Farbenspiel bei Formica fuscocinerea: Die Art wird ĂŒblicherweise von der FĂ€rbung her gesehen als
"aschgrau" bezeichnet.
Ich habe in verschiedenen BeitrÀgen zu dieser Art, die in letzter Zeit in Deutschland als "invasive" Art ins Gerede gekommen ist, schon berichtet, dass es immer wieder auch Völker gibt, in denen "bunte" Individuen auftauchen; nicht einzeln, sondern verbreitet!
Das deckt sich mit der Beschreibung von B. SEIFERT:
"Populationen mit rötlichgelbem Mesosoma, denen kein taxonomischer Status zukommt, in Mitteleuropa hÀufiger als bei cinerea; homogen rötliche, intermediÀre (oft fleckig gefÀrbte) und vollstÀndig dunkle Mesosomae können syntop auftreten."
Soweit ich mich erinnern kann, hat dazu hier im AF noch nie jemand Stellung bezogen, obwohl auch öfter Bestimmungsfragen etc. zu dieser Art eintreffen. AnlÀsslich der Unterscheidung
zw. F. fuscocinerea, F. cinerea u. F. selysi unter dem Bino ist mir aufgefallen, dass mitgenommene Belege aus verschiedenen Nestern
hÀufig diese roten Farbpigmente aufweisen. Es geht noch weiter:
nicht nur das Mesosoma (
Thorax + Propodeum + Petiolus) ist betroffen, sondern weitere Körperteile. Die folgenden Bilder stammen von 2 Individuen aus einem Nest.
1. Dunkles Individuum in Seitenansicht: Die FÀrbung des gesamten Körpers ist rot bis braun, die dorsalen Bereiche (Hinterkopf, Mesonotum, Propodeum) sind angedunkelt, die eher brÀunliche
Gaster zeigt die ĂŒbliche silbrige Pubeszenz.
2. Die Blickrichtung von oben (dorsal) bestÀtigt die bezeichnete FÀrbung:
3. Blickrichtung von unten (ventral):
4. Ein kleines Exemplar. Bei den kleinen Individuen von bunten Formica spp. und Serviformica spp. sind solche Ameisen meist dunkler gefĂ€rbt. Seitliche Sicht: Man mĂŒsste eigentlich von einer gelben Ameise sprechen!
5. Blick von oben:
6. Blick von unten:
Zusammenfassung: Regional treten bei zahlreichen Populationen v. F. fuscocinerea rötliche/gelbliche Farbelemente auf. Diese können sich ĂŒber
Thorax, Propodeum und Petiolus auf
weitere Körperteile ausdehnen (Beine, Kopf: Stirn, Wangen, Clypeus,
Mandibeln, Kopfunterseite und Scapus (teilw. auch FĂŒhlergeiĂel).
Zu F. cinerea (siehe oben) kann ich wegen geringer Bestimmungsdichte noch nichts sagen.
Die wenigen F. selysi-Belege zeigen am Körper keine rötlichen Farbpigmente, nur die Beine sind mitunter braun.
Vielleicht hat jemand schon Ă€hnliche/gleiche Beobachtungen gemacht u. kann darĂŒber berichten?L.G.Boro
P.S.: Die Bilder sind nicht bearbeitet, sondern nur beschnitten. Die Unterlage sollte matt, möglichst neutral sein, damit keine FÀlschung der Farbe zustande kommt