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Camponotus fellah - Diskussion

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Streaker87
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#33 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Streaker87 » 22. November 2011, 15:23

Iamgo hat geschrieben:Zur Aggressivität kann ich nur sagen das sie mittlerweile bei drohender Gefahr in Nestnähe wesentlich aktiver sind und auch besser funktionieren. [...]
Ich spreche von Aggressivität, wenn in meinem Becken solche Verhältnisse vorherrschen: YouTube ]nur eine[/U] Majore vor dem Nesteingang, und auch nur um diesen zu bewachen. Alle anderen Majoren befinden sich mit gefüllter Gaster im Nest (vgl. Video, keine gefüllte Gaster). Meine Kolonie braucht sicher noch ein, zwei Jahre, bis sich das Verhalten mit dem auf dem Video ähnelt. Ich meine, Mainman kennt den Halter, vielleicht weiß er auch wie alt die Kolonie in der Aufnahme war. Ich denke aber auch, dass es etwas mit der Haltung zu tun haben könnte, wenn man mal das karge Nest/Becken mit unseren vergleicht.

Ameisen aus dem Garten zu verfüttern o.ä. habe ich bisher nicht über's Herz gebracht. Dass die Arbeiterinnen die Eindringliche eventuell nur vertrieben hätten, daran hatte ich gar nicht gedacht. Ein Video von den Zwick-Aktionen wäre sicher interessant gewesen.

Imago hat geschrieben:Wie sieht es denn bei euch so mit der Sterbequote aus? Also ich hatte bis her so zwischen zwei und fünf toten Arbeiterinnen. Also von Zweien bin ich mir sicher.
Ich hatte der niedrigen Sterberate extra einen Abschnitt in meinem Haltungsbericht gewidmet. Nach einem Jahr konnte ich nur fünf Tote zählen, was etwa 1% ausmacht. Erst nach dem letzten Umzug sind innerhalb weniger Tage sechs Arbeiterinnen eingegangen, darunter auch eine kleinere Majore. Wenn es am Stress gelegen haben sollte, dann müsste ich nun auch unter der Erde liegen - die Sammelaktion war ganz schön schweißtreibend.

slipher hat geschrieben:[...] also Heimchen werden bei mir absolut verschmäht.
Deine sind einfach verwöhnt. Bei mir wurde alles angenommen. Fliegen gab's nur, wenn sich eine in der Wohnung verirrt hatte. Zitterspinnen o.ä. bleibt draußen, da die Beine einfach nur nervig sind... Vielleicht hilft es ja, wenn du die Heimchen anschneidest. Habe ich bei den Mehlwürmern anfangs auch gemacht. Wobei ich jetzt von Mehlwürmern generell weg bin, die verwesen mir einfach zu schnell. Deshalb füttere ich nur noch gefrorene Heimchen.

slipher hat geschrieben:Eine Larve in dem neuen Gelege sieht sehr merkwürdig aus.
Mach Fotos oder zeig vergleichbare(s). Ich kann aus deiner Beschreibung nichts ableiten, auch scheint es nicht mit der aus dem Wiki-Link übereinzustimmen.




Imago
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#34 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Imago » 22. November 2011, 19:11

Also wenn ich abends ins Becken schaue sind nicht selten 30-40 Arbeiterinnen außerhalb des Nestes. Ohne das Futter angeboten wird. Davon furagiert die eine Hälfte die andere Hälfte versammelt sich in den trockenen Wassertanks die jeweils vor den Nesteingängen sind. Was es damit auf sich hat weiß ich nicht. Warum sich da immer versammelt wird bleibt mir ein Rätsel.

Wenn ich füttere mit der Pincette wird diese direkt angegriffen. Heimchen werden direkt von der Pincette angenommen. Anfangs waren die Tiere noch sehr scheu, sind erst mal auf und davon, bevor erst mal vorsichtig in die Beute gezwickt wurde. Jetzt sind immer gleich mehrere Arbeiterinnen vor Ort wenn es Proteine gibt. 20 Arbeiterinnen sind immer damit beschäftig diese einzutragen oder auch z.T. vor Ort aufzunehmen. Die Kolonie nutzt ihren Wirkungsbereich wesentlich effektiver. In der Zeit wo die einen Arbeiterinnen die Nahrung aufnehmen und abtransportieren furagieren weitere Arbeiterinnen durch das Becken. Jegliche Klettermöglichkeiten werden abgelaufen, der Müllhaufen wird gecheckt so wie etwaige Verstecke unter Holz etc. Es ist eigentlich immer der gleiche Ablauf beim Füttern. Ein Teil der Kolonie wird aktiv, verlässt das Nest und teilt sich auf: Nahrungsbeschaffung, oder furagieren.

Ich denke es wird die Umgebung gesichert solange die anderen Arbeiterinnen die Nahrungsquellen für sich sichern können.

Kann das einer von euch ebenfalls beobachten?

Majorarbeiterinnen bleiben bei mir ebenfalls meist im Nest, jedoch nicht immer, kleine Majorarbeiterinnen begeben sich seit kurzem auch mal nach draussen und sichern sich große Teile der Beute. Siehe Haltungbericht Foto:

>Klick<

Was früher vorsichtig angetastet wurde wenn es noch zappelt, wird heute rigeros klein gemacht und mitgenommen. Obwohl auch die Heimchen größer geworden sind.

Wenn sich gut 20 Camponotus fellah Arbeiterinnen am Proteinnapf zu schaffen machen ist dieser recht schnell leer Mediaarbeiterinnen sehe ich häufig außerhalb des Nestes. Manchmal sind sie noch etwas unkoordiniert und die eine Arbeiterin zieht auf der einen und die Andere auf der anderen Seite aber ansonsten merkt man klar, dass sie effektiver sind. Mehr Arbeiterinnen bedeutet eindeutig schnellere Ressourcenausbeutung. Alles geht wesentlich schneller seinen Weg.

Natürlich kann man nicht sagen, dass das Volk nun alles überrennen würde. Es ist ja auch noch ein kleines Volk, aber das was sie tun ist jetzt schon sehr überzeugend.

Es sind riesiege Ameisen die große Kolonien ausbilden, wir stecken alle noch ganz am Anfang. Wartet mal ab, wenn die ersten 1000 Arbeiterinnen vorhanden sind was dann los sein wird, ich denke dann wird sich schon zeigen welches Potential in dieser Art steckt. Camponotus sind dafür bekannt auch weit ab vom Nest zu furagieren. Sie stammen evtl. aus einer eher trockenen Region, wer weiß wie oft sie da an Proteine kommen? Evtl. wachsen die Kolonien in der Natur wesentlich langsamer. Für so eine große Art, verwerten sie die Proteine die angeboten werden sehr überzeugend. Das Brutgeschäft ein rollierendes Programm.

Ich habe mir heute einen neuen Ytongstein geholt. Die Tage hole ich mir ein großes Becken 120x50x50. Ich weiß schon warum ich das tu. Weil ich weiß was noch auf uns zu kommen wird. Die Tiere brauchen Platz und Nahrung sonst wird später ganz schön die Post abgehen!

Als ich mir die Ameisen bestellt habe, wusste ich das dieses Manöver etwas größer wird als die Vorherigen. Und darauf hatte ich mich wirklich tierisch gefreut. Eine große Kolonie heranzuziehen, mit großen Individuen. Ich möchte gar nicht wissen wie sehr die Damen in einem Jahr expandieren, jedoch werden es im nächsten halben Jahr evtl. schon 1000 Arbeiterinnen sein und dann möchte ich ungern umsiedeln oder stressgepeinigt anbauen.

Ich freue mich darauf euch in einigen Tagen das Becken vorstellen zu können. Ich denke es ist der richtige Zeitpunkt und auch die richtige Art für ein Bericht, den man halt eher selten in Foren liest. Die Art hat das Potential lange interessant zu bleiben, für mich zumindest. Und ich freue mich sehr darauf die Ameisen in einem so großen Becken furagieren zu sehen. Da werden sie bestimmt wieder etwas vorsichtiger.

Also ich bin nach wie vor mit voller Euphorie dabei!

Und ich denke ihr seit das auch!?

LG Imago



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slipher
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#35 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von slipher » 23. November 2011, 11:29

Imago, ein sehr mitreissender Beitrag.
Ja also ich werde natürlich auch nicht aufgeben^^
Ich bin zwar noch "am wenigsten weit" von den Camponotus fellah haltern hier im Forum, dennoch scheue ich mich nicht, die Verfolgung aufzunehmen.

ABER- Ich habe echt richtig großen Respekt vor dem Vermehrungspotential und werde die kleinen ab ner Koloniegröße von 70-100 langsam etwas herunterfahren.
Mir geht es darum so lange wie möglich eine esthätische und nicht zwecksmäßige Haltung mit 3-4 Becken zu realisieren.

Habe auch schon Pläne, wie ich sie so lange wie möglich in meinem 80x40x40 Becken halten werde.

Ich bin aber nahezu euphorisch wenn es darum geht deinen Haltungsbericht weiterzuverfolgen.

Viel glück und Spaß auch weiterhin noch, auch unserem Streaker der seinen Job ebenfalls ganz fantastisch macht.
Ich orientiere mich ziemlich an euch beiden ;)

Mfg
Marc



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slipher
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#36 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von slipher » 23. November 2011, 12:01

Imago, ein sehr mitreissender Beitrag.
Ja also ich werde natürlich auch nicht aufgeben^^
Ich bin zwar noch "am wenigsten weit" von den Camponotus fellah haltern hier im Forum, dennoch scheue ich mich nicht, die Verfolgung aufzunehmen.

ABER- Ich habe echt richtig großen Respekt vor dem Vermehrungspotential und werde die kleinen ab ner Koloniegröße von 70-100 langsam etwas herunterfahren.
Mir geht es darum so lange wie möglich eine esthätische und nicht zwecksmäßige Haltung mit 3-4 Becken zu realisieren.

Habe auch schon Pläne, wie ich sie so lange wie möglich in meinem 80x40x40 Becken halten werde.

Ich bin aber nahezu euphorisch wenn es darum geht deinen Haltungsbericht weiterzuverfolgen.

Viel glück und Spaß auch weiterhin noch, auch unserem Streaker der seinen Job ebenfalls ganz fantastisch macht.
Ich orientiere mich ziemlich an euch beiden ;)

Mfg
Marc



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slipher
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#37 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von slipher » 16. Dezember 2011, 02:48

Sehr schön von deinen "Kleinen" zu hören.
Scheint ihnen ja echt gut zu gehen.
Freut mich sehr für dich.
Hoffe es geht so weiter, ich bin ja echt mal gespannt auf das Becken und vor allem die Nester, welche du planst.

Ich habe vor mein 80x40x40 er Becken als solches zu lassen, heisst, wird mir die Kolonie zu groß, werden drei Seiten mit yTong vollgeknallt und der Bodengrund wird mit Grabfähigem Material aufgefüllt, sodass das Becken halbvoll ist.
Damit denke ich, kann man locker 6 bis 7000 Ameisen unterbringen.
Trotzdem hat man dann noch Platz für etwaige Dekorationen.
Bin ja mal gespannt auf die Majoren.
Vor allem ist es interessant zu wissen, ob da "schon" schluss ist, was du beschrieben hast.

Keine Ahnung was mit meinen Los ist, aber sie wollen die Puppen einfach nicht öffnen, diese sind nun schon 35 Tage alt.
Und mittlerweile sind es fünf Puppen, aber an Schlupf wird nicht gedacht.

Habe jetzt erstmal cirka 100 Fruchtfliegen in der Arena ausgesetzt :-D

Schönen Tag noch Imago.



Imago
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#38 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Imago » 16. Dezember 2011, 16:06

Hi Marc!

Ja das Becken wird natürlich wie immer artgerecht und natürlich eingerichtet. Soviel kann ich schon einmal verraten. Die Maße werden 120x50x50 sein. Lebendpflanzen werden eingerbracht sowie ausreichend Abwechslung für die Tiere, Klettermöglichkeiten etc.

Die größe des Beckens erlaubt mir natürlich viel Spielraum. Aktuell fertige ich gerade die Nester an.

Da die Außenaktivität bei Camponotus fellah nicht all zu groß ist, muss man viel Platz für die Nester einplanen.

Drei sind gerade in Arbeit, wobei die Nester jeweils eine Größe von 60x20cm haben. Vier Stück davon werden wohl Platz in dem Becken finden. Es wird letztlich also ein Nest von 2,40x0,8m zur Verfügung stehen. Die Beckengröße würde aber auf Grund der geringen Außenaktivität evtl. noch mehr Nestfläche zulassen.

Letztlich sollte das Becken der Kolonie aber für alle Fälle 2 Jahre zur Verfügung stehen.

Wenn die Nester voll sind, werde ich ein Becken mit grabfähigem Substrat zur Verfügung stellen, dort können sie dann graben.

Dieses Jahr werde ich mit dem Becken nicht mehr fertig werden denke ich.

Wenn Puppen nicht schlüpfen, hat das immer etwas mit den externen Bedingungen zu tun. Die Ameisen können ja nicht mehr wiklich etwas tun, außer diese umlagern.

LG Imago



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Imilius
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#39 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Imilius » 25. Dezember 2011, 22:33

Hallo Imago!

Was soll ich nur sagen????

Sehr schade, dass dieser Haltungsbericht hier endet. :(

Gruß Imilius


Ich bin jetzt bei Eusozial.de und bei Ameisenportal.eu!

Imago
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#40 AW: Camponotus fellah - Diskussion

Beitrag von Imago » 26. Dezember 2011, 06:37

Hallo Imilius!

Ja das ist wirklich schade.

Aber er endet ja nur hier in diesem Forum, bei eusozial werde ich ihn wie gewohnt weiterführen.

Ich habe meine Haltungsberichte immer gerne in diesem Forum gepostet. Für mich sind gut geführte Haltungsberichte die kostbarsten Informationen die ein Interessierter erhalten kann.

Mir geht es seit dem ich Ameisen halte und in Foren darüber berichte vorrangig darum Informationen bereit zu stellen. Das Ameisenforum habe ich gerne dazu genuzt da es von vielen Ameisenhaltern besucht wird und die Informationen somit auch dort ankommen wo sie hingehören.

Leider wurde das hier von einigen Usern nicht mehr so angenommen.

Dennoch möchte ich eine letzte Information zu meiner Haltung dieser Art hier lassen und wie die Haltung dieser Tiere in naher Zukunft weitergeht.

Aktuell fertige ich gerade neue Nester. Drei habe ich schon fertig ein Viertes wird diese Woche noch in Angriff genommen. Es handelt sich dabei um vier große Nester aus Ytong. Ein Nest hat die Maße 60x20cm. Die Nestfläche wird somit 2,4m x 0,8m betragen und unterirdisch in einem 120x50x50 Becken angelegt sein.

Die Nester werden in dem Becken mittels eines Rohrsystems miteinander verbunden sein. Die Nester werden so angelegt, dass sie sich wie in der Natur unterhalb des Terrains, sprich der Lauffläche der Ameisen befinden. Letztendlich sol dies die Kommunikation zwischen den einzelnen Nestteilen aufzeigen. Die Nesteinheiten kann ich optional je nach Volkstärke und Bedarf öffnen und freischalten. Mit Wärmetechnik möchte ich schauen wie flexibel die Kolonie inerhalb ihres Nestes ist. Diese Art eignet sich sehr gut dafür. Sie sind stark thermophil, sehr groß also gut zu beobachten und verbringen viel Zeit im Nest. Wird die Brut evtl. genauso flexibel und aufwendig, wie z.B. bei den hügelbaunden Waldameisen von A nach B inerhalb des Nestes transportiert?

Ich habe bereits bei einem Ameisenshop einen vollen Warenkorb.

Es ist soweit alles durchgeplant. Es muss nur noch umgesetzt werden. Spätestens in zwei Wochen ist das Becken voll eingerichtet und bezugsfertig.

Für mich ist das eine ganz neue Dimension der Ameisenhaltung und lässt natürlich viel Spielraum für Beobachtungen, Informationen und nicht zu letzt auch für einen guten Haltunsgbericht!

LG Imago



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