Ernährung
Entgegen anderen Insektenarten sind die
Larven der Ameisen durch fehlende GliedmaĂźen nicht mobil und bewegen sich kaum, lediglich der Kopf wird gerne zum Futter gedreht bzw als Bettel-Geste gereckt. Die
Larven der Ameisen haben, wie bei allen Insekten, einen enormen Appetit und eine hohe Wachstumsrate, da Ameisen nur in diesem Stadium wachsen und ihre endgültige Masse erreichen können. Aufgrund der weichen, empfindlichen Haut benötigen sie eine höhere Feuchte als
Puppen. Häufig werden die
Larven getrennt von den Eiern und
Puppen gelagert, da die
Larven durch groĂźen Appetit auch Eier oder kleinere
Larven nicht verschmähen, zudem haben sie andere Ansprüche an das Klima.
Die
Larven benötigen für ihr Wachstum enorme Mengen an Proteinen, die aufgenommene Nahrung lässt sich als kleiner dunkler Fleck ungefähr in der Mitte der
Larve erkennen. Hier schimmert der Verdauungstrakt (bei
Larven nur der Mitteldarm) durch die Haut, je dunkler die aufgenommene Nahrung, desto stärker ist dieser Fleck ausgeprägt. Der Mitteldarm der
Larve besitzt noch keine Verbindung zum Enddarm und kann so die aufgenommene Nahrung nicht ausscheiden, dies geschieht erst im Puppenstadium.
Die Nahrung wird auf verschiedene Weise an die Maden weitergegeben.
- Sekrete: Die Arbeiterinnen nehmen Futter auf und verdauen dieses. Durch die Kopfdrüsen (für Proteine) und die Speicheldrüsen (für Kohlenhydrate) werden nun nahrhafte Sekrete gebildet und den Larven verfüttert. Dieses geschieht entweder durch direkte Verfütterung aus den Druesen an die Larven oder die Arbeiterin schluckt zunächst die Sekrete in Ihren Kropf ab und würgt diese bei Bedarf wieder hoch. Diese Art der Fuetterung ist bei fast allen Arten vertreten, bei einigen Arten/Gattungen aber begrenzt auf die ersten Larvenstadien. Pheidole spadonia nutzen sogar die Larven selber zum Vorverdauen der Nahrung und Bildung von Sekreten: den größeren Larven werden Futterteile in spezielle "nahungshaltende Vorrichtungen" auf den "Bauch" gelegt, die Larven speicheln Verdauungsenzyme auf die Brocken und der so vorverdaute Futterbrei wird von den Arbeiterinnen wieder aufgeleckt und an kleinere Larven verfüttert.
- Vorgekaut: Beutetiere werden auĂźerhalb oder innerhalb des Nestes von den Arbeiterinnen zerkaut. In der Brutkammer wird der Futterbrei ausgewĂĽrgt und gezielt an die Larven gefĂĽttert.
- Futterbrocken: Beutetiere werden nicht zerkaut, sondern zerlegt und ganze Stücke aus dem Fleisch getrennt. Diese Futterstückchen werden mit den Mandibeln zwischen die Larven gelegt, direkt zur Fütterung vor die Larven gehalten oder in spezielle Gruben den Larven auf den Bauch gelegt. Einige Arten tragen auch ihre Larven zu den Futtertieren und setzen sie an, so können sich die Larven selbstständig durch das Fleisch fressen.
Da die Ameisen nur im Larvenstadium wachsen können, lässt sich bereits an der Größe der kurz vor der Verpuppung stehenden
Larven oder Präpuppen die Größe der Imagines abschätzen, bei den entsprechenden Arten auch mit etwas Übung die daraus entstehende Unterkaste.
Quelle
AmeisenWiki lg dominikvie