Pilzbefall bei lebendigen Formica fusca

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Neues Thema Antworten
Benutzeravatar
Fruchttiger
Halter
Offline
Beiträge: 391
Registriert: 30. Januar 2010, 17:33
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 0

#1 Pilzbefall bei lebendigen Formica fusca

Beitrag von Fruchttiger » 8. August 2011, 19:10

Hallo,

vor ein paar Tagen habe ich ein paar Nahaufnahmen von meiner Formica fusca Kolonie (ca. 180 Arbeiterinnen) gemacht. Schon dabei ist mir ein kleines Knäuel aufgefallen - ich hielt es zuerst für einen Fussel. Am größeren Bildschirm und höherer Auflösung betrachtet man allerdings folgendes Bild. Es geht um das linke Hinterbein (Femur). Hier erkenne ich (zumindest) einige Fruchtkörper oder ähnliches.

Bild

Auf dem zweiten Bild sieht man auch am Thorax etwas fellartiges - die Ameise ist jedenfalls nicht sauber.

Bild

Nun habe ich leider auch schon andere Arbeiterinnen (ca. 2-3) im Außendienst mit ähnlichen Auffälligkeiten beobachtet. Mit bloßem Auge sind diese "Schnüre" ja kaum zu erkennen. Sonstige Auffälligkeiten z.B. im Verhalten gibt es meiner Beobachtung nach nicht.
Ich wüsste trotzdem gerne, ob dieser Pilzbefall (wenn es denn einer ist) meiner Kolonie Schaden zufügen kann und ob ich sie bedenkenlos in die Winterruhe schicken kann.
Bis jetzt habe ich das Nest (Porenbeton) vorerst nicht mehr bewässert. Sollte ich noch andere Maßnahmen ergreifen? Wenn ja, welche?

Ich würde mich freuen, wenn jemand noch Erfahrungen oder gar Hinweise mitteilen könnte.

Danke im voraus
Fruchttiger
Dateianhänge
vlcsnap-2011-08-07-12h23m31s26.jpg
vlcsnap-2011-08-07-12h23m11s180.jpg


... aber das hängt natürlich von der Art ab.

Benutzeravatar
Boro
Halter
Offline
Beiträge: 6149
Registriert: 28. März 2004, 19:00
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

#2 AW: Pilzbefall bei lebendigen Formica fusca AA

Beitrag von Boro » 8. August 2011, 19:24

Ich kann diese weißen Fäden mit pilzartigen Erweiterungen am Ende eigentlich nur beim ersten Foto erkennen. Wenn es das ist, was ich befürchte, dann werden die derart befallenen Tiere schließlich daran sterben. Viell. kannst du ein totes bzw. befallenes Tier herausnehmen u. mit Lupe (20 X) od. Mikroskop anschauen.
Bei mir war dieser Befall vor Jahren bei einer Messor structor-Kolonie aufgetreten, da wuchsen die weißen Pilze (auf Fäden sitzend) aber aus dem Kopf!!!! Grauenhaft......
L.G.Boro



DermitderMeise
Halter
Offline
Beiträge: 3031
Registriert: 1. April 2007, 09:24
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#3 AW: Pilzbefall bei lebendigen Formica fusca AA

Beitrag von DermitderMeise » 8. August 2011, 19:27

Hallo Fruchttiger,
hast du mal versucht den "Kram" auf dem ersten Bild zu entfernen? Für mich sieht das aus wie zerfusselte Watte - ist welche im Becken vorhanden?

Das Fellartige auf dem zweiten Bild kommt bei mir auch nicht so richtig an...



Benutzeravatar
Fruchttiger
Halter
Offline
Beiträge: 391
Registriert: 30. Januar 2010, 17:33
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 0

#4 AW: Pilzbefall bei lebendigen Formica fusca AA

Beitrag von Fruchttiger » 8. August 2011, 20:42

Danke für eure Hilfe!

Ich habe noch ein kurzes Video. Meiner Ansicht nach kommen diese Fäden direkt aus dem Femur heraus und bewegen sich (verrutschen) auch nicht am Bein der Ameise.

(direkt auf YouTube)


Ich habe bis jetzt nicht versucht, den Krams herunterzuwischen.

@Boro
Und du kannst nicht annähernd sagen, was die Ursache dafür sein könnte bzw. bei dir war? Eventuell zu trockene oder zu feuchte Haltung?

Abend
Fruchttiger

P.S.: Ich hab noch nie eine so nach Honig gierende Arbeiterin erlebt! xD


... aber das hängt natürlich von der Art ab.

Benutzeravatar
Boro
Halter
Offline
Beiträge: 6149
Registriert: 28. März 2004, 19:00
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

#5 AW: Pilzbefall bei lebendigen Formica fusca AA

Beitrag von Boro » 8. August 2011, 21:04

Es wird sich wohl um Pilze handeln. Die Sporen dürften weit verbreitet sein und bei entsprechend günstigen Bedingungen kommt es dann zum Befall.
Das sieht mir so ähnlich aus:http://www.myrmecologicalnews.org/cms/images/pdf/volume10/mn10_123_non-printable.pdf

Das betrifft zwar Myrmica-Arten. Was bei meinen M. structor ausschlaggebend war, kann ich heute nicht mehr sagen. Generell kommen ja alle Messor sp. aus trockenen, heißen Regionen. Vielleicht bietet eine bei uns übliche höhere Feuchtigkeit den Nährboden. Wer weiß?

Jedenfalls solltes du aufpassen und keine toten Tiere im Freien entsorgen. Befallene Tiere würde ich aber sofort entnehmen u. überbrühen, damit die Pilze vernichtet werden.
L.G.Boro



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Europäische Ameisenarten & Allgemeines“