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GĂ€nge konzipieren, welche als Aufenthaltsort unattraktiv sind

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el_Bomber
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#1 GĂ€nge konzipieren, welche als Aufenthaltsort unattraktiv sind

Beitrag von el_Bomber » 5. Mai 2012, 18:49

Eine evtl. etwas ungewöhnliche Frage.
Ich bin auch nicht ganz sicher ob es besser in den Bastelbereich gepasst hÀtte.

Mein Ziel ist es in einem Gipsest die Kammern mit GĂ€ngen zu verbinden, welche aber als Siedlungsstandort fĂŒr Königin und Brut so ungemĂŒtlich wie möglich sind.
Die Art Lasius niger soll sich also auf keinen Fall in den GĂ€ngen niederlassen, sondern auf jeden Fall in den Kammern!
Die Grundlage wird ein liegendes Gipsnest bilden, welches nicht befeuchtet wird.


Die KoloniegrĂ¶ĂŸe betrĂ€gt zu beginn 10-25 Arbeiterinnen.
Idealerweise soll die Ganze Kolonie in eine der Kammern ziehen, mit steigender KoloniegrĂ¶ĂŸe mindestens aber die Königin mitsamt Brut.

Die Einzelnen Kammern sollen folgende Maße haben:
L: 4-5cm, B: 2-2,5cm, H: 1cm
Wie groß es genau sein muss um der Anfangskolonie nicht unbehaglich, aber nach 2-3 Monaten nicht zu eng zu sein muss ich noch ĂŒberlegen. Evtl werden es auch zwei verbundene Kammern an einem Gang.

Soviel zu den Rahmenbedingungen.
---

Um die GĂ€nge zwischen den Kammern unattraktiv zu gestalten geht meine Überlegung in die Richtung sie so klein zu machen, dass die Ameisen inkl. Königin zwar ungehindert passieren kann, aber es zum Aufenthalt zu eng ist. Quasi so klein wie möglich, aber so groß wie nötig.

Nun bin ich nicht sicher, was zu groß/klein ist.
Ich dachte da an ca. 5mm Höhe und 7mm Breite.
So mĂŒsste sich die Königin noch gerade so drehen können.

Ist das noch zu groß, geht da noch was, oder mache ich durch die Enge die GĂ€nge vielleicht noch attraktiver?

Wichtig ist, dass die Kolonie die GĂ€nge als Teil des Nests ansieht und ohne Hemmungen in eine andere Kammer umziehen wĂŒrde. Daher habe ich den Gedanken verworfen sie so groß zu machen, dass die GĂ€nge ihnen unbehaglich wĂ€hren.


Freue mich auf DenkanstĂ¶ĂŸe und Erfahrungen.

PS: Millimetergenaue GÀnge sind kein Problem, das Nestnegativ wird CNC gefrÀst.


MfG
el_Bomber



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daskollektiv
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#2 AW: GĂ€nge konzipieren, welche als Aufenthaltsort unattraktiv sind

Beitrag von daskollektiv » 5. Mai 2012, 20:18

Ich bezweifle stark, dass es irgend einen Weg gibt sie daran zu hindern in den GĂ€ngen zu hocken...
Egal wie schmal sie sind, solange eine Ameise durch passt, wird sie, wenn sie will, sitzenbleiben. :)


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Markus
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#3 AW: GĂ€nge konzipieren, welche als Aufenthaltsort unattraktiv sind

Beitrag von Markus » 5. Mai 2012, 20:53

Meine bescheidene Meinung ist,
dass man nicht bloß an der Art festmachen kann, wie groß Kammern und GĂ€nge sein sollten, sondern auch andere Faktoren wie die KoloniegrĂ¶ĂŸe und der Nestaufbau insgesamt mitwirken.
Deine Kolonie ist streng genommen noch viel zu klein,
es dauert eine Weile, bis sie ĂŒberhaupt aus einem Reagenzglas rausgewachsen sind.
Oft sieht man viel zu kleine Kolonien in viel zu großen Nestern,
da fangen sie meißt wie selbstverstĂ€ndlich an, die GĂ€nge wie Kammern zu nutzen,
das macht dann einen verlohrenen Eindruck.

Wie groß die GĂ€nge sein sollten, ist auch unterschiedlich,
handelt es sich um einen weniger oft frequentierten Weg, der auch nicht besonders lang ist,
so wie ein Durchbruch durch eine etwa fĂŒnf mm dicke Wand,
der kann auch enger sein, wie einen halben Zentimeter.
LÀngere Wege, die öfter frequentiert werden,
die sollten dann schon etwas breiter sein, damit da auch grĂ¶ĂŸere Tiere sich wenden können.

FĂŒr den Anfang sollte es aber ohnehin kein allzu großes Nest sein - meiner Erfahrung nach!

Einen Zentimeter Kammerhöhe halte ich ĂŒbrigens fĂŒr viel zu groß, wenn es sich um ein liegendes Nest handelt.
FĂŒnf bis sieben Millimeter dĂŒrften locker reichen!
Eine Bauanleitung mit einigen NormgrĂ¶ĂŸen habe ich hie mal erstellt:
http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=135&t=14015&st=0&sk=t&sd=a



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erix
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#4 AW: GĂ€nge konzipieren, welche als Aufenthaltsort unattraktiv sind

Beitrag von erix » 5. Mai 2012, 21:08

Hallo el_Bomber

Wenn du das Gipsnest nicht befeuchtest, dann ist es so ungeeignet wie möglich und die Ameisen werden die Brut z.B. in VerbindungsschlÀuchen pflegen, weil sie dort eher eine gewisse Feuchtigkeit hinbringen können.

Deine Denkrichtung scheint mir falsch zu sein. Statt gegen die Natur zu arbeiten und zu verlieren (die Ameisen sind in der Mehrheit Bild), mach den Ort, wo sie sich gemĂ€ss deinem Wunsch aufhalten sollen, fĂŒr die Ameisen so attraktiv wie möglich. Dann gehen sie auch dahin.

Wenn nicht, hast du die Lage falsch eingeschÀtzt, nicht die Ameisen.

1 cm hohe Kammern sind viel zu hoch in einem liegenden Nest bei Lasius niger. 6 mm ist passender. Je trockener das Nest, umso attraktiver sind die engsten Stellen im Nest, denn fĂŒr die Brut ist Feuchtigkeit lebenswichtig. Zur Not klumpen sich die Ameisen sogar zusammen um Larven vor dem Vertrocknen zu schĂŒtzen. Das ist wĂ€hrend der Überwinterung regelmĂ€ssig zu beobachten, wenn die Nester zu trocken werden.

Gruss: erix



el_Bomber
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#5 AW: GĂ€nge konzipieren, welche als Aufenthaltsort unattraktiv sind

Beitrag von el_Bomber » 6. Mai 2012, 00:24

Danke fĂŒr die Antworten.

Dass das Nest fĂŒr die Kolonie viel zu groß ist, ist eingeplant und gewollt.
Ich hĂ€tte evtl. dazuschreiben sollen, dass es fĂŒr den Versuchsaufbau erforderlich ist, dass jedes Segment die ganze Kolonie beherbergen kann.

Die Höhe der Kammern werde ich anpassen, danke.
Da Lasius niger so unkompliziert ist, gab es bei mir damals mit ca. 1-1,4 cm keine Probleme. Da es aber fĂŒr den Versuchsaufbau möglichst optimal sein soll, werde ich dann 6mm Kammerhöhe vorsehen.

Die Befeuchtung hatte ich außen vor gelassen um ĂŒberall gleiche Bedingungen zu erreichen, extern ist eine TrĂ€nke eingeplant.
Jedoch werde ich den Punkt der Befeuchtung nochmals ĂŒberdenken.

Die GĂ€nge sollen um einen Zentralpunkt angeordnet sein und jeweils zu der/den Kammer/n fĂŒhren, also ist jeder Gang auch einziger Zugang zum Futter- Wasserbereich.
Wie klein kann ich denn die GĂ€nge machen ohne Probleme zu bekommen?


MfG



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