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Start einer Ameisenkolonie

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Kineese
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#9 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von Kineese » 23. Februar 2012, 10:11

Ahhhh ich bin echt total überfordert mit der Frage "Kaufen oder Sammeln"....:andiewand:
Ich mein Geld spielt jetzt nicht sooo die Rolle, aber mich stört es einfach, dass ich wahrscheinlich keine "frische" Gyne erhalten werde.

Ich denke aber mal, dass sich die Anzahl der potentiellen Arten auf die Lasius niger und Formica Fusca reduziert hat.
Wuselfaktor klingt halt schon nett und aggressivität klingt noch netter :D
Aber größe und Koloniegröße spricht auch für die Fusca...

Werde ich mir die Tage wohl noch überlegen was da am besten wäre.

Muss ich für beide Arten etwas spezielles beachten bei der Haltung? Brauchen die noch weitere Gadets wie Spotlight,Heizmatte etc.?

Gruß
Kineese



Imago
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#10 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von Imago » 23. Februar 2012, 10:53

Hallo Kineese!

Hier mal ein kleiner Bericht zu Lasius niger und deren Vermehrung:
Lasius niger Bilderbericht

Aus knapp hundert Arbeiterinnen können in einer Saison weit über 1000 werden, da war ich auch überrascht und kann nur sagen es ist eine wirklich sehr interessante Ameise, meiner Meinung nach auch weitaus interessanter als Formica fusca.

Hier ein kleiner Bericht zu Formica fusca, Vermehrung und Eigenschaften:
Formica fusca - ein guter Start in die Saison!

Lasius flavus ist trägste Ameise von allen. Sie wird auch gern als Anfängerameise angeprisen, hält man sie jedoch naturgmäß ist die Art für einen Anfänger gar nichts. Man sollte schon einige Regeln beachten wenn man diese Art hält, um diese auch zu Gesicht zu bekommen. Nesteinsicht ist bei dieser Art sehr wichtig, die Außenaktivität ist bei Lasius flavus nicht ganz so hoch wie bei vielen anderen Arten.

Ich hielt diese Art in diesem Becken:
Lasius flavus Becken

Sie zogen nicht wie geplant in den feuchten Farmbereich, sondern unter die trockene Grasnarbe, ich sah sie von dort an die ganze Saison nicht wieder. Ich dachte das Volk sei tot, schaute nach und alles war prächtig. Nahrung wurde wohl nur nachts angenommen und das wohl auch in optisch nicht erkennbarer Menge.

@eat more plastic

Wenn du eine schnell wachsene Kolonie haben willst ,solltest du Formica fusca mit mehreren Königinnen nehmen.


Schau mal oben den Link von Formica fusca. Ich denke nicht das sie sich viel schneller vemehren als bei einer monogynen Kolonie. Und Lasius niger vermehrt sich nach meinen Erfahrungen doch noch schneller.

Ich denke eine polygyne Kolonie Formica fusca bringt wohl eine individuenreichere Kolonie hervor, im gegensatz zu einer monogynen Kolonie aber ich glaube nicht, dass das Wachstum der Kolonie sehr stark da druch beeinflusst wird. Ich denke also nicht, dass sich eine Kolonie Formica fusca mit 2 Gynen doppelt so schnell vermehrt wie eine Kolonie mit einer Gyne. Ich fand das Thema schon damals sehr spannend und lasse mich da auch gerne belehren und bin um jede handfeste Informatione dankbar.

LG Imago



DermitderMeise
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#11 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von DermitderMeise » 23. Februar 2012, 12:06

Hallo zusammen!
Imago hat geschrieben:Ich denke eine polygyne Kolonie Formica fusca bringt wohl eine individuenreichere Kolonie hervor, im gegensatz zu einer monogynen Kolonie aber ich glaube nicht, dass das Wachstum der Kolonie sehr stark da druch beeinflusst wird.

Das ist definitiv eine interessante Fragestellung, zu der ich leider praktisch nichts beisteuern kann - meine Kolonie von Formica fusca ist monogyn - doch wie stark sich die Wachstumsrate der Kolonie mit steigender Königinnenzahl verändert wäre allemal wissenswert. Ich finde die Art was das Wachstum angeht so jedenfalls eher gemütlich, nicht wie die Lasius die ich bisher hielt, die haben anscheinend eine ganz andere Strategie in die evolutionäre Wiege gelegt bekommen (Wir sind klein, wir sind viele - und du bist allein!). Volle Zustimmung. :)

Was die Fragestellung Sammeln oder Kaufen betrifft: Ich bin zwar derzeit vom Auch-Käufer zum Nur-Sammler mutiert, doch das muss jeder selbst entscheiden. Wenn du dir jetzt eine F. fusca besorgst und vielleicht einfach mal beim Shop nachfragst, ob die noch in Winterruhe sind, also noch keine Arbeiterinnen hat, kannst du davon ausgehen dass da nichts geschummelt wurde; wegnehmen wird man ihr die Arbeiterinnen wahrscheinlich nicht wieder - es sei denn sie kommt aus einer polygynen Kolonie, das wäre dann eine Zweignestgründung ;).
Du kannst dir trotzdem immer noch in der Schwärmzeit eine Lasius niger-Königin dazuholen - und wenn es dir zu viel wird, kannst du die im nächsten (übernächsten... die können recht alt werden) Jahr wieder freilassen. Dass man eine Gyne von Formica fusca auf Anhieb findet ist nicht selbstverständlich; ich habe 2007 das erste Mal eine frisch geschwärmte gesehen und gefangen (die habe ich immer noch) und seitdem erst einmal wieder im letzten Jahr, doch die durfte weiterlaufen.

Bzlg. Licht & Heizung: Bei beidem reicht das, was in deinem Wohnzimmer (oder wo auch immer) vorherrscht.



Kineese
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#12 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von Kineese » 13. März 2012, 15:55

Hallo nochmal allerseits!
Lange ists her, als ich meine ersten Fragen gestellt hatte.
Gestern habe ich entschlossen mir die Formica fusca zu holen und habe bereits gestern mein Formicarium aufgebaut und soweit eingerichtet.

Zur Erinnerung: Es handelt sich dabei um eine Ameisenfarm und eine Arena.
Beides nicht besonders groß, aber sollte für den Anfang ausreichen, denke ich.

Doch nun habe ich eine Frage zur Farm:
Der Boden sollte nicht zu hart und nicht zu weich sein, da sonst der Bau instabil wird oder der Boden zu fest ist um irgendwie graben zu können.
Habe auf den Grund der Farm eine kleine schicht Seramiskörner verteilt und dann immer ein Sand-Erde-Gemisch reingekippt. (Verhältnis habe ich á la Pi * Daumen gemacht).
Am äußeren Rand (nicht Farmeingang!) habe ich ein mit Seramis gefülltes Röhrchen eingebuddelt um die Farm bewässern zu können.
Dabei habe ich aber nicht bedacht, dass ich noch ein Thermometer und ein Hydrometer in die Farm rein tun wollte. Würde es auch reichen, wenn ich diese beiden Komponenten in die Arena legen würde? Sonst müsste ich wieder ein bisschen Bodengrund weglöffeln.

In der Arena habe ich ein paar Seramiskörner verteilt und den Rest vom Erde-Sand-Gemisch darüber gelegt, sodass etwa eine 0,5cm dicke schickt vorhanden ist.

Als Deko wollte ich eventuell 1,2 Steine reinlegen und vllt auch einen Kaktus.

Hab derzeit leider keine Kamera, sonst würde ich die Fotos hierzu hochladen.

Ich bin mir dennoch unsicher ob ich soweit alles bedachtet habe :confused:

Ausbruchschutz habe ich noch nicht aufgetragen, da ich auf die Ankunft der Gyne (vorraussichtlich nächste Woche) warten will.

Wäre also super wenn ihr mir Tips geben könntet was ich ändern sollte.

Danke und Gruß
Kineese




DermitderMeise
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#13 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von DermitderMeise » 13. März 2012, 17:04

Hallo Kineese,
gut zu lesen dass es bei dir weitergeht!

Kineese hat geschrieben:Doch nun habe ich eine Frage zur Farm:
Der Boden sollte nicht zu hart und nicht zu weich sein, da sonst der Bau instabil wird oder der Boden zu fest ist um irgendwie graben zu können.

Dazu kurz meine Meinung: Viele Einsteiger fangen mit einer Farm an; diese ist nicht unbedingt die pflegeleichteste Möglichkeit ein Nest anzubieten. Weil du die Farm nunmal schon hast soll das nur ein Hinweis sein, damit dir möglichst noch einige Berichte über "Farmunfälle" durchliest (Farm zu trocken, Farm zu nass, Ameisen ins Bewässerungsrohr gezogen), so dass du sie vermeiden kannst.

Dabei habe ich aber nicht bedacht, dass ich noch ein Thermometer und ein Hydrometer in die Farm rein tun wollte.

Du meinst wahrscheinlich ein Hygrometer (misst Luftfeuchte) und kein Hydrometer (misst Flüssigkeitendichte)? ;)
Beides halte ich für unnötig: In der Farm stellt sich durch die Bewässerung automatisch eine hohe Luftfeuchte ein (ist sie oben offen/mit Deckel?). Die Temperatur wird sich in der Farm nicht wesentlich von der Temperatur außerhalb der Farm unterscheiden, so dass du einfach ein Themometer daran halten kannst.

Würde es auch reichen, wenn ich diese beiden Komponenten in die Arena legen würde?

Auch das kannst du machen, aber auch hier ist es nicht unbedingt nötig, solange du nicht zusätzlich beheizt - was überwiegend unnötig ist, s. weiter oben.

den Rest vom Erde-Sand-Gemisch darüber gelegt, sodass etwa eine 0,5cm dicke schickt vorhanden ist.

Dann wird deine Kolonie vermutlich dazu neigen, sich gleich nach dem Einlegen des Reagenzglases in die Arena dort einzugraben. :) Der Untergrund sollte entweder fest, knochentrocken oder nicht grabbar (rieselnder Sand) sein, damit sich dort niemand einnistet.

Ausbruchschutz habe ich noch nicht aufgetragen, da ich auf die Ankunft der Gyne (vorraussichtlich nächste Woche) warten will.

An welchen Schutz hast du dabei gedacht?



Kineese
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#14 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von Kineese » 13. März 2012, 17:11

Wenn ich den Bodengrund in der Arena unbewohnbar machen will reicht es doch den Boden furztrocken zu legen oder ihne zu erhärten (wie ich das hinbekommen soll ist fragwürdig :confused: )

Wie kann ich am besten verhindern, dass die Ameisen sich im Rohr gemütlich machen? Würde es reichen das Rohr mit einem Wattedeckel zu versehen?

Als Ausbruchschutz habe ich von Antstore-Starterset, ich nehme mal an, dass es sich dabei um PTFE handelt.

EDIT::
Muss mich hier korrigieren. Es handelt sich nicht um PTFE sondern Paraffinöl



Gilthanaz
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#15 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von Gilthanaz » 14. März 2012, 09:13

Der Boden muss nur sehr trocken sein, dann können die Tiere nicht buddeln. Einzig das befeuchten der Arena wird damit ziemlich schwierig, ist aber indirekt über feuchte Wattebäusche auf einer Kunststoffunterlage und etliche andere Methoden lösbar.

Paraffinöl funktioniert sehr gut, und kostet außerdem in der Apotheke nur sehr wenig. Die kleinen Fläschchen vom Shop sind sehr gut zum neu befüllen geeignet, da der kleine Pinsel ziemlich praktisch ist.

Ich trage Paraffinöl immer ganz oben, innen am Glas, eher großzügig mit dem Pinsel auf, und wische dann mit einem Taschentuch ein paar mal oben entlang, wobei ich auch etwas tiefer gehe, bis ein ca. 3cm breiter Streifen ölig ist. Noch darauf achten, dass dann keine 'Ölnasen' übrig bleiben, die in die Arena runterlaufen. Je nach Umwelteinflüssen muss der Schutz alle paar Wochen erneuert werden.

Das Röhrchen kannst Du mit Watte verschließen. Ich benutze die Röhrchen nicht, und habe mir stattdessen Schläuche von außen in das Substrat gelegt, damit ich bewässern kann ohne den Deckel zu öffnen. Die Seite im Substrat ist mit Watte verschlossen, am Ausgang steckt eine Spritze (ohne Nadel) auf, falls die Tiere doch mal auf Erkundung gehen oder Appetit auf Watte entwickeln :)

lg,
- G



Kineese
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#16 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von Kineese » 14. März 2012, 10:02

Morgen!

Ich bin gerade am überlegen wie ich das am besten bewerkstellige, dass die Gyne in die Farm einziehen will und nicht in die Arena. Dabei hoffe ich sehr, dass sie in einem RG transportiert wird und nicht in einer Box.

Generell hab ich eine Frage zum Transport:
Ist es nicht irgendwie gefährlich für die Meisen, wenn sie in einer Box transportiert werden, welche in einem Karton steckt?

Wenn z.B. die Gyne in einem RG transportiert wird kann es doch passieren, dass das Wasser aus dem Tank ausläuft und die Gyne einen eventuell tragischen Badespaß haben wird :(



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