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Sie sterben und sterben und sterben

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber europĂ€ische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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erix
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#17 AW: Sie sterben und sterben und sterben

Beitrag von erix » 4. August 2011, 23:58

Hallo orko

Du schreibst

Ich glaube nicht das es vom Boden kommt, da ja auch frisch geborene Arbeiterinnen gestorben sind. Und diese hatten das Nest nie verlassen. Sie waren noch nicht mal richtig dunkel gefÀrbt. Gerade mal max 1 Tag alt.
(Nebenbei: die Arbeiterinnen werden nicht "geboren" sondern schlĂŒpfen aus der PuppenhĂŒlle)

Wenn Tiere sterben, schon bevor sich ihr Aussenskelett ausgehÀrtet hat, wÀre dies wieder ein Hinweis Richtung Luftfeuchtigkeit. Massgeblich ist nicht die Luftfeutigkeit in der Arena, sondern die im Brutraum.

Hat dieses Reagenzglas einen Wasservorrat mit VerdunstungsflĂ€che, die nass ist, und ist es genĂŒgend gut verschlossen? Die Öffnung sollte nur so gross sein, dass eine Arbeiterin ein- und ausgehen kann. Nur so entsteht eine genĂŒgend hohe Luftfeuchtigkeit im Brutraum.

SchĂ€digungen wĂ€hrend der Metamorphose und beim Schlupf der Imago können nie repariert werden. Bei Honigbienen können SchĂ€digungen der Larven oder Puppen völlig unsichtbar sein und wirken sich u.a. in drastisch verkĂŒrzter Lebensdauer aus.

UngenĂŒgende Luftfeuchtigkeit: DiesbezĂŒglich sind die Larvenstadien robuster als die Puppe. Da die Larven fressen, können sie in einem gewissen Masse FlĂŒssigkeitsverlust ersetzen, die Puppe nicht.

Gruss: erix



Sahal
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#18 AW: Sie sterben und sterben und sterben

Beitrag von Sahal » 5. August 2011, 09:17

sawasdee krub

da die Brut ĂŒberlebt, sehe ich keinen Grund, warum frisch geschlĂŒpfte Arbeiterinnen sterben sollten... vor allem, da ja auch die "hilflosen" Puppen und vor allem Eier ĂŒberleben! Es sei denn, die Beine und Gelenke sind "verklebt". Nur dann wĂŒrde Trockenheit durch festgebabbte Puppenhaut-Reste angezeigt.
Frisch geschlĂŒpfte Arbeiterinnen haben jedoch bereits einen guten Schutz durch die Cuticula, die durch Gerbprozesse nur noch etwas aushĂ€rten muss.


Haben sie kein Wasser, so können sie evtl. Honig nicht fressen, weil dieser ebenfalls dehydrierend wirkt oder zu dick ist.
Honig wirkt NICHT dehydrierend! Die Diskussion hatten wir doch erst unlÀngst!
Und zu dick wird Honig nicht sein, solange er normal zÀh und nicht kristalliert ist. Aber selbst kristallisierter Honig kann noch aufgenommen werden!


Die beschriebenen Symptome deuten auf zwei bereits hier erwÀhnte Faktoren hin:
- Hitze durch das Fenster, was wie bereits geschrieben auch Jahreszeitlich passt...
- MĂŒcken- und Fliegengifte sowie Insektizide aus Nachbars Garten, die ebenfalls zu dieser Zeit zum Einsatz kommen und zB mit Futtertieren ins Becken kommen. Aber auch hier sollten die Larven zuerst abkaspern.

Schau doch einmal ganz genau, was sich etwa 2-3 Monate nach Winterruhe Àndert!
Es ist bei so langem Siechtum nie verkehrt, das gesamte Formikarium einschl. Nest (!!) auszurĂ€umen, und gut mit warmen Wasser ausgewaschen wieder zur VerfĂŒgung zu stellen. Auch wenn es hier keine direkte BegrĂŒndung gibt.


Hast Du noch mehr Ameisen oder Insekten in Haltung?


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlÀgt!

orko
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#19 AW: Sie sterben und sterben und sterben

Beitrag von orko » 5. August 2011, 15:44

Hi

Vielen Danke fĂŒr eure Rat- und VorschlĂ€ge.

Um es noch komplizierter zu machen:
Das Formicarium steht erst seid 3 Wochen am Fenster. Vorher stand es in einem Zimmer das keine direkte Sonneneinstrahlung hat. Die max Temp war dort 23 Grad.

Das Reagenzglasnest ist neu. Sie haben es erst vor 2 Monaten bezogen.
Im Nest ist hinten ein Wassertank der mit Watte abgeschlossen ist.
Vorne habe sie fast den gesamten Eingang mit Sand verschlossen.
Das machen die immer erst nach so 2-3 Monaten. Könnte zur selben Zeit
sein, bevor das Sterben anfÀngt.

Heisst das nun, das die Luftfeuchtigkeit im Nest zu hoch oder zu gering ist?
Evt ist der Wattepfropf zu dick? Der ist ca 2cm. Aber das Wasser verdunstet ziemlich schnell. Seid das Nest drin ist (ca 2 Monate) ist der Wassertank schon halb verdunstet.
Der Wassertank ist ca 3cm.

Insektizide oder Àhnliches sind nicht in der Gegend oder Umgebung. Und niemand raucht in der Wohnung.

Ich halte ausser diesem Volk keine weiteren Insekten.

Mirko


Ich halte Formica fusca im 3ten Jahr.

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erix
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#20 AW: Sie sterben und sterben und sterben

Beitrag von erix » 5. August 2011, 18:51

Hallo orko

Zum Vergleich: Ich habe schon etwa ein Dutzend GrĂŒndungsvölkchen aufgezogen (Lasius niger) im Laufe der Zeit. Ich fĂŒlle ein 16 cm langes Reagenzglas gut zur HĂ€lfte als Wasservorrat. Das Glas verschliesse ich mit einem Kork, der eine LĂŒcke hat, so gross dass zwei Ameisen aneinander vorbeikommen. Dieser Wasservorrat reichte meist eineinhalb Jahre und mehr. Wobei meine Völkchen nie in einem geschlossenen BehĂ€lter waren, sondern in einer oben völlig offenen Schale ohne Deckel.

Wenn dein Formicarium in der Sonne stĂŒnde, wĂ€ren sehr rasch die mit Sicherheit absolut tödlichen 50°C erreicht. Das steht hier nicht zur Debatte.

In einem geschlossenen AkrylglasbehÀlter kann aber auch das diffuse Tageslicht am Fenster bereits eine merklicher ErwÀrmung bringen. Das bedeutet, dass die relative Luftfeuchtigkeit sinkt. Du kannst das in einem Mollier-Diagramm ablesen. http://de.wikipedia.org/wiki/Mollier-Diagramm

Beispiel: Raumtemperatur 20°C rel. Luftfeuchtigkeit 70%. ErwÀrmt sich diese Luft um 5°C auf 25°, so ist die rel. Luftfeuchtigkeit noch etwa 53%, bei 30°C noch etwa 40%. Es wird also sehr rasch zu trocken, wenn das Reagenzglas nicht verschlossen ist.

Zu feucht kann es im Reagenzglas eigentlich kaum werden, denn je feuchter dort die Luft ist, desto weniger Wasser verdunstet am Wattepfropf. Sinkt die Temperatur nachts, so kann allerdings Kondenswasser an der innenwand entstehen. Deshalb ist es klug, das Glas etwas geneigt zu lagern, dass das Kondenswasser zur Watte fliessen kann.

Wenn man sieht wie sorgfĂ€ltig die Ameisen in Ytongnestern mit unterschiedlichen Feuchtebereichen die Brut umlagern. Darf man daraus schliessen, dass eine ausreichende Luftfeuchtigkeit sehr wichtig ist fĂŒr die Gesundheit der Brut. Meine Lasius niger haben die Puppen immer eindeutig trockener gelagert als die Larven, die kleinen Larven feuchter als die grösseren.

Gruss: erix



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Chris-t
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#21 AW: Sie sterben und sterben und sterben

Beitrag von Chris-t » 5. August 2011, 22:21

Noch ein kleiner Gedanke-falls du dazu kommst Hunde oder Katzen zu streicheln, die mit Flohmitteln behandelt wurden und spÀter im Formicarium handierst könntest du dir ebenfalls ein Ameisensterben einhandeln.

Gruß der Chris



Sahal
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#22 AW: Sie sterben und sterben und sterben

Beitrag von Sahal » 6. August 2011, 13:44

sawasdee krub

Dieser Wasservorrat reichte meist eineinhalb Jahre und mehr.
Verdunstung im molekularen Bereich?
Aber habt Ihr Euch schon einmal ĂŒberlegt, das Ameisen diverse HĂ€ufchen ins RG setzen, und die Watte schnell ziemlich Scheiße ausschaut? Selbstredend ziehen die Exkremente auch ins Wasser und sorgen dort fĂŒr... na, ich wills nicht ausfĂŒhren!

Nach wenigen Monaten sind nicht wenige RG ein wenig dunkler, und das Wasser stinkt faulig. Auch ein Grund, warum ich die RG-Haltung ablehne!
So manch eine grĂŒne Oecophylla wird wohl nur eine zugestunkene Lasius sein :D


Da Dein Volk im RG nicht funktioniert, setze es in einem Porenbeton entsprechender Kleine oder GrĂ¶ĂŸe, je nach die! Ist sowieso die bessere Alternative!
Ob es hilft? Keine Ahnung, aber ein Versuch ist es wert.

Ob Du jetzt einen Korken oder Watte nimmst, ist Schnuller. Und sowieso bauen sich die Ameisen bevorzugt selbst zu, gar werden zu lockere Watte oder Schlitze im Stopfen wieder zugebaut.


Abnehmende Luftfeuchte bei steigender Temperatur... ok, und was machen Ameisen an sonnenexponierten Standorten im Sommer? Aussterben?


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlÀgt!

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#23 AW: Sie sterben und sterben und sterben

Beitrag von erix » 6. August 2011, 14:20

Hallo Sahal

Du warst einmal ein geschĂ€tzter Teilnehmer in diesem Forum. Ich wĂ€hle ausdrĂŒcklich die Vergangenheitsform. Auf deinen Post gehe ich nicht ein, das ist nur noch Pöbelei unter deinem Niveau.

Kennst du die Romane von Josef Conrad? Manche seiner Figuren sind Handelsleute in den Kolonien des 19. Jahrhunderts, die nach einiger Zeit ihre Phantasien und die Wirklichkeit nicht mehr auseinanderhalten. Sie gehen dann zugrunde, weil sie die RĂŒckkehr in die alltĂ€glichen Notwendigkeiten nicht mehr schaffen.

Gruss: erix



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Octicto
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#24 AW: Sie sterben und sterben und sterben

Beitrag von Octicto » 6. August 2011, 15:26

Was genau uns dein Beitrag sagen soll, erix, ist mir höchst schleierhaft. Sahal war kein geschÀtzer Teilnehmer des Forums, sondern ist es immernoch. Seine Idee, die Völkchen einfach in eine Porenbeton-Nest umziehen zu lassen, finde ich auch völlig in Ordnung und leicht umsetzbar. Jeder hat eine andere Auffassung von RG-Nestern und jeder geht unterschiedlich mit der Vorbereitung um.
Dein Beitrag war nutzlos und obendrein auch nicht gerade sehr nett.
Ich wĂŒrde orko, Sahals Empfehlung ans Herz legen, denn wie Sahal sagte:
Ob es hilft? Keine Ahnung, aber ein Versuch ist es wert.


Octicto



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