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Serviformica sp. beobachten u. erkennen - Fotobericht

Berichte (z.B. Reiseberichte, Ameisenfotoalben, AusflĂŒge, SchnappschĂŒsse, etc.) mit vielen Fotos von Ameisen und Natur.
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Boro
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#25 AW: Serviformica sp. beobachten u. erkennen - Fotobericht

Beitrag von Boro » 6. September 2011, 14:41

Neuerlich Fund rötlicher Ameisen d. cinerea-Gruppe

Vor kurzem habe ich ein neues Revier begangen: Mit weitem Abstand sind hier die Species d. cinerea-Gruppe am hÀufigsten vertreten. Sofort ist mir aufgefallen, dass Arbeiterinnen mit rötlichem Pigmentanteil, die ich bisher selten zu sehen bekam, hier die dominante Unterart/Rasse/Farbvariante darstellen. Es wird sich wieder - wie bereits oben geschildert - um F. cinerea und/oder F. fuscocinerea handeln. F. selysi ist bei uns seltener.
Teilweise zeigen die Arbeiterinnen einen deutlich höheren Rotanteil in der Gesamterscheinung als etwa F. cunicularia. Ich dachte, dass es sich dabei um unausgefÀrbte Jungtiere handelt, aber die sind ganz hellgrau - in der Regel ohne rote EinfÀrbungen!
1. Neues Territorium - auch neue Ameisen. Im Hintergrund die Koschuta, auf der die Grenze zu SLO verlĂ€uft. Herrlich - wie oft sieht man noch einen weitgehend natĂŒrlichen Flussverlauf! Auf der linken Terrasse erkennt man die niedrige Pioniervegetation, Weiden, Erlen, eine junge Föhre u. etliche schöne BlĂŒmchen.
Bild

2. Nicht alle Arbeiterinnen sind so deutlich rot gefÀrbt: Antennen, Mandibeln, teilw. Wangen (!!), Beine = rotbraun, auch Gaster u. Thorax weisen diffus eingestreute rote Pigmente auf!
Bild

3. Bei den 2 rechten Tieren erkennt man die rötlichen Wangen!
Bild

L.G.Boro



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#26 AW: Serviformica sp. beobachten u. erkennen - Fotobericht

Beitrag von Boro » 25. Mai 2012, 08:57

Auch dieses Jahr ist eine völlig unterschiedliche Entwicklung der Brut in F. fusca-Nestern zu beobachten.
Habitat: Gut besonnter Waldrandweg ĂŒber 1km mit unzĂ€hligen F. fusca-Nestern. Man kann sie als reine Erdnester in trocken-heißer Lage, in Unter-Steinnestern, in und unter Totholz finden; ein paar davon auch völlig im Schatten.
Zeit: 24. Mai. In einigen Nestern ist die Geschlechtstierbrut weit gediehen (siehe gleiche Seite oben und damit in Zusammenhang stehende Fragen!), in daneben befindlichen Nestern gibt es gerade Eierpakete und Larven.
Allgemein gesehen gilt, dass grĂ¶ĂŸere Nester derzeit vor allem Geschlechtstierbrut bevorzugt aufziehen, kleine Nester in erster Linie Arbeiterinnenbrut.
Blick in 2 Nester mit weit entwickelter Brut:
1. Bild

2. Deutlich sichtbar ist wieder die feine Pubeszenz, die je nach Lichteinfall einen silbrigen Schimmer erzeugt. Die Gynen zeigen deutlich weniger Pubeszenz und wirken glÀnzend-schwarz (siehe S. 1, und http://www.ameisenforum.de/einheimische-europ-ische-ameisen/43905-formica-serviformica-fusca.html):
Bild
L.G.Boro



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#27 AW: Serviformica sp. beobachten u. erkennen - Fotobericht

Beitrag von Boro » 21. September 2013, 19:31

Farbenspiel bei Formica fuscocinerea: Die Art wird ĂŒblicherweise von der FĂ€rbung her gesehen als "aschgrau" bezeichnet.
Ich habe in verschiedenen BeitrÀgen zu dieser Art, die in letzter Zeit in Deutschland als "invasive" Art ins Gerede gekommen ist, schon berichtet, dass es immer wieder auch Völker gibt, in denen "bunte" Individuen auftauchen; nicht einzeln, sondern verbreitet!
Das deckt sich mit der Beschreibung von B. SEIFERT:
"Populationen mit rötlichgelbem Mesosoma, denen kein taxonomischer Status zukommt, in Mitteleuropa hÀufiger als bei cinerea; homogen rötliche, intermediÀre (oft fleckig gefÀrbte) und vollstÀndig dunkle Mesosomae können syntop auftreten."
Soweit ich mich erinnern kann, hat dazu hier im AF noch nie jemand Stellung bezogen, obwohl auch öfter Bestimmungsfragen etc. zu dieser Art eintreffen. AnlÀsslich der Unterscheidung zw. F. fuscocinerea, F. cinerea u. F. selysi unter dem Bino ist mir aufgefallen, dass mitgenommene Belege aus verschiedenen Nestern hÀufig diese roten Farbpigmente aufweisen. Es geht noch weiter:
nicht nur
das Mesosoma (Thorax + Propodeum + Petiolus) ist betroffen, sondern weitere Körperteile. Die folgenden Bilder stammen von 2 Individuen aus einem Nest.
1. Dunkles Individuum in Seitenansicht: Die FĂ€rbung des gesamten Körpers ist rot bis braun, die dorsalen Bereiche (Hinterkopf, Mesonotum, Propodeum) sind angedunkelt, die eher brĂ€unliche Gaster zeigt die ĂŒbliche silbrige Pubeszenz.
1530_7b78bbc3ea6e927582ff82dc3998cc68


2. Die Blickrichtung von oben (dorsal) bestÀtigt die bezeichnete FÀrbung:
1530_5c62e346681e7d8d4ee090e97eed2a06


3. Blickrichtung von unten (ventral):
1530_52d3391ecaa7ca3209fe73cb998e0e1e


4. Ein kleines Exemplar. Bei den kleinen Individuen von bunten Formica spp. und Serviformica spp. sind solche Ameisen meist dunkler gefĂ€rbt. Seitliche Sicht: Man mĂŒsste eigentlich von einer gelben Ameise sprechen!
1530_55edba43d68755dbd65cda0e3eb7340c


5. Blick von oben:
1530_a0e28818e3b8f628d566dc759dc5584f


6. Blick von unten:
1530_060264d0aaa04fab225a283cc0446a37


Zusammenfassung: Regional treten bei zahlreichen Populationen v. F. fuscocinerea rötliche/gelbliche Farbelemente auf. Diese können sich ĂŒber Thorax, Propodeum und Petiolus auf weitere Körperteile ausdehnen (Beine, Kopf: Stirn, Wangen, Clypeus, Mandibeln, Kopfunterseite und Scapus (teilw. auch FĂŒhlergeißel).
Zu F. cinerea (siehe oben) kann ich wegen geringer Bestimmungsdichte noch nichts sagen.
Die wenigen F. selysi-Belege zeigen am Körper keine rötlichen Farbpigmente, nur die Beine sind mitunter braun.

Vielleicht hat jemand schon Ă€hnliche/gleiche Beobachtungen gemacht u. kann darĂŒber berichten?
L.G.Boro

P.S.: Die Bilder sind nicht bearbeitet, sondern nur beschnitten. Die Unterlage sollte matt, möglichst neutral sein, damit keine FÀlschung der Farbe zustande kommt



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