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Lasius emarginatus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
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stefan87
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#1 Lasius emarginatus - Haltungserfahrungen

Beitrag von stefan87 » 22. August 2010, 17:01

Hier möchte ich über die Haltung meiner Lasius emarginatus berichten.

Zuerst mal ewas wissentschaftliche Basis:

(Quelle AmeisenWiki):"" Lasius (Lasius s. str.) emarginatus (Olivier, 1792), im Deutschen "Rotrückige Hausameise", ist eine dominante und aggressive Wegameise, welche zur Unterfamilie Formicinae gehört.

Die Arbeiterinnen besitzen ein rotgelb bis rotbraunes Mesosoma, welches sich gut vom dunkleren Kopf und Abdomen abhebt. Die Arbeiterinnen sind ca. 2,5 - 4,5 mm groß, die Königinnen 7 - 9, und die Männchen 3,5 - 4,5 mm.
L. emarginatus bevorzugt Wärme und Trockenheit, das Nest wird meist in Felsbiotopen (v. a. in Felsritzen und Hohlräumen), unter Steinen, ebenso aber auch in morschem Totholz angelegt.
L. emarginatus ernährt sich trophiobotisch (Honigtau), zoophag (Insekten), und nektarivor. Die Art besitzt von allen Lasius-Arten die beste optische Orientierung, schnellste Rekrutierung und höchste Laufgeschwindigkeit, ist Arten wie Lasius niger aber nur im Optimalhabitat überlegen.
Die monogynen Kolonien schwärmen zwischen Juni und August und halten von Oktober bis März Winterruhe."" Zitat Ende.

(Anmerkung:Ich halte die Ameisen selber in Spanien, aufgrund der Herkunft der Lasius und des Klimas hier, verkürze ich die Winterruhe der Kolonie, bzw. die Tiere zeigen einem schon von selbst, wo es "langgehen" soll....)


Praxis:

Ich halte meine Kolonie (habe sie mir aus Südfrankreich schicken lassen) seit Herbst 2007.
Es waren damals eine Königin und etwa das übliche Dutzend Arbeiterinnen, die in einem Reagenzglas bei mir ankamen.

Habe mir zeitgleich zusätzlich noch in einem franz. Ameisenladen ein passendes Formicarium bestellt, es erschien mir für die L. emarginatus besonders geeignet, da sie es gerne warm und trocken mögen (man also nicht zusätzlich befeuchten muss) und es einem "Felsbiotop" recht nahe kommt.

Außerdem ist die Einsicht in das Habitat hervorragend!
Leider wird dieses geniale Formi nicht mehr produziert!

Aber seht selbst, hier das Formicarium heute, 3(!) Jahre später:
Schon etwas versifft, macht aber nichts, wird sonst sowieso mit schwarzer Folie abgedunkelt!
Bewährt hat sich der Gipsboden! Maße: 24cm x 18cm x 1cm
Höhe der Gänge etwa 5mm.

Bild

auch hat sich die Population deutlich gesteigert! :-)
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Hier ein Blick auf die gesamte Anlage:

Bild

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Die Arena habe ich aus einer Verpackung für Pralinen gebastelt und auch hier wieder mit Gips ausgegossen.
Durchmesser ca. 20 cm.
Es gibt so Tage, da sind meine Ameisen einfach pappensatt und die Arena kaum besucht, heute ist so einer davon.....

Gefüttert wird mit Insekten, (wie hier zu sehen) mit Gelys,
mit Honig und Mineralwasser, aber auch mit Thunfisch, Huhn und Ei.

Bild

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Hier der "Tower", eigentlich nur gebaut, um etwaigen und zukünftigen Populationsdruck aus dem Formicarium zu nehmen.
Bei der derzeitigen Menge an Eiern, Larven und Puppen wird er spätestens im nächsten Jahr gut besucht sein....

Auch selbst gebastelt, aus einer Acryl-Haushaltsdose, mit Gipskern und 2 Anschlüssen für die Verbindungsschläuche.

Bild

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Hier noch mal ein Blick auf den unteren Teil des Formicariums,
wenn ihr das Bild anklickt, sollte es sich gut vergrößert in einem neuen Fenster öffnen:

Bild



Fazit:
Insgesamt robuste und pflegeleichte Ameisen, mit hoher Vermehrungsrate,
sehr agil, putzig und flink! :-)

Wenn ihr noch Fragen oder Meinungen habt, dann gerne hier:
http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/40860-lasius-emarginatus-v-stefan87-fragen-und-meinungen.html

Viele Grüße



stefan87
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#2 AW: Lasius emarginatus - Haltungserfahrungen

Beitrag von stefan87 » 21. Oktober 2010, 19:42

Meine Kolonie fängt an, sich langsam auf die (kurze) Winterruhe vorzubereiten, sie wird, wie immer, eine Menge Larven mit in das nächste Jahr nehmen:

Bild

Bild

Bild

Die Königin:

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stefan87
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#3 AW: Lasius emarginatus - Haltungserfahrungen

Beitrag von stefan87 » 8. Januar 2011, 17:45

So wird das nichts mit der Winterruhe!

Bei Außen-Tagestemperaturen um die 16°C., nachts um die 10°C. (auf den spanischen Balearen-Inseln), haben die Kleinen permanent mächtigen Durst!

Auch Kohlenhydrate, selbst Proteine werden immer wieder gerne genommen.

Bild


Diskussionsthread:
http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/40860-lasius-emarginatus-v-stefan87-fragen-und-meinungen.html

Grüße nach Deutschland
Stefan



stefan87
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#4 AW: Lasius emarginatus - Haltungserfahrungen

Beitrag von stefan87 » 4. Juni 2011, 13:27

Hallo, kurzes Update, nur mal so.

Der Kolonie geht es (wie man sehen kann) gut!

Nachwuchs in allen Entwicklungsstadien ist wieder reichlich vorhanden.

Allerdings auch etliche tote Arbeiterinnen zu beklagen, verhältnissmäßig aber wohl im Rahmen.
Schätze, so eine Arbeiterin hat eine natürliche Lebenserwartung von ca. 2 Jahren, kann das sein?

Bild Bild Bild Bild

Bis bald mal und lg,

stefan87

P.S.:Diskussions-thread



stefan87
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#5 AW: Lasius emarginatus - Haltungserfahrungen

Beitrag von stefan87 » 22. April 2012, 15:42

Die Kolonie schwächelt!

Auffällig war schon im letzten Herbst, dass die Kolonie ohne Brut in die Diapause ging. Das war in den Jahren davor deutlich anders.

Jetzt, mittlerweile April, ist gerade mal eine einzige Larve zu vermelden.

Werde einige kleine Umstellungen in der Ernährung machen. Außerdem glaube ich auch, dass die Nest-Temperaturen um die 30°C im letzten Sommer deutlich zu hoch lagen, die Kolonie ging auch dem entsprechend früh in die Winterpause, bedingt durch ihr Verhalten.

Mag es vielleicht (auch) daran liegen, dass die Königin nun schon (mindestens) 5 Jahre auf dem "Buckel" hat?

Aber seht selbst, hier ein (trostloser) Blick in´s Nest:

Bild

Grüße,
stefan87



Diskussion



Gast_
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#6 AW: Lasius emarginatus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Gast_ » 21. Juli 2012, 23:52

5 Jahre Haltung, jetzt ist´s aus!

Der Ordnung und der Vollständigkeit halber:
Die Kolonie wurde heute bei Minus 18°C in den ewigen Tiefschlaf geschickt.

Die Königin hat in den letzten Monaten gerade mal knapp ein Dutzend Eier gelegt, außerdem war ein massives Arbeiterinnen-Sterben zu beobachten.

Schade, hatte gehofft, die Kolonie würde mich noch viele weitere Jahre begleiten...

Daher:
Haltungsbericht geschlossen.



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