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Camponotus fellah - Fotos

Fotos von exotischen Ameisenarten.
Imago
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#49 AW: Camponotus fellah!

Beitrag von Imago » 9. Juli 2012, 17:14

Hallo!


Ich bin auf etwas gestoßen, evtl. schafft es Klarheit. Bezugnehmend auf dieses Bild:


Bild


Die Majorarbeiterin öffnet drohend ihre Mandibeln. Gut in der Vergrößerung auf dem Bild zu erkennen das an den Maxillen zwischen den Mandibeln austretende Sekret.


Jetzt stieß aich auf diesen Artikel von Camponotus saundersi im Ameisenwiki.


Interessant ist diese Textpassage:

Das Sekret entstammt den Mandibeldrüsen, die unmäßig vergrößert sind und bis in die Gaster reichen. Normalerweise finden sich diese Drüsen im Kopf, Sekrete werden an der Basis der Mandibeln entlassen. Bei Camponotus ligniperdus-Männchen dient das Sekret z.B. dazu, vor dem Hochzeitsflug die Weibchen aus dem Nest zu locken.



Handelt es sich also um ein Abwehrsekret?


Bei Camponotus fellah weiß ich das die Gyne dieses produziert und zwar in sichtlicher Tropfenform:


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Bild


Das auch die Mandibeldrüse ein Abwehrsekret produziert habe ich aufgrund des Bildes von der Majorarbeiterin vermutet, aber jetzt gibt es konkret Hinweise.


Kennt sich einer von euch damit aus?
Kann jemad das bestätigen oder hat evtl. ebenfalls Bildmaterial?


LG Imago



Imago
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#50 AW: Camponotus fellah!

Beitrag von Imago » 9. Juli 2012, 22:20

Hallo!


Heute ist mir nun dieses Bild geglückt:


Bild


Die Gyne hat die Länge des roten Balkens, die Majorarbeiterin die des blauen Balkens.


Es ist nicht die größte Majorarbeiterin, jedoch sieht man eindeutig den Unterschied. Vor allem das Gesamtvolumen ist bei einer Majorarbeiterin deutlich größer. Die Gyne sieht richtig zierlich dagegen aus. Man muss eigentlich auch mit einberechnen das die Gyne weiter im Vordergrund ist und somit auch noch größer wirkt. Natürlich sind beide Tiere nicht in Position, aber ich denke es lässt sich gut erkennen, das die Majorarbeiterinnen größer werden als die Gyne:


Bild


Ich muss mich für die Bildqualität entschuldigen, aber es handelte sich lediglich um einen Schnappschuss.
Für Leser die heimische Camponotus halten: Majorarbeiterinnen von Camponotus ligniperdus und herculeanus sind von der Körperlänge in etwa so groß wie eine Mediaarbeiterin von Camponotus fellah.


LG Imago



DermitderMeise
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#51 AW: Camponotus fellah!

Beitrag von DermitderMeise » 10. Juli 2012, 13:25

Imago hat geschrieben:Handelt es sich also um ein Abwehrsekret?

Nein, eher um andere körpereigene Säfte würde ich schätzen; Abwehrsekret in/vor den Mund zu nehmen ist nicht sinnvoll. ("Mund mit Seife auswaschen" kommt mir in den Sinn)

Die Mandibeldrüsenöffnung liegt wie im AWiki beschrieben an der Basis der Mandibeln, also da wo die M. am Kopf befestigt sind.



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Boro
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#52 AW: Camponotus fellah!

Beitrag von Boro » 10. Juli 2012, 14:22

Hallo Imago!
Zu deiner Bildserie von gestern 17:14 muss ich noch eine Bemerkung anfügen:
Bild 1: Man sieht Ameisen mit geöffneten Mandibeln u. dazwischen einen austretenden Flüssigkeitstropfen. Ich würde die Haltung nicht als "Drohgebärde" einstufen, so wie man es hier zweifellos interpretieren kann: http://secretpicdump.com/de/view/18399_5012d_img9785.jpg/
Für mich sieht das eher wie das Hervorwürgen eines Nahrungstropfens im Rahmen der (bevorstehenden) Trophallaxis aus. Ich konnte auch wiederholt beobachten, wie Ameisen oder Wespen bei vollem Kropf hin und wieder ein Tröpfchen hervorwürgen und es eine zeitlang zw. den Mandibeln halten.
Ich weiß nicht, ob du in die Bilder zu viel hineininterpretierst. Auf Bild 4 erkenne ich nur, dass eine Gyne Kot in Form eines Tropfens ablässt.
L.G.Boro



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#53 AW: Camponotus fellah!

Beitrag von Imago » 10. Juli 2012, 14:56

Hallo DmdM, hallo Boro,

also die Fotos wo Sekret aus der Gaster austritt sind Fotos die leider unter Stresseinwirkung auf die Gyne entstanden sind. Beide male habe ich die Gyne durch das Fotografieren mit einer neuner LED Lampe angestrahlt und sie durch die Kammern verfolgt. Diese ist natürlich stehtig auf der Flucht vor dem Licht. Demnach bin ich davon ausgegangen, dass es sich um ein Abwehrsekret handelt. Ob das nun wirklich so ist weiß ich leider nicht, würde dem aber gern auf die Schliche kommen. Die beiden Sekrete unterscheiden sich auf den Bildern 2 und 3 im Vergleich zu Bild 4 farblich eindeutig. Auf Bild 2 und 3 ist das Sekret unverkennbar durchsichtig, es handelt sich um das Festhalten einer Situation bei den beiden Bildern, die nur Sekunden der Aufnahme auseinander liegen. Auf Bild 4 ist das Sekret eindeutig gelblich oder besser Honigfarbend. Beide Sekrete wurden unter ca. 10 minütigem Stress abgesetzt.

Zu den Bildern von der Majorarbeiterin.

Diese wurde von der Kolonie isoliert und zwecks der Fotos, wie zu sehen ist dem Sonnenlicht ausgesetzt. Meine Kolonie meidet allgemein das Licht. Von weit über 2000 Arbeiterinnen sind tagsüber ca. 50 im Becken, des Nachts sind es zwischen 300 und 500. Diese Arbeiterin drohte stetig. Schnelles zuschnappen der Mandibeln immer in Richtung der Kamera. Keine Fluchtambitionen und eine eindeutige Stresssituation für das Tier.

Komplette Bildserie

Aus diesem Grund wäre ich irritiert, wenn es sich um Nahrung handeln würde. Das gelbeliche Sekret der Gyne würde ich jetzt auch als Kot abtun aufgrund der Farbe. Verwundlich nur, das sie das mehr oder weniger auf der Flucht abgesetzt hat. Wie dem auch sei, oft wird gerade so etwas immer nur abgetan, aber vielleicht gibt es ja doch Halter die ähnliches beobachten könnten.

Wie gesagt die Sekrete waren nur in Stressituation sichtbar, sonst konnte ich noch nie so etwas beobachten. Das Sekret der Gyne wurde immer auf der Flucht abgesetzt, verwunderlich die Farbunterschiede. Das Sekret der Majorarbeiterin, eindeutig bei einer Drohgebärde sichtbar.

Ich weiß es lässt sich so viel hineininterpretieren und einen eindeutigen Beweis wird man nicht liefern können. Meine Hoffnung war nun das ein anderer Halter das gleiche hätte beobachten können.

LG Imago



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Boro
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#54 AW: Camponotus fellah!

Beitrag von Boro » 10. Juli 2012, 16:59

Ja, ich gehe nur davon aus, dass wir alle der Versuchung unterliegen, in eine Verhaltensweise der Insekten die nach menschlichem Empfinden für uns logische od. sehr wahrscheinliche Konsequenz hinein zu interpretieren. Das ist mir auch schon passiert und ich musste irgendwann zerknirscht zur Kenntnis nehmen, dass meine "Erkenntnis" nur das von mir gewünschte oder insgeheim herbeigesehnte Geschehnis war.
Auch als Laien sollten wir versuchen methodisch vorzugehen und nur nachweisbare Fakten als gegeben hinzunehmen. Da müsste man z. B. eine lange Versuchsreihe starten, die klären sollte, bei welcher Gelegenheit (viell. Stressfaktoren, Bedrohung durch andere Ameisen) welche Sekrete an welchen Körperöffnungen ausgeschieden werden. Und sollte man da wirklich zu einer statistisch relevanten Häufung nach der einen od. anderen Seite kommen, müsste als 2. Schritt eine chem. Überprüfung der Ausscheidungen durchgeführt werden. Wenn sich hier eindeutige Ergebnisse ableiten lassen sollten, erst dann kann man - mit einiger Vorsicht - Schlüsse ziehen und Ergebnisse präsentieren.
L.G.Boro



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#55 AW: Camponotus fellah!

Beitrag von Imago » 10. Juli 2012, 18:19

Da gebe ich Dir vollkomme Recht Boro!

Ich bin ja auch nur auf der Suche. Versuche Möglichkeiten zu eröffnen. Manch einer fühlt sich vielleicht dadurch angesteckt, und/ oder findet eine gute Quelle im Netz die mir entgangen ist.

Vielleicht gibt es ja auch Arbeiten was die Sekrete der Ameisen angeht, oder eine spezifische Schlüssestelle die zumindest einen Hinweis gibt.

Letztlich bin ich ja auch nur auf der Suche.

Ich werde erst mal den einfachsten Weg gehen und eine weitere Majorarbeiterin entnehmen und schauen was passiert.

Ich werde berichten, soweit mich nichts Gegenteiliges hier im Forum bremst.

Ich weiß natürlich nicht ob das zielführend ist, denn das selbe Verhalten in gleicher Situation schließt ja nicht aus, dass es sich doch um Nahrung handelt. Evtl. würde dann ein Schnelltest was den PH wert angeht, aus der Apotheke helfen?

Streaker87 demonstrierte doch damals sehr simple aussagekräftig ein Ergebnis.

LG Imago



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Streaker87
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#56 AW: Camponotus fellah!

Beitrag von Streaker87 » 10. Juli 2012, 18:48

Imago hat geschrieben:Evtl. würde dann ein Schnelltest was den PH wert angeht, aus der Apotheke helfen?

Streaker87 demonstrierte doch damals sehr simple aussagekräftig ein Ergebnis.
Neben der Ameisensäure, die mit dem pH-Streifen nachweisbar war (Klick), wollte ich auch den pH des Abfallhaufens bestimmen, weil dort die Ameisen immer ein Sekret abgeben (vmtl. Urin o.ä.). Ich habe Proben in etwas Wasser gelöst, allerdings ohne Resultat. Der pH hat sich nicht geändert.




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