt und hält gerade Winterruhe!

Danke für Dein Interesse, ich hoffe Du konntest dem Haltungsbericht ein paar brauchbare Informationen entnehmen!

LG Imago



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