1 Königin, eine Menge Brut und viel Verwirrung

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thebest9045
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#1 1 Königin, eine Menge Brut und viel Verwirrung

Beitrag von thebest9045 » 30. November 2011, 21:00

Hey und Hallo,
wie einige hier wahrscheinlich schon mitbekommen haben, habe ich eine mMn wunderschöne Temnothorax nylandri Kolonie. Sie beherbergte anfangs zwei Königinnen, wobei eine vermutlich unbegattet war. Dann kam es zum Königinnenlkampf und eine Königin starb. Im Anschluss lief die Kolonie zur Höchstform auf (viel Brut, viel Aktivität ect.).
thebest9045 hat geschrieben:ABER leider bin ich mir [mittlerweile] ziemlich sicher das die übrig gebliebene Königin unbegattet ist:furchtbartraurig:.
,da ich eben seit dem Königinnenkampf keine Eier mehr gesehen habe und weil sie sich wie eine Arbeiterin verhalten hat.
Als ich aber heute in das Nest der nylanderi geschaut habe entdeckte ich einen (Eier-???)Haufen. Hier ein Bild (Er liegt rechts unten):[
Nun hätte ich einige Fragen:
1:Sind das Eier?
2:Wenn ja, ist es normal, dass dann die Königin ständig außerhalb des Nestes ist.
3:Wenn ja, wie konnte eine so kleine Königin so viele Eier in so wenig Zeit legen?
4:Könnte es auch möglich sein das die Königinn unbegattete Eier gelegt hat?
5:Sind die restlichen "Bruteinheiten" Larven oder Puppen?
6:Ist es normal das die Kolonie zu dieser Jahreszeit noch so Aktiv ist? (es sind immer mind. 5-10 Arbeiterinnen in der Arena, die viele Brut...)

Ich hoffe auf viele hilfreiche Antworten. lg


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christian
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#2 AW: 1 Königin, eine Menge Brut und viel Verwirrung

Beitrag von christian » 30. November 2011, 22:24

1:Sind das Eier?


Ja, definitiv.

2:Wenn ja, ist es normal, dass dann die Königin ständig außerhalb des Nestes ist.


Nicht im Sinne einer "Königin", höchstens als unbegattete Gynomorphe. Dementsprechend: Mit sehr großer Sicherheit unbegattet. Stützen würde diese Theorie (meiner Meinung nach) die teilweise außergewöhnlich besonders physogastrischen Arbeiterinnen (bes. die gelben), die als unbegattete Arbeiterinnen ihre Ovariolen "hochgefahren" haben.

4:Könnte es auch möglich sein das die Königinn unbegattete Eier gelegt hat?


Seit wann werden die Eier flachgelegt?
Siehe oben, die Königin könnte als "Arbeiterin" Eier gelegt haben, die entsprechend wenig befruchtet sind.

5:Sind die restlichen "Bruteinheiten" Larven oder Puppen?


Larven, Puppen sind keine zu erkennen. Obwohl die Larven erstaunlich groß sind...

6:Ist es normal das die Kolonie zu dieser Jahreszeit noch so Aktiv ist? (es sind immer mind. 5-10 Arbeiterinnen in der Arena, die viele Brut...)


Kommt zu einem guten Teil auf die Temperatur an. Draußen läuft jedenfalls nicht mehr viel herum.

L.G. christian



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Moriquendi
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#3 AW: 1 Königin, eine Menge Brut und viel Verwirrung

Beitrag von Moriquendi » 30. November 2011, 22:40

Ich weiß nicht, wie groß normale Larven bei T. nylanderi sind, aber könnte es sich um männliche Geschlechtstierlarben handeln?


per aspera ad astra

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christian
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#4 AW: 1 Königin, eine Menge Brut und viel Verwirrung

Beitrag von christian » 30. November 2011, 22:41

Die Männchen bei T. nylanderi sind genauso groß wie die Arbeiterinnen ;)



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thebest9045
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#5 AW: 1 Königin, eine Menge Brut und viel Verwirrung

Beitrag von thebest9045 » 30. November 2011, 23:00

christian hat geschrieben:Nicht im Sinne einer "Königin", höchstens als unbegattete Gynomorphe. Dementsprechend: Mit sehr großer Sicherheit unbegattet. Stützen würde diese Theorie (meiner Meinung nach) die teilweise außergewöhnlich besonders physogastrischen Arbeiterinnen (bes. die gelben), die als unbegattete Arbeiterinnen ihre Ovariolen "hochgefahren" haben.

Von einem anderen Halter habe ich per PN mitgeteilt bekommen, dass die gelben Arbeiterinnen wahrscheinlich Bandwurmfinnen enthalten.
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Cestoda
Kennt sich da jemand genauer aus?

christian hat geschrieben:Seit wann werden die Eier flachgelegt?

christian hat geschrieben:Larven, Puppen sind keine zu erkennen. Obwohl die Larven erstaunlich groß sind...

doppelt häh?


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christian
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#6 AW: 1 Königin, eine Menge Brut und viel Verwirrung

Beitrag von christian » 30. November 2011, 23:06

Habe ich dir auch schon geschrieben, und zwar in einem Thread. Diese Form von Vogelbandwürmern scheinen regional unterschiedlich stark verbreitet zu sein, bei mir kommen sie zum Beispiel sehr häufig vor. Boro in Österreich hat aber sowas noch nie gesehen. Für die Ameisen ungesund sind die Finnen aber nicht.
Aber der Artikel im Ameisenwiki beschreibt die Sache doch erschöpfend?

Mit flachgelegt meine ich sowas wie bestiegen, angerammelt, gebumst etc.. Kapisch?^^ Ich meine damit: Die Eier werden nicht begattet (Sex), sondern befruchtet, also mit einem Spermium in Verbindung gebracht.

Es sind nur Larven und Eier zu sehen, Pupen keine (da sieht man, wie sehr die Betonung in einem Satz die Bedeutung verändern kann^^).

L.G. christian



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thebest9045
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#7 AW: 1 Königin, eine Menge Brut und viel Verwirrung

Beitrag von thebest9045 » 30. November 2011, 23:46

christian hat geschrieben:Die Kolonie wurde übrigens noch nicht lange gehalten, sondern erst kürzlich (höchstens ein paar Monate) aus der Natur entnommen (es sei denn, du hast Vogelbandwürmer und kackst in dein Formi^^).
Schon damals habe ich mich gefragt was das heißen sollte. Naja, lieber später als nie.
Ich dachte erst die gelben Arbeiterinnen seien frisch geschlüpft und darum dachte ich die Larven seien Puppen. Ach Schade, ich hatte so sehr gehofft, dass die Königin begattet ist und sie ihre Arbeiterinnen einfach nur ein bisschen unterstützt. Was soll ich jetzt machen? Abwarten was passiert? oder eine neue Temnothorax nyladeri Königin kaufen und diese versuchen mit der Kolonie zu vergesellschaften? Bitte helft mir in diesen schrecklichen Zeiten!!!
lg

PS: Aber lieber erst morgen. Ich muss jetzt nämlich ins Bett. GN


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Ureaplasma
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#8 AW: 1 Königin, eine Menge Brut und viel Verwirrung

Beitrag von Ureaplasma » 1. Dezember 2011, 17:32

Auf jeden Fall weiter berichten (Haltungsbericht). Ich finde diesen Fall äusserst interessant.

p.s. Ich hätte der Kolonie längst Winterruhe gegönnt.



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