Hallo Hoffer!
Schön, wieder etwas von dir zu lesen! Ich stelle auch hier im August eine deutliche Inaktivität fest, obwohl das Wetter vor einer Woche zwischendurch für Raubzüge sehr wohl geeignet war. Es wird heuer kein "ertragreiches" Jahr, das kann man jetzt schon sagen.
Der Umzug bei größeren Serviformica X Polyergus-Nestern kann Tage, wenn nicht mitunter eine Woche dauern.
L.G.Boro

Hallo Boro!
Der Umzug scheint vollzogen zu sein, vorgestern habe ich im alten Nest nachgesehen und es war leer, keine einzige Ameise mehr zu sehen. Am neuen Standort konnte ich noch keinen Raubzug beobachten, das hängt aber wie schon erwähnt mit dem schlechten Wetter zusammen. Mal sehen, die nächsten 2-3 Tage soll es ja besser sein, ich hoffe da kommt es zu einem Raubzug, denn sonst muss ich mit Sorgen machen.

LG Hoffer.

Hallo Hoffer!
Schön, dass du einen interessanten Raubzug beobachten konntest. Eine äußerst schweißtreibende Tätigkeit bei der Hitze.[SEIFERT, S.331: "Bedingungen: 23-27 Grad Lufttemperatur und......", sie laufen auch bei deutlich über 30°!!!].
Vorgestern war ich mit einem mir bekannten Biologen unterwegs, er hatte bisher nur einen abgebrochenen Raubzug beobachten können. Das Zielnest war ein starkes F. rufibarbis-Nest, es gab eine regelrechte Schlacht. Aber wir konnten feststellen, dass es fast keine Opfer gab: Die großen rufibarbis scheinen auch beim Kampf besser bestehen zu können und die immer wieder fixierten Amazonen retteten sich fast alle durch plötzliche, extrem ruckartige Bewegungen, wie ich sie auch schon früher beschrieben habe.
Also, bei mir sind die Amazonen ausgesprochene Einzelkämpfer, was nicht bedeutet, dass nicht hin und wieder eine zweite Amazone in eine Kampfgeschehen eingreift.
Es ist aber so, dass durch die nur inselartig, weit auseinanderliegenden Vorkommen auch gewisse Unterschiede im Verhalten auftreten können. So wird aus D berichtet, dass vor allem bei jungen Nestern wiederholt die eigenen Hilfsameisen die Raubzüge begleiten und auch vor Ort in das Kampfgeschehen eingreifen. Das konnte ich bei (verrückten!) gut 250 beobachteten Rauzügen in keinem einzigen Falle auch nur andeutungsweise beobachten.
Das Verschwinden v. Nestern kann immer 2 Ursachen haben, wenn man menschliches Eingreifen ausschließen kann: Intraspezifische Vernichtung od. Abwanderung. Im zweiten Fall hast du gute Chancen das Nest wieder zu finden, solange noch Raubzüge aktuell sind.
L.G.Boro

Hallo Boro,
ja, das ist eine Affenhitze!
Aber die Amazonen scheint das "kalt" zu lassen. Gestern (37°C in Wien) konnte ich zwei Raubzüge hintereinander beobachten. Während die letzten gerade vom ersten nach Hause kamen, schwärmten die anderen bereits zum nächsten aus. Habe gestern versucht ein Video zu drehen vom Raubzug, mal sehen wie es geworden ist, dann werde ich es hier im Forum veröffentlichen.
Wegen meiner verschollenen Kolonie habe ich gestern auch wieder gesucht, allerdings ohne Erfolg.
Ich war bisher auch eher der Meinung, dass die Amazonen Einzelkämpfer sind, bis ich dann diese Beobachtung machen konnte und wie gesagt, da hatte ich den Eindruck, dass sich die Amazonen aktiv gegenseitig helfen, ich werde es auf jedenfall weiter beobachten.

LG Hoffer.

Ich wollte nur noch hinzufügen, dass bei den Nestverlagerungen schon mit 1 bis 2 Dutzend Metern gerechnet werden kann!
L.G.Boro

Ja, danke für den Hinweis.

LG Hoffer.

Hallo Hoffer!
Ich melde hiermit das Ende der heurigen Raubzugsaison unserer Polyergus rufescens. Das Wetter wäre in den letzten 2 Tagen noch sehr gut geeignet gewesen, aber es tut sich bei uns so gut wie nichts mehr. Hin und wieder irrt eine Amazone durch die Gegend, aber es gibt kein koordiniertes Vorgehen mehr.
Es liegt wohl auch daran, dass ich heuer überrascht feststellen musste, dass in vielen Serviformica-Nestern kaum noch Brut vorhanden ist. Das wird der auslösende Grund gewesen sein. Ich finde, ein recht frühes Ende der Bruthaltung, ob das ein Omen für einen frühen Wintereinbruch ist???
Bin gespannt, ob in Wien noch was los ist....
L.G.Boro

Hallo Boro!
Habe gerade gesehen, dass ich auf deinen letzten Eintrag hier gar nicht geantwortet habe, Sorry!
Ja, die Saison ist wieder mal viel zu schnell zu Ende gegangen (ist in Wien natürlich auch schon eine Weile her)!
Das Resümee dieses Jahres fällt sehr gegensätzlich aus.
Wie ich ja schon berichtet habe ist mir eine Kolonie abhanden gekommen, die ich trotz verzweifelter Suche leider nicht wieder gefunden habe. Vielleicht nächstes Jahr, ich hoffe nur, dass es ihnen gut geht.
Bei meiner zweiten Kolonie lief es hingegen sehr gut. Sie hat sich sehr gut etabliert und die Anzahl der Amazonen ist über den Sommer kontinuierlich angestiegen. Jetzt hoffe ich, dass sie alle gut über den Winter kommen!
Auch stehe ich nach wie vor mit der MA 22 (Umweltschutzabteilung) in gutem Kontakt und als ich mich das letzte Mal vor Ort mit einem Herren getroffen habe, hat er mir erzählt, dass die Chancen recht gut stehen, dass das Gebiet rund um die Amazonenvölker im „Netzwerk Natur“ aufgenommen wird.
Das wäre für mich und vor allem die Tiere die da leben eine tolle Sache…
Mal sehen wie es da weitergeht.

LG Hoffer.