hilikustue hat geschrieben:Meint ihr wirklich, dass der Sprung von 20°C RAumtemperatur auf 8°C im Kühlschrank so drastisch ist? Das sind gerade mal 12 K und entspricht gerade im Sommer öfter dem täglichen Tag/Nacht Wechsel.
Du hast natürlich Recht! "Nur" 12 K mag aus unserer Sicht recht wenig erscheinen, doch nach der
RGT-Regel verlangsamt es biochemische Prozesse auf etwa die halbe Geschwindigkeit - das ist schon ein ganz anderer Schuh!
Erwartungsgemäß kommt auch noch ein aaaaber
![Blinzeln ;)](https://ameisenforum.de/images/smilies/wink.gif)
zum eigentlichen Ameisen-Sachverhalt: In der Natur können Ameisen "ihre" Temperatur in gewissen Grenzen regeln, indem sie sich Zonen mit bestimmten Temperaturen aussuchen: Wenn es tagsüber zu heiß wird, wandern sie in die Tiefe ab, während sie in der kühlen Nacht wieder unter die noch warme Erdoberfläche ziehen. So relativiert sich dieser für uns gleichwarme, oberirdische Riesenviecher recht abrupte Übergang einigermaßen. Darüber haben syafon & ich uns vor einigen Tagen in einem anderen Zusammenhang angeregt
unterhalten.
Ich habe jedenfalls diesen Sommer versucht, eine frisch gefangene
Königin von Lasius fuliginosus im Kühlschrank am Leben zu halten, bis ich geeignete Arbeiterinnen zur Verfügung stellen konnte - sie war gleich am nächsten Tag tot.
![Stirnrunzeln :(](https://ameisenforum.de/images/smilies/frown.gif)
Dagegen stellte es bisher kein Problem dar, Kolonien, die sich schon im Zimmer auf die
Winterruhe eingestellt hatten (ich meine mit
den Chthonolasius hatte ich das letzten Winter so gemacht), ohne Todesfälle direkt in den Kühlschrank zu verfrachten.
Wenn man sicher gehen will oder die Kolonie noch keine Anzeichen macht sich zur Ruhe zu setzen, ist eine langsamere Überleitung m. E. eine bessere Lösung.
8°C sind ja auch noch weit von Frost entfernt.
Das stimmt auch! Aaaaber auch hier wieder ein aaaaber: Viele Lebewesen sterben zwar besonders schnell, wenn sie gefrieren oder nah dran sind, doch es kann auch schon vorher gefährlich werden, weil biochemische Prozesse nicht mehr so ablaufen können wie sie müssten, um die
Selbstregulierung aufrecht zu halten. An einem Beispiel habe ich das
hier erläutert.