Lange versprochen, hier nun eine
Kurzfassung des Jahres 2012
bevor die aktuelle Saison voll losgeht. In der Erwartung dass meine Berichterstattung hier wg. diverser Dinge im wirklichen Leben wieder nicht regelmäßig erfolgen wird habe ich mir über's Jahr ein paar Kurznotizen gemacht - das zahlt sich jetzt aus!
Frühjahr
Das "Auftauen" der verbliebenen Kolonien im April nach dem durch meinen Haltungfehler verlustreichen Winter 2011/12 - s. o. - ergab, dass in den verbleibenden Kolonien 2 und 3 jeweils 10 bzw. 14 Arbeiterinnen ihr Leben gelassen hatten. Hoffnung gab es gleichzeitig, denn in beiden Kolonien wurden bald Eier gelegt, die sich bis Ende Juni zu
Larven entwickelten. Bis Anfang Juli starben noch einmal einige Arbeiterinnen, so dass sich die Kolonien zu diesem Zeitpunkt zusätzlich zu den unverwüstlichen
Königinnen folgendermaßen zusammensetzten:
Kolonie 2: 4 Arbeiterinnen, 10
Larven
Kolonie 3: 5 Arbeiterinnen, 3
Larven
Sommer
Nach der Auswinterung und -zählung war klar: Neue Arbeiterinnen sind nun gefragt, denn die
Larven möchten schließlich ernährt werden! Die erste Ladung
Puppen aus überwinterten
Larven verpasste ich allerdings, so dass die Aufstockung bis Juli warten musste. Dafür habe ich dieses Mal mehr gereicht, denn
viel hilft anscheinend viel; jede Kolonie erhielt Anfang Juli 66
Puppen und 8 frisch geschlüpfte Arbeiterinnen, die erwartungsgemäß ohne Schwierigkeiten - die sollten später kommen, natürlich - akzeptiert wurden. Die
Puppen schlüpften fast alle bis Mitte Juli, so dass für die nötige Verstärkung gesorgt war, und auch weitere Eier wurden gelegt; da es ab hier unübersichtlich wurde folgt nun eine Mischung aus gezählt-geschätzt-gerundeten Werten:
Kolonie 2: ~ 80 Arbeiterinnen, eine Handvoll
Puppen, ca. 20 Eier
Kolonie 3: ~ 80 Arbeiterinnen, eine Handvoll
Puppen, ca. 20 Eier
Aufmerksame Beobachter werden sich an dieser Stelle fragen, was mit den
Larven aus dem Frühjahr passiert ist, deren Verpuppung etwa mit der Verstärkung durch die Arbeiterinnen zusammenfiel - das fragte ich mich auch, dachte mir aber noch nichts dabei, denn ich ging davon aus dass ich die noch etwas kleineren Chthonolasius-
Puppen unter den restlichen einfach nicht ausmachen konnte.
Unter den verbliebenden
Puppen waren aber keine Chthonolasius-Arbeiterinnen; hier wurde nun also eine meiner früheren Befürchtungen (<--Link) wahr:
Die sozialparasitische Königin wird zwar akzeptiert, ihre Arbeiterinnen aber als fremd erkannt und wahrscheinlich spätestens kurz nach dem Schlupf von den vorhandenen Arbeiterinnen gefressen.
Herbst
Keine großartigen Neuigkeiten, die nächsten
Larven sind da, sie werden aber mit in die
Winterruhe gehen. Nächstes Jahr werden die Kolonien aktiv beheizt, damit sie drei Generationen im Jahr hervorbringen können.
Vor dem Einwintern habe ich beide Kolonien noch jeweils in ein neues Reagenzglas gesetzt, da der Wasservorrat in den alten aufgebraucht war - und man glaubt es kaum, dabei passierte natürlich die nächste Katastrophe: Das RG von Kolonie 2 ist, trotz leichter Schräglage und auch einige Tage nachdem die Kolonie sich eingerichtet hatte, komplett ausgelaufen! Der Wattestopfen machte trotzdem & nach wie vor einen festen Eindruck, ich kann mir daher nicht erklären wie das passieren konnte. Alle Arbeiterinnen und
Larven sind dabei umgekommen, aber die
Königin hatte die etwa zwei Tage im Wasser überlebt. Da das Wasser nur einen kleinen Teil des Formikariums erreicht hat, hätte sie im Petiolus-tiefen Wasser einfach das Nest verlassen können, was aber nicht geschah;
im Nest, da bin ich sicher?! Nachdem sie in ein auslaufsicheres Behältnis umgezogen wurde, verstarb sie dort aber nach wenigen Tagen. Tja. Wenn das so weitergeht, kann ich dieses Projekt nächstes Jahr als beendet erklären.
Winter
Nach einiger Zeit auf der
nicht mehr so kühlen Fensterbank habe ich die verbleibende Kolonie Anfang November wieder in die Styroporbox auf dem Balkon verfrachtet, wo sie nach mehreren Kontrollen den Winter gut überstand - also nochmal...
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