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Lasius cf. niger - Haltungserfahrung seit ~05.2008

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
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Dark_Wusel
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#1 Lasius cf. niger - Haltungserfahrung seit ~05.2008

Beitrag von Dark_Wusel » 28. Mai 2012, 13:33




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#2 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrung seit ~05.2008

Beitrag von Dark_Wusel » 28. Mai 2012, 14:20

Bevor ich mit meinem Haltungsbericht beginnen möchte, ein kleines Vorwort von mir, der auch für Neulinge interessant sein könnte:

Schon seit ich ein Kind war, haben mich Ameisen schon immer fasziniert.
Mit ca. 15 Jahren bin ich dann eher zufällig über diese Seite gestolpert und war natürlich sofort Feuer und Flamme.
Bis zum damaligen Zeitpunkt wusste ich schlichtweg einfach nicht, dass eine Haltung von Ameisen eigentlich recht einfach und möglich war.
Es folgten Wochen in denen ich mich sehr viel informierte und ein kleines Formicarium zusammenstellte.
Der Ausbruchsschutz sollte ein Wassergraben sein, was sich eine Woche darauf für meine erste bestellte Ameisenkönigin Lasius niger als verheerende Fehlentscheidung entpuppen sollte.
Der Rand zu steil abfallend und keine Haltemöglichkeit!
Am nächsten morgen entdeckte ich dann natürlich das meine erste eigene Königin nicht schwimmen konnte.
Ertrunken durch einen eigentlich dummen Anfängerfehler.
Enttäuscht wie ich war, verlor ich vorerst das Interesse an der Ameisenhaltung, bis zum nächsten Frühjahr.
Nun entschied ich mich, eine Messor barbarus Königin zu kaufen, interessante Ameisenart, viel zu sehen und zu entdecken.
Formicarium also neu hergerichtet. Den Wassergraben ließ ich dieses mal weg und entschied mich für Talkum und einen Deckel als Ausbruchsschutz.
Die Wochen vergingen mit meiner neuen Königin. Da man aber als blutiger Anfänger immer wissen will, was es neues in der kleinen Kolonie gibt, gab ich meiner neuen Königin so gut wie keinen Tag Ruhe.
Gerade in der Gründungsphase reagieren Messor sehr panisch gegenüber Licht und Vibrationen. Doch jeden Tag aufs neue MUSSTE ich schauen ob noch alles in Ordnung ist. 2 kleine Pygmäen sind trotz all den Unruhen in der Gründungsphase geschlüpft, doch nach und nach gestorben...
Es dauerte danach nicht mehr lange bis auch keine Eier mehr da waren, und nach weiteren Tagen und versuchen die Königin wieder aufzupeppeln ist sie auch gestorben.
Auch dieses mal mächtig enttäuscht verlor ich wieder das Interesse.
Bis zum Mai 2008, als ich im Garten zufällig meine Königin Lasius cf. niger gefunden habe, die nun, bis zum heutigen Tag bei mir wohnt :-)

Vielleicht fragen sich manche nun warum ich von meinen Fehlern schreibe, könnte ich doch einfach einen tollen Haltungsbericht über meine große Lasius cf. niger Kolonie schreiben....
Oft lese ich hier im Forum von Neulingen, die ähnliche zum Teil gravierende Fehler in der Haltung machen!
Diese Fehler könnten oft durch einfaches informieren verhindert werden.
Mir ging es genauso. Man stellt sich vor, sobald die Königin im Haus ist geht gleich die Post ab, doch es können Monate vergehen bis die Kolonie aktiver wird.
Ãœberall liest man, dass man mit Laslus niger / flavus anfangen soll.
Doch das wird einem tatsächlich erst bewusst, wenn man die erste Kolonie verloren hat.
Deshalb erst informieren und wenn man noch keine Erfahrungen im Halten von Ameisen oder Terraristik Allgemein hat, mit einfachen oben genannten Arten anfangen!
Es sollte einem von Anfang an bewusst sein, das Ameisenhaltung ein sehr langwieriger Prozess ist!
Gerade am Anfang, wenn sowieso alles so interessant ist braucht man die meiste Geduld!
Hoffentlich hat nun der eine oder andere Neuling diesen Part gelesen um sich vorab klarzumachen, was so alles schief gehen kann ;)

So das sollte vorerst genügen!

Nun zum Haltungsbericht.



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#3 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrung seit ~05.2008

Beitrag von Dark_Wusel » 28. Mai 2012, 14:58

Jahr 1 - Die Gründung

Am Anfang der Haltung, gibt es so gut wie nichts unübliches zu erzählen!
Meine Königin, lebte damals in einem Reagenzglas mit Wassertank, vorne einen Wattestopfen drauf, umwickelt mit Alufolie.
Ich nahm mir vor, den dritten Anlauf mit meiner Haltung erfolgreicher zu sein als in den ersten beiden Fällen....
Kontrollblick nur jede Woche einmal, dieses mal komplett claustrale Gründung.
Das Reagenzglas lag so knapp 3 Monate in meiner Schrankschublade. In dieser Zeit entwickelten sich knapp 20 Pygmäen und Brut in allen Stadien.
Es wurde Zeit für die erste Fütterung und den Umzug in mein bereits Wochen zuvor hergerichteten 30x20x20 Formicarium von Ants**** mit 2 x 10 mm Bohrung an den Seiten. Ausbruchsschutz blieb ich beim Talkum + Deckel. Das Formicarum richtete ich ziemlich steril her. Als Bodengrund ein rotes Sand-Lehm-Gemisch,
Reagenzglas mit der kleinen Kolonie und ein Reagenzglas, nur mit Wasser. Als Deko ein paar kleinere Versteinerungen, mehr nicht.
Auf einem kleinen Stein wurde Honig angeboten, Eiweiß wurde in Form von abgekochten, aufgeschnittene Heimchen alle 3-5 Tage angeboten, ebenso Spinnen/Fliegen und was sich sonst noch so alles ins Haus verirren kann.
Mitte September 2008 wurde es Zeit, für die mittlerweile ca. 60 Frau starke Kolonie in die erste Winterruhe zu gehen!



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#4 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrung seit ~05.2008

Beitrag von Dark_Wusel » 28. Mai 2012, 15:35

Jahr 2 - Die Kolonie wächst!

Mitte März 2009 konnte es nach der ersten Winterruhe in der Garage meines Elternhauses, die im Versandkarton des Formicariums verbracht wurde weitergehen.

Ich blieb auch im zweiten Jahr meinen Grundsätzen treu, nicht zu sehr zu stören.
Es wurde für mich auch deutlich leichter, da ausserhalb des Reagenzglas nun um einiges mehr furagiert wurde. Es gab immer mehr zu sehen, am Eingang des Reagenzglas war immer etwas los, es wurde gebaut, Futter eingetragen Müll entsorgt....

Bei den Kontrollblicken 1 x die Woche wurden die Eierpakete immer größer, Larven gab es schon zu hauf! Jede Woche gab es mehr Puppen, doch im Reagenzglas gab es noch genügend Platz. Der Wassertank im Reagenzglas war im Sommer 2009 komplett ausgetrocknet / die Watte im selbigen RG pechschwarz. Am Reagenzglas, das nur mit Wasser gefüllt war klebten also immer ein paar Arbeiterinnen.
Erst hatte ich ein bisschen Muffensausen, wegen der schwarzen Watte im Reagenzglas, doch wieder gelobte ich No-Panic!
Ich bot ein neues RG mit frischem Wassertank / umwickelt mit Alufolie zum Abdunkeln an, das wochenlang nur gelegentlich von ein paar Arbeiterinnen besucht wurde. Doch dann von einem Tag auf den anderen zog die komplette Kolonie mit Hofstaat und Brut in das neue RG.
Am Ende des zweiten Jahres angelangt, waren ca. 150-200 Arbeiterinnen vorhanden, nachdem im September die letzten Puppen geschlüpft waren ging es wieder in die Winterruhe.

Dazu zu sagen ist, dass ich am 01.05.2009 mit meiner Freundin zusammengezogen bin, somit musste ein neuer Platz für die Winterruhe her.
Da wir in einer Dachgeschosswohnung mit Bühne wohnen, war der Platz schnell klar. Die Bühne / unisoliert bot einigermaßen Schutz vor Frost, war aber trotzdem schön kühl.



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#5 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrung seit ~05.2008

Beitrag von Dark_Wusel » 28. Mai 2012, 16:09

Hier die leider einzigen 2 Bilder von 2009:

Hier altes Reagenzglas + neues RG und die Wasserstelle

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Und hier noch eins :-)

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Die Qualität der Bilder wird ab Ende 2010 um einiges besser, da ich mir dort eine neue Kamera gekauft hatte.



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#6 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrung seit ~05.2008

Beitrag von Dark_Wusel » 28. Mai 2012, 19:23

Das 3. Jahr - Ein neues Nest muss her!

Die Winterruhe wurde wieder bestens überstanden, doch ein Reagenzglas mit so vielen Arbeiterinnen + Brut wird ganz schön eng!
Ein neues Nest musste her. Ich setzte mich bereits im Jahr davor und in der Winterruhe damit auseinander und entschied mich für ein externes Ytong-Nest.
Mir war klar, das ein externes Ytong-Nest sehr gewagt sein wird, aber wollte ich es doch versuchen, da ich vorerst kein Geld für ein größeres Formicarium ausgeben wollte. Das Nest wurde mittels eines Schlauches mit der Arena verbunden. Das Nest selber lag horizontal in einer kleinen ,,Wanne,, damit die Bewässerung von unten statt fand.
Das Nest + Verbindung sind später noch auf Bildern zu sehen. Wie beim damaligen anbieten eines neuen Nestes, sind meine Lasius cf. niger erst nach mehreren Wochen umgezogen. Somit konnte ich das überflüßige RG / ehemalige Nest entfernen. Die Ameisen hatten nun wieder genügend Platz und ich konnte in Ruhe weiter beobachten.
Größere Ereignisse gab es 2010 nicht mehr. Anfang Oktober ging es wieder in die Winterruhe.


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#7 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrung seit ~05.2008

Beitrag von Dark_Wusel » 28. Mai 2012, 19:44

Das 4. Jahr - Wachstum !

Ende März 2011 wieder gut ausgewintert , ging es weiter....
Nun gibt es endlich mal ein paar Bilder von meiner noch kleineren Anlage.

Hier sieht man wie die Meisen zum Schlaucheingang kommen

Bild

Der Eingang des Nest:
Puppen wurden dort oftmals gelagert, falls das Nest zu feucht wurde.

Bild

Die andere Ecke der Arena

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Nahrung für die Kleinen:

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Bild


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#8 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrung seit ~05.2008

Beitrag von Dark_Wusel » 6. Juni 2012, 12:04

2011 traten die ersten Probleme mit dem neuen Nest auf.
Da insgesamt 3 Eingänge am Nest vorhanden waren (für eventuelle Erweiterungen der Anlage), musste ich 2 der Eingänge mit Watte verschließen.
Dies erwies sich aber als großer Schwachpunkt!
Nach 2 kleineren Ausbrüchen von jeweils ,,nur,, 40 Ameisen beschloss ich, dass das Nest einen anderen Stellplatz braucht, am Besten natürlich im Formicarium.
Da ich zu dieser Zeit nur mein kleines Formicarium hatte brauchte ich deshalb ein größeres!
Die 2 Eingänge dichtete ich noch gut ab, da ich dieses Projekt auf die nächste Winterruhe verschieben wollte.

Hier noch der Weg zum Nest:

Bild

Bild


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