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Jungkönigin bei Messor minor hesperius?

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huriana
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#1 Jungkönigin bei Messor minor hesperius?

Beitrag von huriana » 31. Januar 2012, 18:09

Guten Abend zusammen,

ich habe seit einem halben Jahr eine Messor minor hesperius Kolonie.

Als ich heute Abend füttern wollte viel mir eine Ameise auf. Es scheint
eine Jungkönigin (?) zu sein. Sie ist etwas kleiner als meine Gyne und hat
nur einen Flügel??!! Wie kommt es das sie nur einen Flügel hat? Könnte sie
begattet sein und hat bisher nur einen Flügel abgeworfen? Aber wahrscheinlich eher nicht oder? Was mach ich jetzt mit ihr? Kann es passieren das da noch mehr Jungköniginnen schlüpfen? Was macht ihr mit den Tieren? (Bin gerade leicht überfordert.)

Würde mich über Antworten sehr freuen.. :spin2:

LG Nicole



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christian
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#2 AW: Jungkönigin?

Beitrag von christian » 31. Januar 2012, 18:13

Es scheint
eine Jungkönigin (?) zu sein. Sie ist etwas kleiner als meine Gyne [...]


Stelle ein Foto rein, dann kann man es dir sicherer sagen. Wie groß ist denn deine Kolonie?

Könnte sie
begattet sein und hat bisher nur einen Flügel abgeworfen?


Unwahrscheinlich; eher wird sie eine funktionelle Arbeiterin sein. Das passiert öfter und lässt sich bei vielen großen Kolonien beobachten.

Kann es passieren das da noch mehr Jungköniginnen schlüpfen? Was macht ihr mit den Tieren? (Bin gerade leicht überfordert.)



Joh und nix ;)
Solche sonst nur schwer unbegattet und dementsprechend günstig zu bekommenden Königinnen würden sich aber gut in einem Schaukasten machen. Wenn du sowas machen willst, vieleicht über die Art, dann ist jetzt die Gelegenheit :).

L.G. christian



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#3 AW: Jungkönigin?

Beitrag von Gast » 31. Januar 2012, 18:30

Hi christian,

"eher wird sie eine ergatoide Gynomorphe sein. Das passiert öfter und lässt sich bei vielen großen Kolonien beobachten"

Bitte die Begriffe nicht durcheinander würfeln!
"Gynomorphe" ist das ge- oder entflügelte "Vollweibchen", die Normalform einer Ameisenkönigin.
"Ergatomorphe" bedeutet, dass es sich um eine "normal" gestaltete Arbeiterin handelt. "Ergatoid" wird manchmal eine Königin (begattet, Eier legend) genannt, die aber Arbeiteringestalt aufweist.

Was Du meinst, ist wahrscheinlich eine "Intermorphe", die irgendwo zwischen der Gestalt der Gynomorphen und der Ergatomorphen steht, also z.B. einen reduzierten Thorax hat und evtl. auch nur ein Flügelpaar, oder verkürzte Flügel.

Genaueres zu den Morphen ist im AWiki zu finden.

MfG,
Merkur



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huriana
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#4 AW: Jungkönigin?

Beitrag von huriana » 31. Januar 2012, 18:55

Hallo,

zu Christian:

Die Kolonie ist noch nicht sehr groß, schätzungsweise 100-150 Tiere.
Habe mal Bilder der "Jungkönigin" eingestellt. Bilder sind leider etwas
unscharf, die Kamera gibt nicht mehr her.

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12373_1d196548d8f12a6f76e7d5d815690d71


Was soll ich nun mit ihr machen? Soll ich sie bei der Kolonie lassen? Einen Schaukasten möchte ich nicht erstellen!

Gruß

Nicole



Gilthanaz
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#5 AW: Jungkönigin bei Messor minor hesperius?

Beitrag von Gilthanaz » 31. Januar 2012, 19:27

Meiner Meinung nach ein Männchen.

Die Gaster ist zu klein für eine Gyne, der massive Thorax spricht auch dafür.

lg,
- G



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huriana
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#6 AW: Jungkönigin bei Messor minor hesperius?

Beitrag von huriana » 31. Januar 2012, 19:41

Hi,

so hab jetzt nochmal genauer nachgesehen. Weil wenn es ein Männchen ist, warum ist es nur eins?

Beim Blick ins Nest hab ich noch ein geflügeltes Tier entdeckt. Allerdings fressen "ihm/ihr" die anderen Ameisen die Flügel ab (was erklärt warum das eine Tier nur einen Flügel hat), warum tun sie das? Hat jemand Erfahrung damit?

LG Nicole



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christian
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#7 AW: Jungkönigin bei Messor minor hesperius?

Beitrag von christian » 1. Februar 2012, 08:23

Weil wenn es ein Männchen ist, warum ist es nur eins?


Ich würde sagen, dass sich das bald ändert. Es ist aber für eine so kleine Kolonie eher untypisch, dass sie schon Männchen aufziehen.

Ich bin mir übrigens nicht so sicher, ob das ein Männchen ist; man erkennt leider nicht sehr viel mehr als die Silhouette.
Ich persönlich würde aber auch in Richtung "Männchen" tendieren, die Augen sind im Vergleich zum Kopf viel zu groß (so weit erkennbar).
Was mich da straucheln lässt ist die Gaster; man erkennt kein normalerweise sehr gut sichtbares Kopulationsorgan (Dödel). Dass die Gaster so klein ist, wäre bei einer Gyne aber nicht weiter besonders; unbegattete Gynen haben meist eine deutlich kleinere Gaster als ihre Kolleginnen im Nest.
Wieso denn der Thorax? Ist der nicht gerade bei Gynomorphen (jetzt aber^^) von Messor spec. besonders massiv und ausgeprägt?
Gegen die Männchentheorie würde für mich jetzt auch sprechen, dass das Tier nur einen Flügel hat, das ist auch ungewöhnlich. Entweder die Männchen sind tot oder sie haben noch beide Flügel; natürlich gibt es hier diverse Ursachen, z.B. Probleme beim Schlupf, aber die Regel ist eigentlich ein kerngesundes Männchen. Gynen dagegen werfen gerne mal die Flügel nur halb ab.
Die Fühler sind auch nicht "wespenartig", wie sonst oft, sondern mit deutlich erkennbarem Scapus.
Die Gaster wäre normalerweise auch spitzer und nicht so kugelrund wie auf dem Bild zu erkennen.
Für mich einziges "Männchen-Kennzeichen" ist das riesige Auge im Vergleich zum Kopf.

Aber evtl. vergleichst du hier lieber selbst, was eher passt: http://www.ameisenwiki.de/images/b/b2/Messor-Kopula-26.10.11.jpg

Danke Merkur, ich stand kurz begrifflich auf dem Schlauch :)
Es ist korrigiert.

L.G. christian



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#8 AW: Jungkönigin bei Messor minor hesperius?

Beitrag von Gast » 1. Februar 2012, 09:48

[font=Times New Roman]Ja, das sieht nach einer „unterentwickelten“ Gyne aus. Für ein Männchen ist der Kopf zu groß und die Gaster zu rund.[/font]
[font=Times New Roman]Der Flügel auf Bild 1 (Post # 4) ist nicht voll entfaltet. Vielleicht war es beim Schlüpfen zu kalt oder zu trocken. Jedenfalls fällt das in das Bild eines „Schlüpfkrüppels“. Solche nur teilentfalteten Flügel werden von Arbeiterinnen oft abgeknabbert. Bei stärkeren Schlupfproblemen sind dann oft auch noch Fühler und Beine geknickt oder gefaltet und strecken sich nicht. [/font]

[font=Times New Roman]Möglicherweise hat schwankende Futterversorgung während der Larvenzeit dazu geführt, dass das Tier zuerst in Richtung Gyne determiniert wurde, dann aber infolge von „Unterernährung“ nicht die volle Größe erreicht hat. – Viele „vielleicht“ und „möglicherweise“; auf Hessisch: „Nix Gwiss waas ma net“ ;).[/font]

[font=Times New Roman]MfG[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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