[font=Times New Roman]In Deutschland wurde die Formicine Plagiolepis alluaudi schon vor sehr langer Zeit eingeschleppt, und sie wurde wohl durch Pflanzentausch zwischen Botanischen Gärten usw. verbreitet. Aus dem Darmstädter Bot. Garten ist sie seit 1973 bekannt. Jetzt habe ich mich vergewissert, dass sie da noch immer prächtig gedeiht, seit jetzt mindestens 39 Jahren![/font]
[font=Times New Roman]Schädlich wird sie dadurch, dass sie eine Biologische Bekämpfung von Pflanzenläusen mittels Nützlingen unmöglich macht: Die Ameisen fressen die Eier,
[font=Times New Roman]Ein paar Bilder sollen zeigen, womit man es bei Plagiolepis alluaudi zu tun hat. Winzig sind sie, die Arbeiterinnen kaum mehr als 1.2 mm lang, die
[font=Times New Roman]Die Völker sind hochgradig
[font=Times New Roman]Bild 1 zeigt zwei Arbeiterinnen mit Wollläusen und deren wollig umhüllten Gelegen auf einem Blatt.[/font]
[font=Times New Roman]Die lebenden Ameisen sind ständig in Bewegung, laufen auf etliche Meter langen Drahtseilen zwischen den aufgebundenen Pflanzen, an Stämmen und Stängeln auf und ab. Sie sind kaum zu fotografieren.[/font]
[font=Times New Roman]Für die Bilder 2 und 3 wurden daher einige Tiere in Alkohol konserviert und auf Millimeterpapier fotografiert. Eine frei laufende, entflügelte
[font=Times New Roman]Bild 4 zeigt nochmals Wollläuse, vor allem ganz links ein ausgewachsenes Exemplar.[/font]
[font=Times New Roman]Eine jüngere Kandidatenarbeit von der Univ. Bayreuth befasst sich ausgiebig mit dieser Plagiolepis-Art und ihren Trophobiose-Partnern sowie mit Bekämpfungsmöglichkeiten:[/font]
[font=Times New Roman]http://www.obg.uni-bayreuth.de/de/Forschung/Stud_Abschlussarbeiten/Abschlussarbeiten/ZA_2006_pohl_Plagiolepis.pdf[/font]
[font=Times New Roman]Aber die Ameisen leben nicht nur vom Honigtau der Pflanzenläuse. Ich suchte und fand sie auch an bzw. in den Blüten verschiedener Pflanzen, sowie an extrafloralen Nektarien.[/font]
[font=Times New Roman]Bei dieser Suche stieß ich auf eine in Ameisenhalter-Kreisen wohlbekannte Pflanze, auf der man bevorzugt Weberameisen (Oecophylla) zu halten pflegt: Die Glückskastanie, Pachira aquatica. Zu meiner Freude stand eine Pflanze in Blüte. Der Baum war auch bis unter die Decke des Gewächshauses gewuchert, schätzungsweise ca. 6 m hoch![/font]
[font=Times New Roman]Die Blüte (Bild Nr. 5 etwas älter, Nr. 6 ganz frisch) ist etwas größer als eine gespreizte Hand und sieht sehr attraktiv aus. Sie hält reichlich Nektar bereit, wie man in Bild 7 erkennen kann: Der Kelch von der Größe eines Fingerhutes enthält noch einen beträchtlichen Tropfen davon. Das Weiße dürfte die Narbe sein, die vom Fruchtknoten aus herausragt (Bestäuber sollen Fledermäuse sein). Für Weberameise wäre so etwas gewiss ein "gefundenes Fressen", aber zu Hause wird man die Blüte wohl nie beobachten können. Deshalb stelle ich hier die Bilder ein.[/font]
[font=Times New Roman]An dieser Pflanze, und im gesamten Gewächshaus, waren allerdings keine Ameisen zu finden, vermutlich weil das Gebäude ein paar Grad kühler war als die benachbarten Tropenhäuser. Plagiolepis alluaudi ist sehr beweglich und zieht sehr rasch mit Sack und Pack in bessere Gefilde. Auch darin gleicht sie der Pharaoameise.[/font]
[font=Times New Roman]MfG, [/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]