Problemkind Formica fusca?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Ina H.
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#1 Problemkind Formica fusca?

Beitrag von Ina H. » 19. September 2011, 17:19

Hallo,

ich hatte das ganze schon mal in meinem Haltungsbericht gepostet. Doch leider ist es wohl irgendwie untergegangen. Das ist ja nicht weiter schlimm. Aber vielleicht kann mir doch jemand helfen.

Irgendwie habe ich die Dame wohl zusehr gestört. Jedenfalls hat sie fast alle ihre Larven gefressen.

Jetzt habe ich sie mal ne Woche komplett in Ruhe gelassen. Ergebnis. Es gibt noch eine Larve. Die ist allerdings schon ziemlich fett.
Angenommen, die Gyne frisst diese Larve jetzt auch noch. Was mach ich denn dann? Soll ich es nächstes Jahr dann nochmal probieren? Hätte ich die Gyne eventuell sogar zufüttern müssen trotz claustraler Gründung? Soll ich ihr jetzt Nahrung anbieten?

Wenn die eine Larve noch zur Puppe wird und dann schlüpft, soll ich dann noch eine Arena anschließen?
Ist es der Gyne im Schrank vielleicht zu kalt?
Ich denke in meinem Zimmer dürften es tagsüber so 19°C sein und nachts so um die 17°C.
Wie steht Formica fusca denn so zu viel Vibration? Denn wenn man an der Kommode vorbeiläuft wackelt die schon etwas.

Ihr seht Fragen über Fragen. Aber die, die mir am meisten auf der Seele brennt. Wird die Gyne überleben und es schaffen eine Kolonie heranzuziehen?



LG
Ina


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Boro
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#2 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von Boro » 19. September 2011, 17:44

Hallo Ina H!
So wie ich das sehe, liegt der Grund für das Problem sicher in der Haltung. Da können Vibrationen schuld sein, viell. ist es zu trocken od. zu feucht. Für eine ordentliche Entwicklung der Brut dürften 19° zu wenig sein.
Jetzt wird die Gyne keine Eier mehr legen, möglicherweise verpuppt sich die letzte Larve noch (tagsüber wärmer stellen!). Formica spp. überwintern ja ohne Brut.
Eine zweite Gründung ist immer ein großes Risiko. Da würde ich auf alle Fälle "pushen", also Fremdbrut der gleichen Art in Form v. Larven od. Puppen zugeben. Aber nicht mehr als 10 Stück! Larven findet man schon Ende April/Mai.
U. U. wäre es sinnvoll, eine kleine Fütterung zu versuchen, kein Eiweiß mehr! Die Reserven der Königin dürften schon ziemlich aufgebraucht sein.
L.G.Boro



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Ina H.
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#3 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von Ina H. » 19. September 2011, 17:56

Also sollte ich ihr Zuckerwasser oder Honig anbieten? Auch Proteine?

Wie mache ich das mit der Wärme? In unserem Haus ist es nicht viel wärmer. Im Wohnzimmer sind es höchstens einmal 22°C und das ist schon viel.

Ich werde sie jetzt auf jedenfall wo anders hinstellen, wo sie keine Fibration abbekommt.
Ist Lärm ein Problem für die Gyne? Im Wohnzimmer würde sie nämlich vibrationsgeschützter sein jedoch ist es da erheblich lauter. Meine 2 Wellis machen über den Tag verteilt nämlich ordentlich krach und abens läuft der TV.

Das mit dem Pushen werde ich versuche, wenn die Larve nicht durchkommen sollte. Aber da informiere ich mich dann nochmal vorab, wenn es soweit ist.

Danke für deine Hilfe Boro.

LG
Ina


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Boro
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#4 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von Boro » 19. September 2011, 20:20

Wenn das Volk keine Brut hat, brauchen die Ameisen so gut wie keine Proteine! Es reicht ein winziges Tröpfchen Honigwasser, am besten viell. auf ein Wattestäbchen geben, damit kein Tierchen im Honig kleben bleibt.
L.G.Boro



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KyneGyne
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#5 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von KyneGyne » 19. September 2011, 20:23

Hallo Ina,

tut mir echt leid, dass es mit deiner Gyne nicht so gut läuft!

Also sollte ich ihr Zuckerwasser oder Honig anbieten? Auch Proteine?
Zuckerwasser oder Honig: Ja
Proteine: Nein, da Proteine = Eiweiß (vgl. Boro)

Wie mache ich das mit der Wärme? In unserem Haus ist es nicht viel wärmer. Im Wohnzimmer sind es höchstens einmal 22°C und das ist schon viel.
22° C ist auf jeden Fall besser als nichts. Eine andere Alternative wäre eine Schreibtischlampe o.ä., die z.B. mittels Zeitschaltuhr eine gewisse Zeit angeschaltet wird. Allerdings muss man da aufpassen, dass es im RG nicht zu heiß wird (in diesem Mini-Gewächshaus kann das schnell passieren). Wenn der Abstand aber groß genug ist, sollte das gehen.

Ist Lärm ein Problem für die Gyne? Im Wohnzimmer würde sie nämlich vibrationsgeschützter sein jedoch ist es da erheblich lauter. Meine 2 Wellis machen über den Tag verteilt nämlich ordentlich krach und abens läuft der TV.
Ich denke, die eher hochfrequenten Töne deiner Wellensittiche werden die Gyne nicht jucken. Erst wenn es um Bass/Tieftöner geht, wird's etwas heikler. Das kann nämlich Vibrationen auslösen, wenn man entweder die Frequenz der Eigenresonanz des Möbelstücks trifft oder aber der Bass dermaßen kloppt, dass es im Bauch wummert.

Beim TV kommt es meines Erachtens ebenfalls auf die Frequenz an: nur Hochtöner --> keine Gefahr; satter Bass, der die Teller im Schrank klirren lässt --> Obacht!

Allerdings sei noch erwähnt, dass es Kolonien gibt, die direkt am Rande der Autobahn vorzüglich gedeihen. Ist wohl auch eine Sache der Gewöhnung. In deinem Fall würde ich aber kein unnötiges Risiko eingehen.

Ein Tip noch: Um Schwingungen, die über das Mobiliar auf das RG-Nest übertragen werden, zu minimieren/eliminieren, kannst Du auch irgendwas Weiches (Waschlappen (trocken!), Handtuch, Zellstoff,...) unter das RG legen. Ist auf jeden Fall besser als nix.

Viel Glück noch mit deiner Kleinen!

Liebe Grüße
KyneGyne



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Gummib4er
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#6 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von Gummib4er » 19. September 2011, 21:03

Hey,
um kurz auf das Thema Vibration zu kommen, möchte ich anmerken das es oft zu sehr überschätzt wird.
Meine Tiere leben zum Teil nur einen halben Metern vom Subwoofer entfernt und entwickeln sich vollkommen normal, obwohl ich sehr viel laute Musik höre.

Ausserdem leben heimische Ameisenarten oft in unmittelbarer Nähe zu Straßen. Dort vibriert der ganze Boden im Umkreis von mehreren Metern. Zum Teil so stark das wir mit unserem Tachymeter in 15m entfernung zu einer Landstraße nicht messen können wenn ein LKW vorbeifährt.
Die Ameisen leben aber oft nur wenige cm neben der Asphaltfläche, somit sind sie dauerhafter Vibration und Krach ausgesetzt.

Warum ziehen sie also nicht weg, wenn es sie so sehr stört?

Ich denke da viele nur einen "Vorwand" suchen, um einen Grund zu haben der die Fehlentwicklung verursacht.
Am wahrscheinlichsten ist es m.M. nach aber das ein anderer Haltungsfehler besteht (Temperatur, Feuchtigkeit, etc).

Selbst Arten die angeblich schwer gründen wie Myrmecocystus spec. liegen bei mit auf dem Schreibtisch an dem ich arbeite und unter dem direkt die Bassanlage sitzt.
Vibration allein ist wohl kein Grund.

Probiert es doch einfach mal aus wie unruhig sie dabei werden, aber aufgepasst Nestgewackel durch ungeschickte Finger ausgelöst ruft oft Panik hervor die durch einfache Vibrationen wie Bass/Musik nie ausgelöst werden.

Vielleicht hat ja jemand eine Erklärung dafür warum die Reaktionen auf diese beiden doch scheinbar gleichen Störrungen anders ausfällt?


Ich hoffe ich hab nicht zuviel Unsinn geschrieben, bin grade etwas neben der Spur.


LG
Henning



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Ina H.
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#7 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von Ina H. » 19. September 2011, 21:54

Nein, dein Beitrag war schon verständlich.

Ich tippe nun wie Boro darauf, dass es an der Kälte in meinem Zimmer liegen muss.

Ich hab vorhin mal aufs Thermometer geschaut, hier oben waren es tatsächlich nur 16°C. :O

kam mir selbst gar nicht so kalt vor ;)

jetzt sitz sie unten...zusammen mit der Lasius flavus Gyne, deren Eier und Larven auch etwas kränkelten. Eingepackt in eine Babywindel (keine Pampers sondern die Stoffdinger ;)) um die Vibrationen aufzufangen...zwar klingt dein Beitrag Gummib4er sehr logisch, aber ich denke schaden tut es auch nichts sie nicht noch merh unnötig zu stressen

Morgen früh werde ich ihr gleich etwas Zuckerwasser geben und beten, dass die arme kleine es doch noch schafft

Es wäre wirklich schade und sehr ärgerlich, wenn sie eingeht

Und danke an dich Kyne, die Beruhigung wegen den Wellis hatte ich nötig.

Die können so laut quitschen, da tun dir die Ohren weh. ;)

LG
Ina


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#8 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von ford prefect » 20. September 2011, 15:44

Ohne Boros Aussage hier jetzt in irgendeiner Form anzweifeln zu wollen, stellt sich für mich doch die Frage, wiso 19°C zu kalt sein solten. Ich glaube nicht, dass die Erde in der Natur so warm ist, ist es doch häufig an der Luft deutlich kälter. Ich denke 19°C erreicht man in dieser Tageszeit nur in der Sonne, bei relativ trockener Erde. Oder täusche ich mich da? Ich bitte um Aufklärung

LG ford prefect



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