[font=Times New Roman]Zwar geht es hier um "Hausameisen", doch sind es hauptsächlich Arten, die bei uns normalerweise im Freiland vorkommen (außer Pharaoameise), so dass der Thread wohl am besten hier hinein passt.[/font]

[font=Times New Roman]Es ist wirklich überraschend: Nun wurde es empfindlich kalt, aber dennoch trudeln die ersten Nachrichten über lästige Hausameisen ein, sowohl über das Forum der DASW, als auch direkt als e-mails.[/font]
[font=Times New Roman]http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewforum.php?f=23[/font]
[font=Times New Roman]Es ist ganz informativ, mal die Einträge der letzten Monate, so ab Oktober, durchzusehen: Während der kalten Monate ist nicht viel geschehen, nur ein paar Mal Pharaoameisen, die ganzjährig aktiv sind. In den Monaten Mai und Juni ist da erheblich mehr los.[/font]

[font=Times New Roman]Nun werden anscheinend die Lasius brunneus (mit Nest im Haus!) bereits munter. Und, ebenfalls recht unerwartet, Solenopsis fugax, in einem Haus, wo sie sich über Katzenfutter hermachen.[/font]
[font=Times New Roman]Auch Camponotus fallax tauchte bereits am 12. Januar in einer Wohnung auf.[/font]

[font=Times New Roman]Irgendwelche Rückschlüsse in Richtung Haltungsbedingungen möchte ich daraus nicht ziehen. Wir wissen offensichtlich noch viel zu wenig über die natürlichen Jahreszyklen unserer einheimischen Ameisen, und über mögliche Abweichungen bei unfreiwilliger „Haltung“ im Haus.[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]

Schon das relativ frühe Aufwachen der Formica sanguinea von kaputtinhollywood läßt, m.M.n., darauf spekulieren, dass sich der Rhythmus etwas verschoben hat dieses Jahr.
Ich bin gespannt auf neue Beobachtungen, insbesondere auf den Zeitpunkt des Erwachens der "draußen" lebenden Kolonien...
Aber ich erwische mich jetzt schon, wie ich immer wieder nachschaue - trotz des Frosts...

LG, Ossein.

P.S.: Hätte ich nochmal darauf hinweisen sollen, dass ich in einem städtischen Grenzgebiet lebe, wo es genügend deutlich wärmere Fleckchen in Häusernähe gibt?

Hoi,


ich kenne aus dem Uni-Umfeld noch zwei weitere, welche aktuell mit Lasius brunneus konfrontiert sind. Zumindest hat sich das aus meiner Bestimmung ergeben. Die Betroffenen habe ich an die ameisenschutzwarte weitergeleitet - von Bekämpfung habe ich nuneinmal keine Ahnung.

Hallo,

die Lasius brunneus Kolonie in meinem Familienhaus ist das ganze Jahr über aktiv gewesen. In den warmen Monaten sind diese sogar weniger auffällig, da die Arbeiterinnen wohl draußen furagieren, in den kalten Monaten belaufen sie wohl nur das Haus.
Das war bisher jedes Jahr so seit den 13 Jahren in denen wir hier leben.

Gruß
Kaj

@ Baumarkthammer:

Da wäre es nun höchst interessant zu erfahren, ob diese L. brunneus auch immer im Frühjahr im Haus geschwärmt haben!
Im Forum der DASW tauchen die Fragesteller in aller Regel dann auf, wenn etwa im Mai plötzlich Hunderte von Geflügelten innen am Fenster sitzen.

Die Frage ist eben, ob die Larven eine kühle/kalte Überwinterung benötigen um sich zu Geschlechtstieren zu entwickeln, oder ob das auch ohne diese geht. Falls Letzteres: Gibt es dann bei Dir gar keine Geschlechtstiere, oder schwämen die unregelmäßig über das ganze Jahr verteilt?

Natürlich ist es nicht zwingend, dass die Geflügelten innerhalb des Hauses ausfliegen. Falls sie direkt außen abschwärmen, merkt man wohl auch nichts davon.

Vielleicht kannst Du etwas dazu sagen?

MfG,
Merkur

Hallo Merkur,

die Kolonie, welche im Haus lebt schwärmt etwa meist gegen Mai.
Beispielsweise sind die 2010 das erste mal am 24.Mai geschwärmt. Zumindest ein Teil des Schwarmfluges findet im Haus statt, dabei schwärmen etwa 2-3 Wochen einige hundert geflügelte Jungköniginnen täglich. Ein großer Schwarmflug bleibt aus.

Ich habe außerdem bisher nur sehr wenige Männchen beobachten können. 2011 habe ich keine Männchen beobachtet. Dies ist mir immer besonders ins Auge gefallen. Wie gesagt habe ich aber keine Garantie, dass diese nicht nach draußen geschwärmt sein könnten.

Ich nehme an, dass es sich bei der Kolonie im Haus (genauer in einer Wand in der Küche und im Boden) um eine Kolonie handelt, was allerdings eher uninteressant sein dürfte bei dem Thema.

Es gab im Haus noch nie einen Schwarmflug , der zu einer extrem auffälligen Zeit gewesen wäre, also beispielsweise im Sommer oder im Winter.

Die restlichen Lasius brunneus Kolonien in der Umgebung schwärmten später. Ich habe einmal einen Schwarmflug beobachtet noch einen Monat nachdem die Kolonie im Haus geschwärmt ist.

Gruß
Kaj

Hallo Baumarkthammer,

Vielen Dank für diese wichtigen Informationen!
Das über Tage bzw. 2-3 Wochen verteilte "Schwärmen" im Haus ist typisch für L. brunneus. Es kann bei schlechtem Wetter auch mehrfach und für jeweils mehrere Tage unterbrochen werden.

Der Zeitraum "gegen Mai" entspricht den zahlreichen Meldungen im Forum der DASW. Ich werte das als ein Indiz dafür, dass die Tiere, obwohl im relativ warmen Haus lebend, sich doch weitgehend an den natürlichen Jahreszyklus halten, evtl. etwas früher schwärmen als Völker im Freiland (laut Seifert ab Ende Mai).

Es bedeutet ja, dass trotz durchgehender Aktivität von Arbeiterinnen wenigstens die Larven eine Diapause durchmachen und erst nach einer "Winterruhe" wieder zu wachsen beginnen. Woran halten sich die Königinnen? Durchgehende Eiablage? Oder doch eine Legepause ab Herbst?

MfG,
Merkur

Hallo Merkur,

schön, dass meine Informationen dich so freuen.
Es würde mich allerdings wundern, wenn die Brut eine Diapause einlegt.
Die Ameisen fressen bei uns im Haus vorallem Futter, welches in den Foren als "proteinreich" beschrieben werden dürfte. Vorallem fressen die Ameisen Thunfischreste und auch kleinere Fleischreste, vergreifen sich manchmal aber auch am Restmüll.

Ich habe bisher angenommen, dass dies auf ein Wachstum der Brut hindeuten sollte, da ansonsten solche Nahrungsaufnahme wohl nicht nötig wäre.

Ist das Entstehen der Geschlechtstierbrut sicher an die Diapause gekoppelt?
Wäre es nicht durchaus vorstellbar, dass die Kolonien, welche in dauerwarmen Häusern leben, zwar schon Geschlechtstiere haben, aber diese aufgrund von fehlenden Faktoren einfach noch nicht schwärmen?

Eine Anmerkung übrigens noch. Das ganze sieht geschrieben für einen Außenstehenden so aus, als wenn es ein massives Hygeneproblem darstellen würde.
Die Ameisen vergreifen sich allerdings nur an Nahrung, welche nicht für den weiteren Gebrauch gedacht ist.
So z.B. an dreckigen Tellern in der Geschirrspühlmaschiene und dem Restmüll.
Da mein Haus im Wald gelegen ist und dadurch auch andere ungebetene Gäste nicht selten sind, werden zum Verzehr gedachte Lebensmittel nie offen gelagert.
Man sollte jetzt also nicht den Eindruck bekommen, dass das Haus Hygenemängel aufweist.