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Lasius niger gefangen, was nun?

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putschii
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#1 Lasius niger gefangen, was nun?

Beitrag von putschii » 27. Juli 2012, 23:42

Hallo,

ich bin neu in der Ameisenhaltung aber nicht in der Tierhaltung von exotischen/unüblichen Tieren und habe mir gestern nun 3 Königinnen aus dem Garten nach dem Paarungsflug gefangen und direkt mal in 3 Reagenzgläser nach "Vorschrift" umgetütet.
Wahrscheinlich kommt die Frage nach dem "warum gleich 3" und das lässt sich einfach damit beantworten, dass ich nicht sicher bin, dass jede Königin es sicher schafft eine Kolonie zu gründen und och auch bei Überleben aller Königinnen, Abnehmer für die anderen zwei habe.
Nun zu meinen eigentlichen Fragen: Ab wann soll ich Füttern, da ich gelesen habe, dass die Königing die ersten Larven selber versorgt und dann habe ich wiederum gelesen, dass viele Proteine etc für die Larven unverzichtbar sind und man füttern soll?
Meine zweite Frage wäre, wann ich am besten die Ameisen vom Reagenzglas in eine Ameisenfarm + Becken einziehen lasse und wie man das am besten macht ( sicher nicht die Ameisen einfach reinkippen^^ ) ?

Ich sag am besten jetzt schonmal danke ;)



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ABCmeise
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#2 AW: Lasius niger gefangen was nun

Beitrag von ABCmeise » 27. Juli 2012, 23:51

Also am besten wartest du mit der Fütterung bis die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind. Proteine bekommen sie später aus Insekten etc.

Und am besten lässt du die Ameisen von alleine umziehen ;) Einfach das Reagenzglas offen vor den Eingang zur Farm legen. Dann werden sie schon von alleine dort einziehen ^^ Denn wenn du sie zwingst kann das die Kolonie erheblich Schaden, da Stress wie Gift für die Tiere ist!


Liebe Grüße, ABCmeise

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Dr_Karrissen
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#3 AW: Lasius niger gefangen was nun

Beitrag von Dr_Karrissen » 27. Juli 2012, 23:54

Heyho putschii,

herzlich Willkommen im Forum und der Ameisenhaltung! :)

Zuerst musst du wissen, dass du dir nicht so einfach sicher sein kannst, dass es sich hierbei wirklich um Lasius niger handelt, da die Gattung der Lasius sehr viele Arten beinhaltet, die sich zum Verwechseln ähnlich sind und somit nicht durch einfaches "Ich such auf Google Bilder und vergleiche" zu bestimmen sind. :)

Deshalb: Fotos, wenn du die Meinung anderer hören möchtest, ansonsten heißt es Lasius cf. niger.

cf. = lat. für "vergleichbar mit" od. "diese Art gleicht".


Bei claustral* gründenden Arten besitzt die Königin genug Reserven in ihrer nun nicht mehr gebrauchten Flugmuskulatur, damit kann sie sowohl sich, als auch die erste Brut versorgen, bis die ersten Arbeiterin schlüpfen.

Sobald erste Arbeiterin vorhanden sind, wird gefüttert - und eine Arena (Platz zum laufen außerhalb des Nestes) zur Verfügung gestellt.
Die ersten Arbeiterin sind aufgrund der dürftigen Versorgung sehr klein und werden "Pygmäen" genannt. Danach sorgen sie führ Nahrung, wodurch die nächste Generation besser genährt und größer ausfällt. :)

Du lässt sie umziehen, sobald im Reagenzglas kein Platz mehr ist, weil indessen so viele Arbeiterin existieren - das dauert eine ganze Weile.
Sollte es schimmeln, Wasser auslaufen, der Tank austrocknen, ist es besser ihnen ein neues Reagenzglas anzubieten.

Umziehen tun sie dann später meist von alleine, sobald ihnen ihr Nest als ungeeignet erscheint (zu hell, zu trocken, zu klein etc.) - in einigen Fällen dauert es dennoch recht lange.


lg, doc


*claustral = Die Gyne besitzt ausreichend Reserven aus ihrer nicht mehr benötigten Flugmuskulatur, damit kann sie sich und die erste Brut lange genug versorgen, bis die ersten Arbeiterin vorhanden sind, welche dann für Nahrung sorgen.

Das Gegenstück davon sind semiclaustrale Arten, welche während der Gründung auf Nahrungssuche gehen müssen, weil sie nicht genügend Reserven benötigen.
Bei solchen Arten ist es nicht untypisch, dass sie auch später, wenn bereits Arbeiterin vorhanden sind noch das Nest verlassen.


Edit: ABCmeise war schneller.


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#4 AW: Lasius niger gefangen, was nun?

Beitrag von Boro » 28. Juli 2012, 09:06

Hallo putschii!
Da fehlt einiges an Information, zu allererst natürlich brauchbare Nahaufnahmen!
1. Um welche Art (Gattung) handelt es sich?
2. Wurden die Gynen mit od. ohne Flügel "eingetütet"?
3. 3 Gynen (der gleichen Art?) in ein Gefäß zu tun, um die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Gründung zu erhöhen, nach dem Motto: "Wenn eine es nicht schafft, sind noch zwei andere in Reserve da", ist eine fragwürdige Aktion: Wenn du Pech hast und die 3 sind nicht von der gleichen Art oder wenn es sich um strikt monogyn gründende Arten handelt, dann könnte die derzeit gemeinsame Aufbewahrung rasch tragisch enden!
Aber ich hoffe, dass meine Bedenken nicht real werden...
L.G.Boro



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maxf
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#5 AW: Lasius niger gefangen, was nun?

Beitrag von maxf » 28. Juli 2012, 11:46

Antwort für Frage 2

Für die Umsiedlung giebt es ein Rohr das wird am Reagensglas befestigt.Dann muss mann alles verdunkeln (am besten mit schwarzem Papier).Und zum Schluss befestigt mann es am Nesteingang und wartet.(kann bis zu eine Woche dauern)
maxf:spin2::spin2::spin2:



putschii
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#6 AW: Lasius niger gefangen, was nun?

Beitrag von putschii » 28. Juli 2012, 13:29

Also um erstmal klarzustellen: ich habe sie natürlich nicht alle in ein Reagenzglas "eingetütet", sondern jede ein eigenes und natürlich ohne Flügel ( haben ja auch schon Eier gelegt) .^^
Habe mal Fotos im Anhang, damit ihr euch ein eigenes Bild machen könnt aber ich bin mir dank meines Biodozenten und der Bestimmungsbücher eig. recht sicher^^ Leider lassen die Bilder zu wünschen übrig...
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Dr_Karrissen
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#7 AW: Lasius niger gefangen, was nun?

Beitrag von Dr_Karrissen » 28. Juli 2012, 13:33

Da haben wir den Wurm doch schon. ;)

Anhand der Gaster-Färbung ist zu erkennen, dass es sicherlich keine Lasius niger ist, sondern eher eine Lasius cf. flavus.

Ist es möglich, dass du Fotos von unten machst? Dies würde den Verdacht entweder ausradieren oder gar bestätigen. :)



lg, doc


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#8 AW: Lasius niger gefangen, was nun?

Beitrag von putschii » 28. Juli 2012, 14:13

die bilder von unten sind nichts geworden aber ich hab mir mal ne arbeiterin aus dem nest geholt, wo ich die königinen her habe. vllt kann euch/dir das ja helfen
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