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Bundespräsident zurückgetreten

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Gast
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#9 AW: Bundespräsident zurückgetreten

Beitrag von Gast » 20. Februar 2012, 10:09

Na, da ist doch schon ein Lerneffekt erkennbar. Demontiert den Kandidaten bereits vor seiner Wahl, das erspart viel Ärger danach, und auch eine peinliche Debatte über einen evtl. Ehrensold.

Merkur



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stulle
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#10 AW: Bundespräsident zurückgetreten

Beitrag von stulle » 20. Februar 2012, 22:51

Ich kann Merkurs Aufregung völlig verstehen, die Demontage von Politikern durch diverse Medien eskaliert. Das meine ich bei Kurt Beck zum ersten Mal beobachtet zu haben.
Dass jetzt der Bundespräsident "dran glauben" muss ist aber eher der momentanen Sozial- und Informationspolitik geschuldet. Ist nur meine Meinung, zur Begründung folgendes:
Dass die Medien ihre Macht ausprobieren und dabei auch über die Stränge schlagen ist das eine. Diese Macht gibt ihnen aber immer die Masse, die ihnen glaubt.
Wenn jetzt die Medienlandschaft ihre Macht am Bundespräsidenten austesten möchte weiß sie genau, dass sie das an einer Person tut, die eine moralische Autorität darstellen sollte. Wenn die Reaktion des BP nun ein simples "ihr hört von meinem Anwalt" ist, ist das eine selbstverschuldete Niederlage. Denn so einen Anwalt können sich 80% der Bevölkerung (faktisch und gefühlsmäßig) nicht leisten. Und damit hat der Bundespräsident seine moralische Autorität (angenommen sie wäre bei allen da gewesen) bei mindestens den 80% der Bevölkerung verspielt, die in dem Bewusstsein leben, einen Rechtsstreit (bspw. um ihren Job) nicht gewinnen zu können (sei es nun so, oder nicht... ein Großteil der Bevölkerung lebt in diesem Gefühl. Da begründet sich meine Meinung auf Erfahrungen unter anderem als Arbeitnehmer bei Zeitarbeitsfirmen, in einem Konzern, als Vertrauensperson für Arbeitssuchende und als selbst Arbeitssuchender. Die "Occupy"-Bewegung ist nur ein weiterer Hinweis auf diesen Sachverhalt).

So, ich hoffe das war verständlich: die "freien" Medien probieren ihre Macht am Bundespräsidenten aus und der tappt genau in die Falle, die ihm gestelllt wurde, nämlich ein bevölkerungsfernes Bild zu bestätigen.
Als Bundespräsident sollte man mit derartigen Vorwürfen und Schmutzkampagnen souveräner oder wenigstens bevölkerungsnäher umgehen können. Da schließe ich mich Osseins Meinung an: er war die falsche Wahl.
Und: die Medien werden auch in Zukunft nicht aufhören, ihre Macht zu nutzen.



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Attafive
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#11 AW: Bundespräsident zurückgetreten

Beitrag von Attafive » 21. Februar 2012, 07:16

Sorry Leute . . .

. . . wenn sich ein alter Indianer aus seinem von eurem Mister Stonebridge betitelten Reservat meldet, obwohl ihn die ganzen Sache (glücklicherweise) ja auch gar nichts angeht. Aber diese Vorkommnisse haben ja letztlich auch eine grenzüberschreitende Wirkung und wird darum auch ennet der deutschen Landesgrenze wahrgenommen.

War ich einst während rund 20 Jahren zwar nur auf kommunaler und kantonaler Ebene tätig, so interssieren mich auch heute noch (aus familiären Gründen) besonders auch die politischen Vorgänge in meinem Nachbarland, auch wenn ich diese vor allem über die unterschiedlichsten politischen TV-Gesprächerunden usw. dafür aber sehr intensiv mitverfolgen kann.

Die Querelen zu diesem Thema waren und sind mir schon lange "ein Dorn im Auge" gewesen. Und ich kann den Argumenten, die hier bereits vorgebracht wurden, sehr wohl beipflichten. Auch ich verabscheue die Funktion, die sich eine gewisse Presse ausnimmt. Aber im Endeffekt weicht deren Zielsetzung kein Jota von den Zielen etwa der ""Bänkers"" und Wirtschaftsbosse ab . . .

Und - ehrlich gesagt - befremdet es mich persönlich doch etwas, nämlich die Tatsache, dass Herr Gauck trotz den Vorkommnissen von anno 2010 jetzt nochmals kandidiert. Meine Befremdung beruht auf dem Stolz eines Menschen, der hier offenbar verloren gegangen zu sein scheint.

Sorry, das sind nur einige Gedankenfetzen eines alten Indianers aus den Bergen ennet des Rheins . . .

. . . namens Attafive




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kaputtinhollywood
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#13 AW: Bundespräsident zurückgetreten

Beitrag von kaputtinhollywood » 21. Februar 2012, 09:00

Danke NIPIAN, diesen Link wollte ich auch eben posten.



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Ossein
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#14 AW: Bundespräsident zurückgetreten

Beitrag von Ossein » 21. Februar 2012, 12:08

Dann könnt ihr Euch aber auch die Mühe machen, dass hier und hier nachzuverfolgen.

Merkwürdig, mir war gerade noch so, als sei über eine Medienkampagne geschimpft worden...

Ob wir es wollen oder nicht, wir sind alle in gewissem Grad Medium* und sollten es, wie wir es von den großen Medien fordern, auch selbst leisten: Prüfe gut, wer sich eine Meinung bildet.

LG, Ossein.

*ganz und gar unparapsychologisch...



Gilthanaz
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#15 AW: Bundespräsident zurückgetreten

Beitrag von Gilthanaz » 21. Februar 2012, 12:29

Zur Politik im eigenen Land (Österreich) aber auch für den Internationalen Raum gilt für mich: Jeder Politiker, und zwar ausnahmslos, ist nicht wählbar/tragbar und gehört abgesetzt. Es gibt derzeit keine Politiker, die auch nur ein einziges mal etwas Sinnvolles von sich geben, oder sich mit der Materie überhaupt auskennen (siehe ACTA - lauter Technikallergiker bestimmen hier über Dinge, von denen sie keinen blassen Dunst haben). Meiner Meinung nach liegt das daran, das man um in diese Positionen (und sei es nur der Dorfratsälteste, bis hoch zum Kanzler/BP) überhaupt kommen zu können, schon so durch Freunderlwirtschaft und Lobbies korrumpiert ist, das ein "echter" Vollberufspolitiker gar nicht mehr anders kann, als eben nicht das Volk zu vertreten, sondern seine Gönner und Geldbringer - und dabei noch möglichst die großen Medienhäuser glücklich zu machen. Es wird seit Jahrzehnten nur noch gegen Volkswillen regiert, und etliche Themen die dem Volk wichtig wären, werden meistens unter Vorschub von 'political correctness' (unser aller Untergang) überhaupt nicht bearbeitet. Während die Unter- und Mittelschicht unter neuen Steuerlasten stöhnt, beschweren sich Leute mit Millioneneinkommen im Jahr darüber, das sie ein bisschen mehr zahlen sollen.

Ich bin der Meinung, das derzeitige politische System kann nicht mehr gerettet werden, und müsste durch einen harten Schnitt komplett ausgetauscht werden (ähnlich unser Finanzsystem, das bereits 'defective by design' ist, und auf lange Sicht nicht funktionieren kann).

Und deshalb tangiert mich der Abgang eines unbedeutenden Strohmannes in der Position eines Bundespräsidenten in etwa so sehr, wie des Nachbars Heustadl; Wenig bis gar nicht (Die Macht der dahinter stehenden Medienhäuser allerdings schon - aber das wurde im Thread ja bereits recht häufig angesprochen).

Das ist ganz alleine meine Meinung, und die muss auch keiner mit mir teilen. Aber vielleicht bekommt ja jemand eine andere Perspektive und Denkanstöße.

lg,
- G

Edit: Um das sicherheitshalber klarzustellen wollte ich noch anmerken, das ich nicht von gewaltsamen Machtübernahmen spreche. Ich sehe keine andere Möglichkeit als einen "Kahlschlag und Neuanfang" auf politischer und Finanzebene, aber habe auch keine tolle Lösung für das "wie" parat. Das Dilemma des Pazifisten.




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