wir reden beide über den schwarzen Holunder, Sambucus nigra
In den Blüten ist ebenfalls Sambunigrin enthalten, wenngleich in geringerer Konzentration als im Rest der Pflanze. Holunderblütensirup wird nicht immer gekocht, deshalb kann Sambunigrin enthalten sein. Der Kochprozess sorgt normalerweise für eine Spaltung des Sambunigrins und dem Abdampfen des CN-. Sambucyanin ist das ungiftige Stoffwechselprodukt nach dem Reifungsprozess der Beere. Nicht verwechseln!Herkules hat geschrieben:Im Thread geht es um Holunderblütensirup und nicht um die Beeren.
Da ameisen versteher gekauften Holunderblütensirup verfüttern will/wollte (siehe #1), stellt sich also durchaus die Frage des Herstellungsprozesses. Die meisten Produkte werden hitzepasteurisiert. Jedoch kommen immer mehr Anhänger der "naturbelassenen Herstellungsprozesse" auf den Markt, welche Abstand von Hitzeeinwirkungen nehmen, um "wichtige Enzyme" nicht zu zerstören - is ja schließlich bumbel, dass das spätestens die Salzsäure im Magen macht. Das Produkt ist dann deutlich kürzer haltbar. Sambunigrin ist im Übrigen in der EU-Gefahrstoffkennzeichnung noch nicht bekannt.
Die Konzentration an Sambunigrin der normalerweise aufgenommenen Menge Holunderblütensirup mag für den Menschen nicht schädlich sein - ich würde es jedoch nicht 1:1 auf Ameisen übertragen. Viel Spaß beim ausprobieren!