Hi!
Ich gehe mal davon aus, dass Du die wichtigsten Haltungsberichte zu
Camponotus fellah im AF kennst!? Und damit auch mein Schwierigkeiten mit der
Brut zu Beginn der Haltung.
Meine
Gyne war auch die letzten Monate über rank und schlank, trotzdem wurden Eier gelegt. Ich sehe da erstmal keine Parallele zum Brutausfall. Im letzten Winterquartal (Okt'10 bis Mrz'11) konnte ich keine Legepause verbuchen. Diesen Frühjahr waren allerdings bestimmt knapp zwei Wochen lang keine Eier im Nest vorhanden. Wenn man die Entwicklungszeit der Eier von etwa drei Wochen mit einbezieht, in der sie nur in Nest rumliegen, kann man von einer Legepause von etwa fünf Wochen ausgehen. Das ist mir anfangs gar nicht aufgefallen, weil das Nest mit 1000 Ameisen schon recht voll ist. Seit letzter Woche legt die
Gyne aber wieder mehrere Eier am Tag (ca. 50 Eier in einer Woche). Dazu muss ich anmerken, dass sich die
Gyne zu 99 % im unteren Teil des Nestes aufhält, also bei Raumtemperatur (ca. 21 °C) und nie die Wärme der Brutkammer im oberen Teil abbekommt (ca. 28 °C). Eier und
Puppen werden alle oben gelagert, die
Larven sind auf mehreren Ebenen verteilt.
Frage 1) Mich würde wirklich interessieren, wie "Deine Eier" aussehen, bzw. ob sich die Form innerhalb der Entwicklungszeit von ca. drei Wochen verändert (glatt/rund => matt/schrumpelig). Dazu hatte ich damals ein paar Vergleichsfotos gemacht:
Ich habe mein Problem, wie Du leider bereits angeführt hast, mit Nestbewässerung in den Griff bekommen - zumindest gehe ich stark davon aus. Denn seit der 100. (=hundert) Arbeiterin befeuchte ich gar nicht mehr aktiv, weder Nest noch Arena. Scheinbar schaffen die Ameisen es über die Tränke von selbst. Und sind wir mal ehrlich, bei +1.000 Arbeiterinnen kann man einen Ausfall bei der
Brut verschmerzen, deshalb fehlen mir leider genauere Beobachtungen. Ich kann nur über die ersten 12 Monate genaueres berichten, und darum geht es in Deinem Fall schließlich.
Die Arbeiterinnen lagern die Eier direkt unter der Wärmequelle. Wer weiß ob es nicht wieder zu warm/trocken dafür ist. Deshalb würde ich die Temperatur erstmal absenken und die Bewässerung beibehalten bzw. das Nest feucht(er) halten. Die Temperaturabsenkung wird der Kolonie und der
Brut nicht schaden, und ist nur natürlich. In Kairo waren es vor ein paar Tagen auch nur 17 °C und in Wüstenregionen wird es Abends verdammt kalt. 30 °C und 60 % LF sind
Laborbedingungen und die Ameisen werden in keine
Winterruhe geschickt.
Zitat einer Doktorandin, die an C. fellah forscht:
"Winterruhe: Ich hab es noch nie ausprobiert, obwohl ich mehrmal geplant hatte es mal mit ein paar Kolonien auszuprobieren. Ich denke, es würde ihnen gut tun, besonders der Königin. Ich habe den Eindruck, dass die Eierproduktion immer in Schüben passiert, [...]"
Frage 2) Ist Deine
Königin von den 30 °C direkt betroffen, oder kann sie, wie in meinem Fall, frei wählen?
Ich weiß nicht, ob "Nest anfeuchten" ausreicht. Bei mir hat sich richtig Kondenswasser gebildet und der Ytong war nass. Wenn er nur leicht feucht ist, trocknet er durch die Umgebungstemperatur (30 °C) zu schnell wieder aus. Mir ist es eh schleierhaft, wie man in einem Zimmer, das kein Brutraum ist, 30 °C
und 60 % LF hinbekommen kann. Meine LF lag in Lampennähe immer unter 20 %, was zu trocken war.
Noch was in eigener Sache:
Es wäre natürlich super gewesen, wenn man die Entwicklung Deiner Kolonie anhand eines Haltungsberichts oder in Form von Bildern hätte mitverfolgen können