Hallo,

@eastgate
Mir ging es keineswegs um "Lobbyarbeit" sondern um die Aufkärung der falschen Idee, das Entnehmen von ca 150 Königinnen und Kolonieen, ohne Genehmigung, schädige die Fauna.
Du schriebst:
"Was ich nicht verstehe: Wenn sich dieses ganze Ameisengeschäft nicht lohnen würde (so wie die Händler und deren Sympathisanten behaupten), wieso gibt es dann 3 Shops und etliche Privatverkäufer? Wieso sollte ein Händler das Risiko eingehen, am Zoll erwischt zu werden und empfindliche Strafen zu kassieren, wenn er dabei garkein Geld verdienen kann/wird?
Da passt was nicht zusammen."

Welche "Händler" und welche "Sympathisanten" behaupten das denn eigentlich? (ernstgemeinte Frage)


Du kannst natürlich weiterhin halten was Du willst ,solange es nicht mit dem Artenschutz kollidiert habe ich persönlich da kein Problem.

Es war eben bloß etwas seltsam mit der Haltungshistorie, woher Du die Tiere hast geht ja daraus nicht hervor. Nichts für ungut.

Grüße

Zur Information, Martin Sebesta (Antstore) gibt in seinem Forum folgende Erklärung zur Sache ab:

""Da in der aktuellen Diskussion immer wieder die Frage nach der Legalität beim Erwerb von Ameisen auftaucht und diesbezüglich offensichtlich Unsicherheiten bestehen, möchte ich insofern Klarheit schaffen, indem ich bestätigen kann, dass Antstore für die Einfuhr diverser Ameisenarten (ausgeschlossen sind selbstverständlich geschützte Ameisenarten) nach Deutschland alle notwendigen, durch die zuständigen Behörden erteilten Genehmigungen vorliegen.

Für meine eigenen Reisen nach Südamerika bzw. Südafrika hatte ich mir jeweils alle nötigen Genehmigungen des jeweiligen Landes besorgt. Externe Lieferanten stehen in der Verantwortung sich um eine Samelerlaubnis und Exportbescheinigung ihres jeweiligen Landes zu kümmern.
Hierzu noch ein paar grundsätzliche ergänzende Gedanken:

Einige Halter fragen sich evtl., ob ihre Tiere wirklich legal eingeführt wurden?
Gründe für diese Frage sind in der Regel nur diese beiden:
1.) sind es gefährdete Tiere, wodurch natürliche Populationen gefährdet werden?
2.) Mache ich mich als Käufer strafbar, falls die Tiere illegal eingeführt worden sind?

Zu 1.) braucht man nur die Webseite antbase.org einsehen, dort sind geschütze Arten auf der Roten Liste aufgeführt.
Zu 2.) Durch den Erhalt einer richtigen Rechnung hat der Halter kein Risiko und hat somit die Tiere legal erworben.

Was genau sind illegale Exporte/Importe bei nicht geschützten Ameisen ?
Es sind Warentransporte, wo das Herkunftsland oder Einfuhrland kein Geld für Genehmigungen und Zoll verdient hat.
Sollte ein Exporteur keine Genemigungen erkauft haben, trägt er das Risiko bestraft zu werden; im günstigen Fall eine Geldstrafe zu bezahlen.
Der Importeur hat jedoch darauf zu achten, dass er die hiesigen Bestimmungen, Artenschutzabkommen einhält und bei der Überschreitung der Zollfreigrenze seinen Zoll bezahlt.

Somit hat der Endkunde mit einer Rechnung (Artennamen und Kaufdatum) alles was für ihn wichtig ist.
Gerne geben wir jedem Kunden auf Wunsch auch eine schriftliche Bestätigung, dass alle unsere exotischen Tiere legal in Deutschland importiert worden sind!

Zum Thema Ameisen aus Australien kann ich noch darüber informieren, dass wir vor geraumer Zeit von australischen Behörden kontaktiert worden sind und nachgefragt wurde, ob Antstore australische Ameisen verkauft. Gleiche Anfrage ging übrigens auch an einen weiteren bekannten Berliner Ameisenshop, und es ist zu vermuten, dass alle Ameisenshops in der gleichen Sache kontaktiert worden sind. Dies lässt vermuten und erscheint mir nicht abwegig, dass australische Behörden sensibilisiert worden sind. [..]""

Das nur als Info, "Antstore" scheint also alles korrekt zu machen...


Was aber der Nachfrage bedarf, ist folgendes Zitat von Martin:

""indem ich bestätigen kann, dass Antstore für die Einfuhr(!) [..] nach Deutschland alle notwendigen, durch die zuständigen Behörden erteilten Genehmigungen vorliegen.""

Für "die Einfuhr" hatte ich da eigentlich NIE Zweifel, wie verhält es sich aber mit "der Ausfuhr"?, in diesem konkreten Fall am Beispiel "Australien"??


Des weiteren schreibt Martin:

""Externe Lieferanten stehen in der Verantwortung sich um eine Samelerlaubnis und Exportbescheinigung ihres jeweiligen Landes zu kümmern.""

Was soll das konkret heißen?
Er kauft (evtl. geschmuggelte Ameisen-)"Ware" in großem Stil?, vorschützend, seine Lieferanten müssen sich schließlich selber um eine Exportgenehmigung kümmern?! Und damit ist die Sache erledigt?

Und wenn sie (die Lieferanten!) die nicht haben, na-und?!, man könne das ja schließlich automatisch voraus setzen, Nachfrage also gar nicht nötig?


Und dann noch das hier:

""Gerne geben wir jedem Kunden auf Wunsch auch eine schriftliche Bestätigung, dass alle unsere exotischen Tiere legal in Deutschland importiert worden sind!""

Bekomme ich "auf Wunsch" auch schriftlich von Antstore, dass die Tiere ebenfalls legal aus dem Ursprungsland exportiert worden sind?


Ist das jetzt lediglich billige "Augenwischerei" von Antstore oder bin ich gerade "vollkommen neben der Spur"?!


Hoffe, Martin stellt das in seinem Forum noch kurz richtig.
Ansonsten bitte hier!

lg.

In dem Zusammenhang nochmal der Link, den ich einige Seiten vorher schonmal gepostet habe:

http://www.environment.gov.au/biodiversity/wildlife-trade/sources/operations/index.html

Also entweder steht man auf dieser Liste und darf selbst exportieren. Oder man kauft von jemandem auf dieser Liste, dann wird die "Ware" legal exportiert. Alles andere wäre nicht legal, zumindest gilt dies für den komerziellen Handel.

Hallo Stefan,

ich glaube du hast gut interpretiert!

LG

Ich habe mal ganz frech nachgefragt:

"Externe Lieferanten stehen in der Verantwortung sich um eine Samelerlaubnis und Exportbescheinigung ihres jeweiligen Landes zu kümmern."

Bedeutet das, dass Sie Ameisen von externen Lieferanten sehr wohl kaufen und weiterverkaufen, die Ihnen keine Erlaubnis für die Ausfuhr der Ameisen vorlegen können? Oder verstehe ich da nur etwas falsch?

Sie schreiben nämlich immer vom legalen Import. Wie sieht es aber mit dem legalen EXport aus?

Darauf kam diese Antwort:

Wenn es um Artenschutzrechtlicheprüfungen geht, wird dies durch uns als (Importeur) geprüft.
Zu prüfen, ob der Exporteur seine für die Ausfuhr notwendigen Lizenzgebühren, Genehmigungen bzw. Zoll bezahlt hat, ist nicht Aufgabe des Importeurs.

Sagt wohl leider alles.
Auch wenn ich zugeben muss, dass ich selbst im Hinterkopf immer wusste, dass viele Ameisen wohl nicht wirklich legal exportiert werden, ist es doch was Neues, das ganze jetzt schriftlich zu haben.

Lg, Georg

Irgendwie ist es ganz lustig hier mit zu lesen.
Auf der einen Seite wollen wir alle (alle, außer NIPIAN) oder zumindestens viele, diese Ameisen unbedingt haben und jetzte,
wo die traurige Wahrheit nun mal ans Tageslicht gekommen ist,
wird auf dem Thema drauf rum geritten bis das Thema komplett ausgelutscht ist.

Vielleicht haben ja alle Shops daraus gelernt.

Am Ende haben wir als Endkunden nun die Wahl.

Kaufen wir die Ameisen bei dem oder dem Händler?
Wollen wir unbedingt Exoten haben?
Sind wir bereit mehr Geld für eine legale Abwicklung zu zahlen?
Fordern wir vor dem Kauf eine Bestätigung, das diese Tiere legal gesammelt worden?

Solange es Abnehmer für die Wahre gibt, gibt es auch Menschen die diese Tiere beschaffen.
Wir fragen auch nicht, wenn wir ein T-Shirt im Discounter für 3€ kaufen,
ob das in Bangladesh von Kindern oder Erwachsenen genäht wurde.

Dieses Thema sollte langsam ein Ende finden.

Stiko hat geschrieben:[..]Solange es Abnehmer für die Wahre gibt, gibt es auch Menschen die diese Tiere beschaffen.
Wir fragen auch nicht, wenn wir ein T-Shirt im Discounter für 3€ kaufen,
ob das in Bangladesh von Kindern oder Erwachsenen genäht wurde.
Dieses Thema sollte langsam ein Ende finden.

Hi Stiko, für mich schon interessant, woher das "T-Shirt" kommt, und wie es produziert wurde...

So etwas möchte ich als Verbraucher wissen, egal wie ich mit dieser Information dann anschließend umgehe.

Und warum soll das Thema "beendet" werden?, nur weil beispielsweise DU das alles gar nicht so genau wissen willst (siehe "T-Shirt)?!

Viele Grüße, stefan87

Hallo!

Wer in seinem Leben schon mal etwas von einer Kalkulation gehört hat, wird bestimmt Wert darauf legen, ob die Tiere nun geschmuggelt wurden oder nicht.
Wenn ich letztendlich für ein geschmuggeltes Tier genauso viel Geld bezahle wie für ein kontrolliert importiertes, bewege ich mich lieber auf rechtem Wege und unterstütze wissentlich und mit reinem Gewissen mit meinem Kauf in jeglicher Hinsicht diesen Anbieter, welcher die Lizenzen die er erwerben muss um eine Ausfuhrgenehmigung zu bekommen, in seine Verkaufskalkulation mit einbezieht. Selbst einen Mehrpreis sollte einen da nicht abschrecken. Schließlich bezahlt man diesen auch, damit die Tiere kontrolliert entnommen werden können.

(Abgesehen von der rein rechtlichen Situation, die wurde ja hier meiner Meinung nach ausreichend diskutiert).

Als letzter Punkt steht nämlich nur ein Betrag auf der Rechnung und das ist der Umsatz des Verkäufers. Der Reingewinn fällt dann für den Verkäufer natürlich höher aus wenn das Tier geschmuggelt ist.

Auch ein Punkt den ich bei dem Erwerb einer "Ware" gutachte.

Primär schädige ich mit dem Kauf einer illegal bezogenen Ware nämlich die Anbieter die sich legal am Wettbewerb beteiligen.

Somit könnte ich als Endverbraucher die Preispolitik auf lange Sicht negativ gestalten und schneide mir ins eigene Fleisch.

Das grenzt ja schon an unlauteren Wettbewerb.

Und ich muss es noch mal betonen, für mich ist das eine traurige Wahrheit, obwohl man es ja schon vermutet hatte, dass nicht jedes Tier auf legalen Weg hier her findet.

LG Imago