16. September 2011
132. Tag
16. Tage nach dem letzten Bericht möchte ich den Stand der Haltung noch einmal aktualisieren. Die Kolonie braucht zunehmenst mehr Platz. Die großen Tiere und die stetig mehr werdende Brut zollt ihren Tribut. Das von mir angebotene Nest (Höhe auf einer Seite 12cm auf der anderen Seite 8cm, länge 20cm, siehe Bild unten) füllt sich zunehmenst. Ich denke in gut einem Monat ist das Nest voll. Ergo muss ich bald ein zweites Nest anbieten. Das Becken (L/B/H: 40x25x25) ist noch mehr als ausreichend. Die Nahrung biete ich immer noch auf dem Nest, direkt am Ein- Ausgang an. Zur Nahrungsaufnahme der Proteine erscheinen mittlerweile ca. 6-8 Arbeiterinnen. Füttern tu ich jetzt fast adulte Heimchen. Alle 2-3 Tage 4 Stück. Diese werden auch alle zügig eingetragen und komplett verwertet.
Ich habe mal zum Vergleich den Koloniestand von vor 16 Tagen und jetzt festgehalten.
Aktueller Koloniestand:
1 Gyne
vor 16 Tagen über 50 Arbeiterinnen, heute ca. 80 Arbeiterinnen
Vor 16 Tagen ca. 25 Puppen, heute ca. 40 Puppen
Vor 16 Tagen ca. 30 Larven, heute ca. 40 Larven
Vor 16 Tagen ca. 40 Eier, heute ca. 50 Eier
Camponotus fellah ist die schnellste Ameisenart die ich bis jetzt gehalten habe. Was die Arbeiterinnen für einen Zahn drauf haben, wenn sie sich erschrecken, erschreckt mich ja zum Teil. Die sausen da in einem Tempo herum, was kaum zu glauben ist. Camponotus ligniperdus ist nicht ansatzweise so schnell, obwohl auch diese schon ein beachtliches Tempo an den Tag legen können, wenn sie denn wollen oder müssen. Es ist immer schön zu sehen wie die Ameisen untereinander kommunizieren. Schnell sind Impulse zur Mithilfe etc. gesetzt. Die Arbeiterinnen werden immer größer und die Kolonie wird immer selbstsicherer. Von Aggressivität kann jedoch noch keine Rede sein. Wenn ich das Zimmer betrete sind die Arbeiterinnen die furagieren meist zügig wieder im Nest. Ich denke bei 200 Arbeiterinnen fängt das Volk an interessant zu werden und die sozialen Strukturen kommen klar zum Vorschein. Es werden immer mehr größere (Media-) Arbeiterinnen herangezogen, was mich sehr freud! Es ist schon toll anzusehen, wie so schön große Ameisen das Becken ablaufen oder Nahrung eintragen. Immer häufiger sehe ich jetzt Mediarbeiterinnen das Futter eintragen. Darum verfüttere ich jetzt auch größere Heimchen. Die Tiere haben keine Probleme damit. Da sie alle Futtertiere sehr gut verwerten gibt es auch kein Schimmel an den Müllhaufen im Nest.
Und es gibt noch eine freudige Nachricht, die erste Majorarbeiterin ist da und bereits fast vollständig ausgehärtet. Sie präsentier sich mit 1,5cm. Aktuell ist diese noch sehr inaktiv und ich denke ihre Aufgaben sind noch nicht klar definiert. Also ist sie erst mal nur Nahrungsspeicher für die Kolonie.
Endlich kann ich euch auch mal wieder ein paar Fotos zeigen. Leider ist es für mich sehr schwierig vernünftige Aufnahmen vom Nestinneren zu machen, die Gänge lassen wenig Licht einfallen.
Das komplette Nest:
Und hier Fotos der
Brut. Es gibt noch zwei andere Kammern mit
Brut, die ich nicht ablichten konnte. Mal wird alle
Brut bunt gemischt gelagert, mal liegen die größeren
Larven alle in einer Kammer und Eier und
Puppen werden zusammen gelagert. Wie und warum ist für mich noch undurchsichtig.
Und zu guter letzt die erste
Majorarbeiterin der Kolonie. Diese war ca. die 70. Arbeiterin des Volkes. Desweiteren sind aber bereits mehrere Majorpuppen vorhanden und diese lassen wohl auf noch größeren Nachwuchs schließen.
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