Drosophila verfüttern... aber wie?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Benutzeravatar
Rantanplan
Einsteiger
Offline
Beiträge: 57
Registriert: 29. Dezember 2011, 16:32
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Drosophila verfüttern... aber wie?

Beitrag von Rantanplan » 27. April 2012, 18:20

Hallo!

Wer keine Lust auf das drumherum hat kann gleich zur Frage weiter gehen. ;D

Schilderung der Umstände:
Seit Mitte März beherberge ich eine kleine Kolonie Lasius niger (18 Arbeiterinnen).
Allerdings hab ich ein kleines Problem mit der Proteinfütterung, denn meine Damen haben sich als Lasius "Gourmet" niger entpuppt.^^
Anfangs habe ich eingefrorene Heimchen (mini) verfüttert die auch angenommen wurden aber vor ein paar Wochen stellten sie ihr Interesse daran ein... anfangs dachte ich es wäre normal, da auch keine Larven vorhanden waren sondern nur Eier und Puppen, doch dann starben plötzlich 2 Arbeiterinnen und wurden gierig von ihren Schwestern verspeist.
Das war für mich das Zeichen, dass etwas nicht stimmte.
Also in die Küche und schnell ein paar Fruchtfliegen (Drosophila), die gerade eine Invasion gestartet haben, gefangen (eher halb zerquetscht) und rein in die Arena damit. Die Kundschafterinnen haben sich auch gleich drüber hergemacht und sie ins Nest geschleppt.
Dadurch stand für mich der Entschluss fest, dass sie wohl keine Lust mehr auf Tiefkühl-Heimchen-Pizza haben und ich was anderes anbieten muss.
Also ab aufs Rad und ein paar neue Heimchen (mikro) vom Haustierfachhandel geholt, die ich dann lebendig in die Arena gegeben hab (nur 3 Stk.). Aber es war keinerlei Jagdaktivität zu beobachten. Also ein Heimchen geschnappt und es zu einer etwas leichteren Beute gemacht (schnell und schmerzlos zerdrückt) aber auch das machte es für die Ameisen nicht attraktiver (hab zum Test ob sie evtl. nicht hungrig sind nochmal Fruchtfliegen angeboten und auf die haben sie sich gestürzt).
Naja Fazit aus der Geschichte: Heimchen sind nicht so ihr Ding. ;D
Also wieder aufs Rad und zum Shop. Diesmal einen Zuchtansatz mit Drosophila melanogaster im Gepäck nach Hause gestrampelt und ein paar der kleinen in die Arena gekippt (ca. 5) jedoch stellten sich die Kundschafterinnen als äußerst schlechte Jäger raus und haben an einem Tag nach 45 Minütigem Todeskampf gerade mal eine kleine Fliege zur Strecke gebracht. xD
Daraufhin hab ich die restlichen Fliegen "liebevoll" zerdrückt um diesem armseeligen Treiben ein Ende zu setzten.^^
Ruck zuck waren die Fliegen gefunden und abtransportiert! Um jedoch nicht jedes mal alle Fliegen einzeln so anbieten zu müssen, hab ich Versucht ein paar einzufrieren und sie dann in einem Napf zu kredenzen.^^
Jedoch mit weniger großem Erfolg... da diese im Vergleich zu frisch getöteten links liegen gelassen wurden.

Jetzt zur eigentlichen Frage:
Wie kann ich die Drosophila als Nahrung anbieten ohne sie Umständlich einzeln hinzurichten und dann in die Arena zu geben? Gibt es eine bewährte Strategie in einem solchen Fall?

Hab mir überlegt in die Zuchtbox ein kleines Loch zu machen (als Ein-/Ausgang für die Ameisen) und sie dann in die Arena zu stellen.
Aber bin mir da sehr unsicher, weil dadurch der Jagdfaktor wieder eine Rolle spielt (was sie ja nicht so drauf haben^^),
ich dann eine hässliche Plastikbox in der Arena stehen hab
und außerdem noch das Risiko besteht, dass ihnen die Nährlösung der Fliegen evtl. schadet oder sie davon abhält in die Box zu gehen?

Zweiter Plan wäre ein kleines externes Gefäß, das ich an die Arena anschließe, immer mit lebendigen Fliegen zu füllen, wodurch sich ihr Platz zur Flucht deutlich reduzieren würde.
Glaubt ihr das würde einen positiven Effekt auf die Jagdbarkeit haben?^^

Als letzte Lösung würde mir noch eine Tüte einfallen, in die ich die Fliegen gebe und sozusagen als Massenvernichtungswaffe benutze um sie zu zerdrücken.
Naja offensichtlicher Nachteil ist halt, dass ich dann den ganzen Fliegenmatsch aus der Tüte kratzen darf wobei an den armen Kleinen sowieso schon wenig dran ist und ich somit, denk ich, relativ viel Verlust hätte...

Hoffe ein paar helle Köpfe können mir die total einfache und logische Antwort geben auf die ich selber nicht komme!^^

Danke schon mal,
Rantanplan



Ant 1999
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#2 AW: Drosophila verfüttern... aber wie?

Beitrag von Ant 1999 » 27. April 2012, 18:32

Hi Rantanplan,
Ich habe mal gelesen, dass jemand hier im Ameisenforum ein paar Fruchtfliegen in eine Box mit einer Bananenscheibe macht, wartet bis sich die Drosophila drauf gesetzt haben und dann mit einem Feuerzeug kurz daran entlangfährt (mit einem brennenden Feuerzeug ;) ). Dann fallen alle geröstet auf den Boden.
LG Ant 1999



NexT..oO
Halter
Offline
Beiträge: 129
Registriert: 10. Juni 2010, 01:04
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#3 AW: Drosophila verfüttern... aber wie?

Beitrag von NexT..oO » 27. April 2012, 19:11

Also wenn ich mal Drosophila verfüttere dann nehme ich mir eine Federstahl Pinzette mach den Deckel einen Spalt auf, klopfe ein bisschen gegen die Packung und warte bis 1-2 rauskommen und zerdrücke sie einfach. Klappt natürlich nur gut wenn sie Flugunfähig sind. Falls sie mal runterfallen ist es auch nicht schlimm sie sind nicht die schnellsten.



Benutzeravatar
n.i.l.s
Halter
Offline
Beiträge: 330
Registriert: 22. Juni 2010, 18:03
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#4 AW: Drosophila verfüttern... aber wie?

Beitrag von n.i.l.s » 27. April 2012, 19:40

Hey,
Falls du flugfähige Fliegen hast, kannst du die Tiere in den Kühlschrank oder wenn es schnell gehen musst kurz in die Gefrierschrank legen.
Dadurch werden die Drosophila sehr langsam und du kannst sie entspannt ausschalten.
Ich denke aber über das Zerdrücken kommst du nur schwer hinweg. Ausser du frierst die ganz ein.
Ich habe mir selber mal einen kleinen Zuchtansatz gemacht und verfahre auch so mit den Fliegen.

Grüße Nils


~Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt~

Benutzeravatar
Soulfire
Halter
Offline
Beiträge: 897
Registriert: 20. September 2009, 11:52
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#5 AW: Drosophila verfüttern... aber wie?

Beitrag von Soulfire » 27. April 2012, 20:39

Anzumerken wäre noch, egal auf welche Weise du sie nun zermatschst, Fruchtfliegenzuchtansätze sind meist völlig vermilbt!
Zwar "nur" mit harmlosen Futtermilben, aber auch die können im Formikarium sehr lästig werden!
Auch Heimchen birgen diese Gefahr, dazu kommt, dass diese auch sehr wehrhaft sind, einem so kleinen Volk würde ich keine lebenden füttern!
Ich friere sie deshalb immer ein und koche sie zum Auftauen kurz ab.
Deine Lasius niger sind vermutlich nur so wählerisch, weil sie papp satt sind ;)
So ein kleines Völkchen braucht eben noch nicht viel!


Kleingeister brauchen Ordnung, Ein Genie beherrscht das Chaos!

Ich halte Formica sanguinea, Temnothorax cf. nylanderi, Lasius cf. flavus, Lasius cf. niger, Formica rufibarbis, Formica cunicularia, Tetramorium sp., Camponotus vagus

Benutzeravatar
christian
Halter
Offline
Beiträge: 1737
Registriert: 5. April 2009, 12:54
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 27 Mal

#6 AW: Drosophila verfüttern... aber wie?

Beitrag von christian » 27. April 2012, 21:46

Zwar "nur" mit harmlosen Futtermilben, aber auch die können im Formikarium sehr lästig werden!


Na, na, oft genug finden sich diese Geviehzeug auch in den Komplexaugen der bedauernswerten Tiere. Ich musste da schon genug Zuchtansätze den armen geben, weil sie eben auf so eine Art vermilbt waren.

Zum eigentlichen Thema:
Ich öffne einfach den Deckel auf freiem Fliesenboden einen Moment und die Tiere hüpfen zu hunderten über den Boden. Dann kann man sie sachte zusammenkehren und mit der flachen Hand leicht draufklopfen (so wie man Mehl beim Plätzchenbacken als Unterlage behandeln muss, also ganz leicht!). Dann sind so gut wie alle tot, die restlichen kann man dann "manuel" mit dem Zeigefinger abmurksen.
Dabei wird man wahrscheinlich mehr killen als man braucht, den Rest kann man dann einfrieren.

LG



l0ckof
Einsteiger
Offline
Beiträge: 35
Registriert: 3. Juli 2011, 22:58
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#7 AW: Drosophila verfüttern... aber wie?

Beitrag von l0ckof » 27. April 2012, 22:23

Hallo Rantanplan
Wenn du die Drosophila "unzermatscht" verfüttern möchtest, dann empfehle ich dir in den Deckel der Drosophila Box ein kleines Loch zu schneiden, in dem gerade ein Strohalm eines Exhausters passt. Damit kannst du die Fliegen einfach raussaugen, die zumeist alle unterm deckel hocken und hast sie alle zusammen in einem Reagenzglas. Ich schüttel danach das Reagenzglas solange, bis sich die Fliegen nicht mehr bewegen... Alternativ kannst du die fliegen auch in eine Tasse mit heißem Wasser Schütten. So sind die Fliegen noch Halbwegs heil und die Ameisen freuen sich^^

MfG l0ckof



Benutzeravatar
Octicto
Halter
Offline
Beiträge: 2022
Registriert: 9. Dezember 2010, 14:19
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 3 Mal

#8 AW: Drosophila verfüttern... aber wie?

Beitrag von Octicto » 27. April 2012, 22:43

Warum schlägt keiner ganz normales Überbrühen vor?^^...Alle kommen mit "zerdatschen" und einfrieren.

Tipp: Die Tiere irgendwie in eine größere Dose überführen, welche mit Calciumpulver o.ä. eingestäubt ist. Die Drosophilas können dadurch nur sehr schlecht bis gar nicht krabbeln. Das ganze stellt man dann schräg über eine Tasse o.ä. mit heißem Wasser. Die Tiere "rennen" die Schräge hinab und plumsen ins Wasser. Dann fischt man sie raus und wohl bekomm's.



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Einsteigerfragen“