Also wenn ich abends ins Becken schaue sind nicht selten 30-40 Arbeiterinnen außerhalb des Nestes. Ohne das Futter angeboten wird. Davon furagiert die eine Hälfte die andere Hälfte versammelt sich in den trockenen Wassertanks die jeweils vor den Nesteingängen sind. Was es damit auf sich hat weiß ich nicht. Warum sich da immer versammelt wird bleibt mir ein Rätsel.
Wenn ich füttere mit der Pincette wird diese direkt angegriffen. Heimchen werden direkt von der Pincette angenommen. Anfangs waren die Tiere noch sehr scheu, sind erst mal auf und davon, bevor erst mal vorsichtig in die Beute gezwickt wurde. Jetzt sind immer gleich mehrere Arbeiterinnen vor Ort wenn es Proteine gibt. 20 Arbeiterinnen sind immer damit beschäftig diese einzutragen oder auch z.T. vor Ort aufzunehmen. Die Kolonie nutzt ihren Wirkungsbereich wesentlich effektiver. In der Zeit wo die einen Arbeiterinnen die Nahrung aufnehmen und abtransportieren furagieren weitere Arbeiterinnen durch das Becken. Jegliche Klettermöglichkeiten werden abgelaufen, der Müllhaufen wird gecheckt so wie etwaige Verstecke unter Holz etc. Es ist eigentlich immer der gleiche Ablauf beim Füttern. Ein Teil der Kolonie wird aktiv, verlässt das Nest und teilt sich auf: Nahrungsbeschaffung, oder furagieren.
Ich denke es wird die Umgebung gesichert solange die anderen Arbeiterinnen die Nahrungsquellen für sich sichern können.
Kann das einer von euch ebenfalls beobachten?
Majorarbeiterinnen bleiben bei mir ebenfalls meist im Nest, jedoch nicht immer, kleine Majorarbeiterinnen begeben sich seit kurzem auch mal nach draussen und sichern sich große Teile der Beute. Siehe Haltungbericht Foto:
>Klick< Was früher vorsichtig angetastet wurde wenn es noch zappelt, wird heute rigeros klein gemacht und mitgenommen. Obwohl auch die Heimchen größer geworden sind.
Wenn sich gut 20 Camponotus fellah Arbeiterinnen am Proteinnapf zu schaffen machen ist dieser recht schnell leer Mediaarbeiterinnen sehe ich häufig außerhalb des Nestes. Manchmal sind sie noch etwas unkoordiniert und die eine Arbeiterin zieht auf der einen und die Andere auf der anderen Seite aber ansonsten merkt man klar, dass sie effektiver sind. Mehr Arbeiterinnen bedeutet eindeutig schnellere Ressourcenausbeutung. Alles geht wesentlich schneller seinen Weg.
Natürlich kann man nicht sagen, dass das Volk nun alles überrennen würde. Es ist ja auch noch ein kleines Volk, aber das was sie tun ist jetzt schon sehr überzeugend.
Es sind riesiege Ameisen die große Kolonien ausbilden, wir stecken alle noch ganz am Anfang. Wartet mal ab, wenn die ersten 1000 Arbeiterinnen vorhanden sind was dann los sein wird, ich denke dann wird sich schon zeigen welches Potential in dieser Art steckt. Camponotus sind dafür bekannt auch weit ab vom Nest zu furagieren. Sie stammen evtl. aus einer eher trockenen Region, wer weiß wie oft sie da an Proteine kommen? Evtl. wachsen die Kolonien in der Natur wesentlich langsamer. Für so eine große Art, verwerten sie die Proteine die angeboten werden sehr überzeugend. Das Brutgeschäft ein rollierendes Programm.
Ich habe mir heute einen neuen Ytongstein geholt. Die Tage hole ich mir ein großes Becken 120x50x50. Ich weiß schon warum ich das tu. Weil ich weiß was noch auf uns zu kommen wird. Die Tiere brauchen Platz und Nahrung sonst wird später ganz schön die Post abgehen!
Als ich mir die Ameisen bestellt habe, wusste ich das dieses Manöver etwas größer wird als die Vorherigen. Und darauf hatte ich mich wirklich tierisch gefreut. Eine große Kolonie heranzuziehen, mit großen Individuen. Ich möchte gar nicht wissen wie sehr die Damen in einem Jahr expandieren, jedoch werden es im nächsten halben Jahr evtl. schon 1000 Arbeiterinnen sein und dann möchte ich ungern umsiedeln oder stressgepeinigt anbauen.
Ich freue mich darauf euch in einigen Tagen das Becken vorstellen zu können. Ich denke es ist der richtige Zeitpunkt und auch die richtige Art für ein Bericht, den man halt eher selten in Foren liest. Die Art hat das Potential lange interessant zu bleiben, für mich zumindest. Und ich freue mich sehr darauf die Ameisen in einem so großen Becken furagieren zu sehen. Da werden sie bestimmt wieder etwas vorsichtiger.
Also ich bin nach wie vor mit voller Euphorie dabei!
Und ich denke ihr seit das auch!?
LG
Imago