mit Freude las ich eure hilfreichen Thesen und Erfahrungswerte.
Zuerst an Boro,
" hat geschrieben:1. Nach einer kurzen "Untersuchung" der Beute eilt die Arbeiterin auf kürzestem Weg zum Nest zurück und rekrutiert weitere Kolleginnen, um die Beute abzusichern zu verwerten. In der Regel wird bei dem beschriebenen Weg zum Nest ein Spurpheromon abgesetzt, das den später folgenden Arbeiterinnen den Weg zeigt. Bei einigen Arten wird der "Tandemlauf" angewandt u. vermutlich keine Duftspur ausgelegt.
Das Verhalten ist mir streng genommen seit der Kindheit bekannt. Ich erinnere mich, wie spannend es war, auf dem Rasen Lasius niger zu beobachten, wie sie "buchgelandete" Fluginsekten attackierten und die Anzahl an Helferinnen durch dieses "Hin und Her" einzelner Tiere sehr schnell anstieg.
Auch bei Myrmica rubra war es nun so. Erst sah ich 2 Arbeiterinnen, bis eine davon weiter weg lief und noch weitere dazu holte (sie lief nicht zum Nest, sondern auf andere zu, die auch das Gebiet erkundeten).
" hat geschrieben:a) viele Arten versuchen sofort die Nahrung - egal von welcher Größe - in ihr Nest zu zerren, z. B. die Arten der Gattung Formica. Besonders schön kann man das auch bei Pheidole pallidula beobachten. Unglaublich, welch riesige Brocken v. den Winzlingen in Teamarbeit zum Nest gezerrt werden.
Ich habe gesehen, dass zwischen den Arbeiterinnen scheinbar keine klare Einigung herrscht. Es ist immer eine Arbeiterin allein, die die Wespe am Fühler Richtung Nest zieht und somit bewegt sich der "Bocken" hier über Stunden hinweg nur ein wenig. Der Rest der Arbeiterinnen läuft herum oder sitzt oben drauf und kooperiert nicht mit der "ziehenden" Arbeiterin.
Hallo Fruchttiger,
" hat geschrieben:Wer weiß außerdem wie lange die Wespe schon tot war? Frischere Insekten werden glaube ich generell lieber genommen. Eventuell ist die Wespe schon verwertet worden?
Kein schlechter Einwand, denn tatsächlich habe ich die tote Wespe in den letzten März-Tagen gefunden, wenn mich die Erinnerung nicht täuscht und seitdem war sie eingefroren. Einem "Verderb" durch zu niedrige Temperaturen widerspricht aber, dass meine C. herculeanus durchaus lange Zeit gefrorene Fliegen gerne annimmt.
Hallo KayRay,
tatsächlich schnitt ich heute die Wespe am Hinterleib auf, wo mir auch wieder auffiel, wie stabil und flexibel die Natur die Wespe aufgebaut hat. Der Inhalt des Hinterleibes war durchaus noch "fleischig", auch ein Stich in den Torso brachte noch weiches Material hervor.
Ich habe sogar festgestellt, dass die Wespe nach dieser Behandlung scheinbar "interessanter" wirkte, dennoch hat sich das Verhalten im Grunde bis heute kaum geändert.
Ich werde noch weitere Tiere verfüttern müssen, vielleicht habe ich einfach nicht ihren Geschmack getroffen...