An der nach Süden ausgerichteten Wand meines Hauses steht ein Topf mit einer Passiflora coccinea (das ist eine rot blühende Art). An den jetzt meterlangen Ranken entwickeln sich nach und nach die Blüten. Die 3 Hochblätter sind aber an den Rändern mit einer Reihe von extrafloralen Nektarien (EFN) versehen, die fleißig von Camponotus fallax besucht, ja geradezu belagert werden.



Sie schlecken ausgiebig an den knopfförmigen Nektarien . Interessant ist, daß speziell tropische Rankenpflanzen , die ja eine Art Schnellstraße in die Baumkronen für die Ameisen darstellen besonders häufig mit EFN besetzt sind. So hat von dieser Symbiose jeder was, die Pflanzen Schutz vor Freßfeinden und die Ameisen einen gedeckten Tisch. In diesem Fall ist die Kombination aus einheimischer Art und tropischer Pflanze nicht ohne Reiz.




LG
Volker

Hallo antic!
Sehr interessante Beobachtung mit sehr guten Bildern! Eine gute Kombination einer eher seltenen Ameisenart mit einer schönen Pflanze. Bei SEIFERT ist eine Passiflora sp. wahrscheinlich wegen der nicht mitteleur. Herkunft auf S. 66 nicht angeführt, wohl aber die bekannte Zaunwicke. Er erwähnt noch Traubenkirsche, Traubenholunder, Adlerfarn und Wachtelweizen.
Auch Pfingstrosen scheinen im Knospenstadium einen extrafloralen Lockstoff für Ameisen bereit zu halten:http://www.ameisenforum.de/bestimmung-von-ameisen/42979-ameisen-pfingstrosen-lasius-cf-emarginatus.html
Auch der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) dürfte solche extrafloralen Nektarien besitzen.
L.G.Boro

Danke Boro, die Pfingstrosen wurden tatsächlich hauptsächlich im Knospenstadium von den C.fallax aber auch von Lasius.sp. und auch schon von Bienen besucht. Hier 2 Bilder dazu.





LG
Volker

Da muss bei dir C. fallax aber häufig vorkommen. Weißt du wo sich das Nest befindet? Bei mir wohnen C. fallax u. C. truncatus im Dachgebälk, ich bekomme beide Arten aber selten zu Gesicht. C. fallax ist vor allem auf meiner Campsis radicans (Trompetenwinde, 40 Jahre alt) auf Nektarsuche und C. truncatus wechselt vom Dach auf die benachbarte Zeder. In der Hausmauer wohnt schon ewig Lasius emarginatus, sie "beherrscht" Haus u. Umgebung, der Garten ist das Revier zahlreicher L. niger-Nester.
L.G.Boro

Das Volk wohnt im ersten Stock unter einem Fensterbrett. Sie besuchen ganz ungeniert und gar nicht scheu unsere mediterranen Pflanzen ,fouragieren aber auch am Boden nach Insekten und deren Teilen. So wie gestern früh:



Lasius Völker gibt's auch einige , die werden aber ihrerseits des öfteren von diesem Burschen hier gezehentet:


Alles in Allem Universum vor der Haustür!
LG
Volker

Erstklassige Bilder und noch dazu eine Major-Arbeiterin! Die bekomme ich nur alle heiligen Zeiten zu sehen!
L.G.Boro