Versklavung: Serviformica unter Raptiformica - Video

Selbstgedrehte Kurzvideos über Ameisen und sonstige Insekten.
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skateduffy
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#1 Versklavung: Serviformica unter Raptiformica - Video

Beitrag von skateduffy » 19. März 2012, 13:15

Formica (Serviformica) sp. Arbeiterinnen (schwarz) unter der Kolonie von Formica (Raptiformica) sp. (rot-schwarz): Raptiformica begeht Raubzüge in die Nester von Serviformica. Sie klauen die Puppen der angegriffenen Kolonie und tragen diese in ihren Bau. Dort werden die frisch geschlüpften Arbeiterinnen versklavt und dienen dem Erhalt und Pflege der eigenen Kolonie.

http://www.youtube.com/watch?v=P0KCBTVjp6k


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Boro
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#2 AW: Versklavung: Serviformica unter Raptiformica

Beitrag von Boro » 19. März 2012, 14:36

Danke für den Link, der das friedliche Zusammenleben der "Sklaven" im Nest zeigt. F. sanguinea ist die einzige Waldameisenart, die auch nach der Gründung weiterhin regelmäßig Überfälle auf Serviformica-Nester durchführt. Betroffen ist davon in erster Linie Formica fusca, da sie den selben Lebensraum teilt.
Bei unzähligen Nestbeobachtungen und (vorsichtigen) -öffnungen ist mir bis heute keine Nest ohne Sklaven untergekommen.
Die Erbeutung der Hilfsameisen geht aber ziemlich brutal vor sich:
http://www.ameisenforum.de/beobachtungen-im-freiland/angriff-von-raptiformica-sanguinea-t29831.html
L.G.Boro



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#3 AW: Versklavung: Serviformica unter Raptiformica

Beitrag von Gast » 19. März 2012, 16:52

Es wäre noch zu ergänzen, dass ein großer Teil der erbeuteten Puppen schlicht gefressen wird, bevor die Serviformica schlüpfen können. Es scheint tatsächlich nur ein Bruchteil der erbeuteten Puppen wirklich zu Sklaven werden zu können!

Außerdem gibt es in Eurasien zwar nur die eine Art Formica (R.) sanguinea, aber in Nordamerika kommen mehrere vor, mit praktisch identischer Lebensweise.
Leider unterscheiden die Amerikaner nicht zwischen den Untergattungen, so dass man für jede einzelne der auch dort recht zahlreichen "Formica" wissen (oder nachlesen) muss, welche sich als Sklavenhalter betätigen.:mad:

Es ist besonders merkwürdig, dass sich diese irgendwie "unfertig" erscheinende Dulosis offenbar über Jahrmillionen so gehalten hat, denn die letzte für Ameisen gangbare Landverbindung von Nordamerika nach Asien oder umgekehrt (über die Beringstraße) liegt lange zurück. Vor etwa 20.000 Jahren konnten dank der Absenkung des Meeresspiegels in der Eiszeit die heutigen "Indianer" da rüberwandern, aber für Ameisen dürfte es zu kalt gewesen sein.

Lange Zeit hat man ja Raptiformica für eine Zwischenstufe in der Evolution von selbständigen Formica hin zu den typisch dulotischen Polyergus gehalten.

@ Boro: Ich habe in Süddeutschland schon öfter Formica (R.) sanguinea-Völker ohne Sklaven gefunden. Das gilt v.a. für Orte, an denen sich riesige Kolonieverbände der Raubameisen entwickelt haben. Mir ist ein konkretes Beispiel aus dem Spessart in Erinnerung, wo eine solche Superkolonie sich über rund 200 m entlang der Standspur der Autobahn erstreckte.

MfG,
Merkur



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