Camponotus cruentatus inaktiv

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Boro
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#9 AW: Camponotus cruentatus inaktiv

Beitrag von Boro » 26. August 2011, 14:23

Ich hab die Milben sicher durch frisch-tote, nicht abgebrühte Insekten eingeschleppt. Soweit ich mich erinnern kann, bekamen sie Mehlwürmer u. Heimchen (gekauft) und dann entsprechend einmal Fliegen, Heuschrecken etc. Wählerisch waren sie eigentlich nicht, man muss aber bedenken, dass dein kleines Volk einen recht geringen Nahrungsbedarf hat.
Mit Heizmatten habe ich ganz schlechte Erfahrungen gemacht, ich glaube mit ca. 16 Watt stieg die Bodentemperatur (unter Erde eingegraben!) locker über 40°. Das hab ich sofort weg getan. Die Außenscheibe hatte ich auch einmal angestrahlt....sie ist dann mit einem lauten Knall gesprungen. Seit damals gibts keine künstlichen Wärmequellen mehr....
Ich denke, Feuchtigkeit bietest du ja genug an..
L.G.Boro

P.S.: Die Wintertemperatur kannst du ruhig auf 10° bis 15° senken, dann wird die Aktivität sehr eingeschränkt.



Rolfinator
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#10 AW: Camponotus cruentatus inaktiv

Beitrag von Rolfinator » 26. August 2011, 16:57

Klar, Wasser haben sie soviel sie trinken können.

Ok, dann such ich mir für den nächsten Winter mal ein etwas kühleres Plätzchen aus. Mal schauen ob ich einen 2. Kühlschrank bekomme oder sowas. Wie lange hattest du deine Kühl? Ich hatte meine von Anfang November - Ende. Feb.

Hehe, da hast du ja wirklich sehr bescheidene Erfahrungen mit zusätzlicher Wärme gemacht. Ich werd meine Heizung wohl abstellen und schaun, ob es vielleicht doch noch ein wenig voran geht mit der Entwicklung.
Aber wenigstens sind unter den ~10, die dieses Jahr geschlüpft sind, 2 Media ;) Von daher stimmt wenigstens die Qualität!

Grüße
Rolf



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syafon
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#11 AW: Camponotus cruentatus inaktiv

Beitrag von syafon » 26. August 2011, 17:52

Hoi!

Ich würde den Fehler auch am ehesten im Bereich der Temperatur suchen. Boro hat schon angesprochen, dass die Temperaturen unter der Erde niedriger sind. Die Unterschiede sind aber zum Teil sehr gravierend. Nur als Beispiel: In einer Tiefe von 5-10 m ist die Temperatur beispielsweise übers Jahr ziemlich konstant und liegt etwa bei der Jahresmitteltemperatur des Standorts (D und AT ~ 8-10 °C, Spanien - kommt auf die Region an ^^).

Schalt mal alles aus. Im Netsbereich kannst du ruhig auch auf 18-20°C runter gehen. Schaden tut ihnen das nicht. In der Arena dann ein wenig wärmer, aber über 24°C würd ich nicht gehen.

Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, die exakte Herkunft der Gyne in Erfahrung zu bringen. Danach ist ihre innere Uhr geeicht und den Rhytmus braucht sie. Dann kennst du auch die notwendigen Temperaturen.

lg
syafon


In der Ruhe liegt die Kraft!

Rolfinator
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#12 AW: Camponotus cruentatus inaktiv

Beitrag von Rolfinator » 29. August 2011, 16:52

Alles klar, dann überlass ich die Kleinen mal den Temperaturen in meinem Zimmer und schalte alles ab. So wie es vorher auch war.

Antstore ist leider nicht in der Lage, mir die genaue Heimat der Gyne zu sagen. Dass sie aus Portugal/Spanien kommen hab ich mir schon gedacht, genauer gehts leider nicht.

Ich schau mal wie sich die Kolonie nun entwickelt. Vielleicht werden sie ja nochmal wieder aktiv, Larven wären jedenfalls einige vorhanden und müssten eigentlich für reichlich Bedarf an Eiweiß sorgen. Ich hoffe nicht, dass sie sich für diese Saison schon abmelden. Das kann mMn auch nicht durch 4 Wochen dezentes beheizen des Nestes stammen. 3Watt sind ja nun wirklich nicht die Welt. Zudem hab ich ja erst zugeheizt, weil die Aktivität das ganze Jahr sehr gering war.

Grüße
Rolf



DermitderMeise
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#13 AW: Camponotus cruentatus inaktiv

Beitrag von DermitderMeise » 29. August 2011, 18:06

Hallo,
ehrlich gesagt wundert es mich doch sehr, dass hier Erkenntnisse von einheimischen Arten mit endogener Winterruhe auf eine mediterrane Art übertragen werden, die unter 20 °C bei mir (aus dem Gebirge in Marokko) gar nicht erst Brut aufzog. Dass die Tiere sich tagsüber bei Bodenoberflächentemperaturen jenseits der 50 °C in die Tiefe zurückziehen stimmt natürlich, allerdings werden sie sich auch dort in einem Bereich aufhalten der ihnen zusagt - und das ist bei C. cruentatus nicht Zimmertemperatur von, sagen wir mal, 20 °C.
Daher würde ich dir, Rolf, vorschlagen, dass du anders verfährst: Ein Temperaturgefälle von ungeheizt bis 30 °C erzeugen, so dass die Ameisen selbst wählen können was sie brauchen, denn das entspricht der derzeitigen Situation im mediterranen Boden sehr viel eher als eine von außen aufgezwungene Zimmertemperatur (bei mir wären das gerade 19 °C).

Viele Grüße von einem, der in Gedanken noch in Südspanien ist... :furchtbartraurig:



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AntP
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#14 AW: Camponotus cruentatus inaktiv

Beitrag von AntP » 29. August 2011, 19:10

Ich habs letzte Woche ausprobiert: Hab die Heizmatte, die unter dem Formicarium liegt, für 3 Tage ausgeschaltet, eine kleine IF-Matte mit nur 7W Heizleistung an die rechte Seitenscheibe geklebt - und promt ist die gesamte Kolonie mit Brut in eine Kammer auf der rechten Seite des Ytongnestes eingezogen. Dort saßen sie dann, scheinbar unbeweglich, wie festgepappt an der rechten Wand.
Die Aussenaktivität wurde fast gänzlich eingestellt.
Die Temperatur im Becken lag nur noch bei ca. 18°C (vorher ca.26°C).

Den Begriff "Zimmertemperatur" finde ich übrigens ziemlich irreführend.
Hier in Herning hatte es heute erfrischende 10-12°C, so daß ich also für den gemütlichen Fernsehabend mal wieder die Heizung aufdrehen muß (und damit meine ich die Heizung in der Wohnung, nicht nur im Formi).
Für den aus Südeuropa stammenden Camponotus micans wäre der dänische Sommer ohne Heizungmatte auf Dauer wohl tödlich.



Rolfinator
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#15 AW: Camponotus cruentatus inaktiv

Beitrag von Rolfinator » 29. August 2011, 21:30

ich komm auch gerad aus Spanien ;) Ein wahnsinns Wetter da!

Ich tu mich nur sehr schwer das Temperaturgefälle zu erzeugen, da zwischen Arena und Nest ein sehr langer Schlauch ist der zwangsläufig auf Zimmertemperatur ist. Die Arena kann ich entweder komplett oder garnicht erwärmen.
Das Ytong-Nest ist relativ groß und deswegen kann ich es mit der Heizmatte einseitig beheizen. Die Meisen sind aber sowieso immer an der Seite, an der auch die Heizmatte liegt. Die Aktivität wurde dadurch allerdings auch nicht größer...

Grüße
Rolf



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#16 AW: Camponotus cruentatus inaktiv

Beitrag von DermitderMeise » 30. August 2011, 02:30

AntP, bezieht sich dein Text auf C. cruentatus, micans...? Steige da nicht so durch.
Was den Begriff der "Zimmertemperatur" angeht gebe ich dir Recht - ich habe hier zwar irgendwann mal geschrieben, dass man weiß was damit gemeint ist, aber die Realität zeichnet ein anderes Bild.

Rolfinator hat geschrieben:Ich tu mich nur sehr schwer das Temperaturgefälle zu erzeugen, da zwischen Arena und Nest ein sehr langer Schlauch ist der zwangsläufig auf Zimmertemperatur ist.

Das ist ja auch in Ordnung, denn da werden die Tiere ihre Brut nicht lagern wollen. Bzw. wenn sie es wollten täten sie es tun können, das wird aber - Überraschung! - erst einmal nicht passieren.

Die Arena kann ich entweder komplett oder garnicht erwärmen.

Ist auch nicht nötig, solange du nicht eine Nachahmung des natürlichen Klimas anstrebst.

Das Ytong-Nest ist relativ groß und deswegen kann ich es mit der Heizmatte einseitig beheizen. Die Meisen sind aber sowieso immer an der Seite, an der auch die Heizmatte liegt. Die Aktivität wurde dadurch allerdings auch nicht größer

Das ist doch schon prima. Dass keine Aktivität vorhanden ist würde ich erst einmal so interpretieren, dass es keine dringenden Bedürfnisse gibt (wie Futter beschaffen). Wenn Ameisen nichts tun müssen, machen sie genau das: nichts - und dabei vielleicht ein bisschen mit den Fühlern grooven.

ich komm auch gerad aus Spanien ;) Ein wahnsinns Wetter da!

Dito & ebenso. Und erst die Ameisen! :D



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