für die empfundene Abwesenheit von Knotenameisen würde ich erst einmal andere Gründe heranziehen:
- Sie leben eher versteckt im Vergleich zu den großen, auffälligen Formica-Arten; man findet sie bei unangepasster Suchmethodik vergleichsweise selten in sonnigen Habitaten.
- Sie leben noch versteckter, wenn die Umgebung von dominanten Ameisen wie Formica s. str. dominiert wird.
Ein passives Verhalten der Knotenameisen und einfaches "übersehen" ist ein nachvollziehbarer Grund.
Ich habe auch keine Steine umgedreht, um Nester zu finden. (Nachvollziehbar, wenn der Boden mehrere hundert µSv/h abgibt)
Andererseits findet man, zumindest in unserer Region, auf jeder Wiese, Knotenameisen, wenn man sich etwas umsieht. Auch an sonnigen und warmen Tagen.
Insekten können generell mehr Radioaktivität vertragen als Menschen (s. Drosophila-Forschung) - woran das im Einzelnen liegt: ?
Allerdings scheint es in Tschernobyl-Nähe einen Trend zu geben, der nach wie vor anhält (nicht weiter verwunderlich): Radioaktivität dezimiert Insekten
Es wäre sicherlich sehr interessant zu untersuchen, wie sich die erhöhte Radioaktivität auf die tw. doch relativ langlebigen Ameisenköniginnen und deren Reproduktionsleistung auswirkt!
Stechmücken hatten wir in der Sperrzone jedenfalls genug. *lach*
Die Auswirkung auf Gynen ließe sich relativ einfach untersuchen.
Dafür müsste man nicht einmal nach Tschernobyl.
Die Frage ist jedoch, ob es moralisch vertretbar ist, wenn ein user eines Internetforums vorsätzlich ein gesundes Tier über einen längeren Zeitraum mit radioaktiven Isotopen kontaminiert.
Das schon, da die Alphastrahler aber auch schon vorher in der Nahrung der Larven enthalten sein dürften und damit auch im Körper strahlen -> wohl doch nicht.
Das ist richtig.
Doch die Belastung, die dort vom habitat (Erde) ausgeht, müsste um ein vielfaches höher sein, als das, was durch die Nahrung inkorporiert wird.
Die abschirmung von Alphapartikeln kann die Gesamtdosis auf einen Organismus schon signifikant senken, wodurch die Entwicklung in eigentlich zu hohen Leveln an Radioaktivität möglich wäre.
Als Gegenargument ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Eier und die
Puppe der Radioaktivität bereits schutzlos ausgesetzt sind.
Ich war so frei, dir einen kleinen Einstieg zu verschaffen:
Vielen Dank. :-)
Der Umgang mit Geigerzähler bzw. Dosimeter ist bekannt. Aufgrund einer halben Staatsbürgerschaft ist der Zutritt in den äußeren Ring der Zone kein Problem. Durch andere Kontakte wird der Zugang bis in die innere Zone (und damit bis an das AKW) ermöglicht.
Am AKW selbst war ich auch. Wir sind einmal rum gefahren und haben dort in der Kantine gegessen.
Ob der Zutritt in die 30 Km Zone kein Problem darstellen soll, wär ich mir nicht so sicher. An dem Eingang den wir genommen haben, stand bewaffnete Milliz.
Du könntest jedoch versuchen, von einem anderen Punkt aus in das Sperrgebiet zu schleichen, wovon natürlich abzuraten ist. *hust* ;-)
Könntest du bei Gelegenheit mal in der Gegend deiner Familie in Kiew die Ameisenfauna beobachten? Ich wäre dir sehr dankbar dafür.
Eine
Gyne in der Sperrzone zu fangen, habe ich auch in Erwägung gezogen.
Doch die Tatsache, dass es unter hoher Strafe steht, etwas aus der Sperrzone zu entwenden, hat mich abgeschreckt. Offiziell darf man dort nicht einmal etwas anfassen.