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Einige Fragen

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Lizzaran
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#9 AW: Einige Fragen

Beitrag von Lizzaran » 9. Januar 2012, 15:54

Erstmal danke für die zahlreichen Antworten.
Das mit den Blattläusen klingt sehr interessant, würde ich auch gerne ausprobieren, nur leider möchte ich nicht auf einen Bonsai verzichten, und da die schon so schwer genug zu halten sind, müssen die nicht noch unbedingt von Blattläusen geschwächt werden.

Wird aber definitiv später mal, in einem anderen Terrarium ausprobiert!

Das sie sich verbuddeln ist bei den Boden den ich verwenden werde eher unwahrscheinlich.
Es wird nämlich ein etwas härterer, entweder aus doppelt gebrannten Lehm, oder eine Mischung aus Lehm, Sand und Torf, da dies den besten Nährboden für Bonsais darstellt.

Was den Fluss anbelangt, werde ich wohl oder übel eine hauchdünne Plexiglasscheibe darüber legen müssen, damit die Kleinen nicht ertrinken.

Das mit den Springschwänzen klingt schon mal interessant, aber vom Aussehen sprechen sie mich nicht wirklich an. Gib's da ne "schönere" Alternative?
Stellen Tausendfüßler ein Problem dar? Werden die angegriffen, oder greifen gar die Ameisen an?
Außerdem welche Insekten könnte man noch ansiedeln, die von den Ameisen als natürliche Futterquelle genommen werden?

Lg

edit:
Wikipedia:
Bei der Symphylie werden die Ameisengäste beschützt und oftmals auch gefüttert. Die Ameisen erhalten dafür zum Beispiel nahrhafte Drüsensekrete. Zu solchen Gästen zählen die Kurzflügler der Gattungen Lomechusa und Atemeles, Keulenkäfer der Gattung Claviger und einige Bläulingsraupen.


Weiß vll. jemand wo man solche Insekten bekommt?



Gast
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#10 AW: Einige Fragen

Beitrag von Gast » 9. Januar 2012, 18:10

[font=Times New Roman][I][color=black][size=100][font=Times New Roman]Weiß vll. jemand wo man solche Insekten bekommt?[/font][/color][/font][/SIZE][/I][font=Times New Roman]
[/font]
[font=Times New Roman]Die findet man gelegentlich in den Nestern der entsprechenden Ameisenarten.[/font]
[font=Times New Roman]Sie sind nämlich mehr oder weniger auf ganz bestimmte Ameisenwirte angewiesen.[/font]
[font=Times New Roman]Lomechusa (alter Name = Atemeles) kommen oft in Nestern der geschützten Waldameisen vor.[/font]
[font=Times New Roman]Claviger ist nicht häufig, lebt in Nestern bestimmter Lasius-Arten. Wie er sich fortpflanzt (wo und wie seine Larven leben) ist unbekannt.[/font]
[font=Times New Roman]Die Ameisenbläulinge sind gesetzlich geschützt. Ihre Larven leben in Nestern ganz bestimmter Myrmica-Arten, sind aber wegen des Naturschutzes ohnehin tabu.[/font]

[font=Times New Roman]Wikipedia bringt das nur sehr summarisch und ohne Details:[/font]
[font=Times New Roman]http://de.wikipedia.org/wiki/Ameisengast[/font]

[font=Times New Roman]Etwas mehr ist hier zu finden: [/font][font=Times New Roman]http://www.ameisenwiki.de/index.php/Ameiseng%C3%A4ste[/font]

[font=Times New Roman]Mehr noch bietet das bekannte Buch von B. Seifert (2007): Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas.[/font]

[font=Times New Roman]Man benötigt also sehr genaue Kenntnisse darüber, welche Arten überhaupt bei welchen Ameisenarten vorkommen. Von einer längerfristigen, erfolgreichen Haltung solcher Ameisengäste in Formikarien ist mir nichts bekannt (und ich weiß recht viel über Ameisen und das Drumherum!).[/font]

[font=Times New Roman]Tut mir Leid, aber bessere Auskunft kann ich nicht geben.[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



Lizzaran
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#11 AW: Einige Fragen

Beitrag von Lizzaran » 9. Januar 2012, 18:33

Danke. Hab mir mal die Artikel durchgelesen.
In Frage würden glaube ich 4 Insekten kommen:

http://www.ameisenwiki.de/index.php/Platyarthrus
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Atelura
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Amphotis
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Solenopsia

Wobei mich die Solenopsia am meisten faszinieren.

Kann man diese Tierchen irgendwo online erwerben, oder muss man die alle ausbuddeln?

Edit:

Achja, sagen wir ich habe 2 Kolonien in meinen Terrarium.
Temnothorax nylanderi und Camponotus herculeanus.
Temnothorax: 200 Ameisen
Camponotus: 3500 Ameisen

Da bräuchte ich 2 Nester. Wie groß sollten die dann sein?
Also wie viele Kammern und welche Größe sollten diese Kammern im Durchschnitt haben für Camponotus und Temnothorax? (Schätzwerte)
Beim herum stöbern hier hab ich dieses Bild gefunden: http://www.ameisenforum.de/attachments/technik-basteln/17548d1270388115-pr-sentiere-dein-formicarium-pict0010.jpg
für wie viele Ameisen der Art Camponotus würde das circa reichen?
Außerdem welche Größe sollte das Terrarium mindestens haben?
Was mich auch interessieren würde wie schnell sich diese Arten vermehren, also wieviel an Ameisen da monatlich / jährlich im Durchschnitt hinzukommen (falls man das so sagen / schätzen kann).

Lg



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Groooveman
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#12 AW: Einige Fragen

Beitrag von Groooveman » 9. Januar 2012, 19:20

Ich glaube du musst die Zahlen verdrehen. Du wirst wohl eher mehr von den Temnothorax nylanderi haben, die so gut wie keinen platz brauchen (packe einfach ein ausgehöhltes Weinbergschneckenhaus hinein) und zu den Camponotus herculeanus: Die vermehren sich nicht so schnell und ich glaube bei größeren Arten sind die Völker meist auch kleiner. Also würd ich sagen, dass dein über 1m Formicarium völlig ausreicht. Ich scheue mich auch nicht zu behaupten, dass kleiner auch sehr gut funktionieren würde.



Lizzaran
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#13 AW: Einige Fragen

Beitrag von Lizzaran » 9. Januar 2012, 19:59

Groooveman hat geschrieben:Ich glaube du musst die Zahlen verdrehen. Du wirst wohl eher mehr von den Temnothorax nylanderi haben, die so gut wie keinen platz brauchen (packe einfach ein ausgehöhltes Weinbergschneckenhaus hinein) und zu den Camponotus herculeanus: Die vermehren sich nicht so schnell und ich glaube bei größeren Arten sind die Völker meist auch kleiner. Also würd ich sagen, dass dein über 1m Formicarium völlig ausreicht. Ich scheue mich auch nicht zu behaupten, dass kleiner auch sehr gut funktionieren würde.


Also laut antstore ist es genau umgekehrt.
Temnothorax sind normalerweiße nicht mehr als 200 Arbeiterinnen und die Camponotus Kolonie können aus mehreren 10.000 bestehen.

Bitte um Aufklärung!

Lg



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#14 AW: Einige Fragen

Beitrag von Gilthanaz » 9. Januar 2012, 20:10

Lizzaran hat geschrieben:Also laut antstore ist es genau umgekehrt.
Temnothorax sind normalerweiße nicht mehr als 200 Arbeiterinnen und die Camponotus Kolonie können aus mehreren 10.000 bestehen.


Das ist auch nicht verkehrt, nur dauert es bei Camponotus sp. ziemlich lange, bis die Kolonie so groß wird. Es gibt einige sehr gute Haltungsberichte hier im Forum - wenn ich es richtig im Kopf habe, sind oft auch nach zwei bis drei Jahren die Kolonien noch nicht sonderlich groß. Ob jemand tatsächlich eine Kolonie in Gefangenschaft auf 10.000+ Tiere gebracht hat, ist mir nicht bekannt.

lg,
- G



Lizzaran
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#15 AW: Einige Fragen

Beitrag von Lizzaran » 9. Januar 2012, 20:28

Danke für die Antwort.

Nun hätte ich noch eine Frage zu anderen Ameisen Arten.

Formica (Raptiformica) sanguinea & Formica (Serviformica) fusca

Laut antstore können diese beiden Arten zusammen gehalten werden.
Raptiformica betreibt Raubzüge auf die Serviformica und raubt die Brut.
Heißt das, dass die Serviformica dadurch ausstirbt da keine Nachwuchs mehr kommt?
Außerdem steht bei beiden Arten das sie bei größeren Staaten polygyn werden, also mehrere Königinnen haben. Ab welcher Größe denn circa?

Bei monogynen Arten, wenn da die Königin stirbt, geht das ganze Volk zugrunde oder?

Edit:
Mal die wichtigsten Fragen zusammen Gefasst:

Für wie viele (mittelgroße) Ameisen würde diesen Nest reichen: (damit ich eine ungefähre Vorstellung habe)
http://www.ameisenforum.de/attachments/technik-basteln/17548d1270388115-pr-sentiere-dein-formicarium-pict0010.jpg

Polygyne Ameisen Kolonien können Theoretisch unendlich lange leben?

Können
Formica (Raptiformica) sanguinea & Formica (Serviformica) fusca erfolgreich zusammen in einem Terrarium gehalten werden?

Wie sieht das dann mit den Raubzügen aus? Stirbt dann die Serviformica Art da keine neue Brut nachkommt, oder wird nicht die ganze Brut geraubt?

Gibt es Technik die das Terrarium auf ca. 5° runter kühlen kann in einem normalen Zimmer? (zwecks Winterruhe)

Außerdem welche Technik könnt ihr mir Empfehlen für Luftfeuchtigkeit- und Kälte/Wärmereglung?

bzg. Kühlung bei Terrarium hab ich keine Geräte gefunden, jedoch einen interessanten Tipp.
Es gibt Leute die einen Weinkühlschrank gekauft haben und diesen umgebaut. Wäre das möglich, bzw. schädlich für die Ameisen wenn man den dann in der Winterruhe einschaltet?
Hier ein günstiges Modell:
http://www.preissuchmaschine.de/in-Kuehlschrank/Weinkuehlschrank/Exquisit-BE-1-28.html

Ansonsten was ich mir noch Vorstellen könnte wären folgende 2 Geräte:
http://www.kaelte-berlin.com/products/de/Kuehltische/Pizzakuehltische-Aufsaetze/KBS-Kuehlaufsatz-RX-1510.html
http://www.kaelte-berlin.com/products/de/Kuehlvitrine/Kuehlaufsatz/Nordcap-Sushikuehler-SUSHI-6-GN.html

wobei ersteres allein wegen dem Preis ansprechender ist, und man die Höhe vom Terrarium dann selbst bestimmen kann.

Lg



Gilthanaz
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#16 AW: Einige Fragen

Beitrag von Gilthanaz » 10. Januar 2012, 13:15

Hi!

Nein, würde ich nicht in einem Formicarium gemeinsam halten. Formica sanguinea rottet auch mal die Sklavenkolonie beim Raubzug aus. Es gab einige Versuche, diese Kolonien in getrennten Becken zu halten um die Raubzüge zu kontrollieren, aber von viel Erfolg dabei hätte ich noch nicht gehört.

Ja, bei den meisten monogynen Arten stirbt das Volk aus, wenn die Gyne stirbt. Es gibt sicherlich irgendwelche Ausnahmen, aber im Normalfall ist eine monogyne Art ohne Gyne, ohne äußere Eingriffe (die auch selten Früchte tragen), am Ende.

Zur Größe des Nestes kann ich nichts sagen, da keine Abmessungen angegeben sind.

Es sind sehr alte polygyne Kolonien bekannt. In der Natur schränken aber auch andere Faktoren als die Anzahl und das Alter der Gynen die maximale Lebensdauer einer Kolonie ein. In Gefangenschaft hat auch noch keiner eine unsterbliche Kolonie gehalten, soweit bekannt wäre :)

Die Sklavenkolonie wird manchmal beim Raubzug ausgelöscht oder erholt sich nicht mehr, vor allem in Gefangenschaft.

Formicarien in einem normal beheizten Raum auf 5°C kühlen wurde sicher schon versucht, ist aber wohl ohne exorbitanten technischen und finanziellen Aufwand nicht zu schaffen. Die empfohlene Methode zur Messung von Temperatur wären digitale Thermometer, für die Luftfeuchtigkeit ein Hygrometer. Gibt es von ganz billig bis W-LAN tauglich mit Alarmfunktionen zum anstöpseln an einen Rechner.

Einige Halter überwintern ihre Kolonien im Kühlschrank. Normalerweise ist der Platz, den die Kolonie braucht, der limitierende Faktor - ein RG oder ein kleines Nest lässt sich ja leicht kühlen, aber eine große Kolonie die über mehrere Becken verteilt lebt .. eher nicht. Ob es dafür ein Weinkühlschrank sein muss, darf bezweifelt werden. Bei der aktiven Kühlung muss auch beachtet werden, das Kühlschränke viel Feuchtigkeit entziehen!

Warum möchtest Du unbedingt Arten vergesellschaften und so viel Geld für das einwintern ausgeben? Das Kühlmodul im ersten Link ist ja schon weit über 400 Euro, von den Stromkosten noch gar nicht zu reden.... kein Balkon oder ähnliches vorhanden? Keller geht auch.

lg,
- G



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