Plagiolepis alluaudi, eingeschleppte Winzlinge

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#1 Plagiolepis alluaudi, eingeschleppte Winzlinge

Beitrag von Gast » 27. Januar 2012, 17:03

[font=Times New Roman]Es geht nicht "richtig" um Freilandbeobachtungen, die Tiere leben in einer Art Groß-Formikarium :), in den Gewächshäusern eines Botanischen Gartens.[/font]

[font=Times New Roman]In Deutschland wurde die Formicine Plagiolepis alluaudi schon vor sehr langer Zeit eingeschleppt, und sie wurde wohl durch Pflanzentausch zwischen Botanischen Gärten usw. verbreitet. Aus dem Darmstädter Bot. Garten ist sie seit 1973 bekannt. Jetzt habe ich mich vergewissert, dass sie da noch immer prächtig gedeiht, seit jetzt mindestens 39 Jahren![/font]
[font=Times New Roman]Schädlich wird sie dadurch, dass sie eine Biologische Bekämpfung von Pflanzenläusen mittels Nützlingen unmöglich macht: Die Ameisen fressen die Eier, Larven oder Puppen der eingesetzten Nutzorganismen.[/font]

[font=Times New Roman]Ein paar Bilder sollen zeigen, womit man es bei Plagiolepis alluaudi zu tun hat. Winzig sind sie, die Arbeiterinnen kaum mehr als 1.2 mm lang, die Königinnen etwas über 2 mm.[/font]
[font=Times New Roman]Die Völker sind hochgradig polygyn und umfassen Zehntausende von Arbeiterinnen und Hunderte von Königinnen. Wie bei Pharaoameisen, mit denen die Zwergameise oft verwechselt wird (klein, gelb, und viele!), findet die Begattung im Nest oder nahe dabei statt; man trifft keine fliegenden Tiere an, obwohl Männchen und Weibchen gut ausgebildete Flügel haben. Zumindest innerhalb eines Befallsherdes, also etwa in den Warmhäusern eines Bot. Gartens, dürften keine Reviergrenzen bestehen, dürfte die Art unikolonial sein.[/font]

[font=Times New Roman]Bild 1 zeigt zwei Arbeiterinnen mit Wollläusen und deren wollig umhüllten Gelegen auf einem Blatt.[/font]
[font=Times New Roman]Die lebenden Ameisen sind ständig in Bewegung, laufen auf etliche Meter langen Drahtseilen zwischen den aufgebundenen Pflanzen, an Stämmen und Stängeln auf und ab. Sie sind kaum zu fotografieren.[/font]
[font=Times New Roman]Für die Bilder 2 und 3 wurden daher einige Tiere in Alkohol konserviert und auf Millimeterpapier fotografiert. Eine frei laufende, entflügelte Königin konnte dabei mit erfasst werden. [/font]
[font=Times New Roman]Bild 4 zeigt nochmals Wollläuse, vor allem ganz links ein ausgewachsenes Exemplar.[/font]

[font=Times New Roman]Eine jüngere Kandidatenarbeit von der Univ. Bayreuth befasst sich ausgiebig mit dieser Plagiolepis-Art und ihren Trophobiose-Partnern sowie mit Bekämpfungsmöglichkeiten:[/font]
[font=Times New Roman]http://www.obg.uni-bayreuth.de/de/Forschung/Stud_Abschlussarbeiten/Abschlussarbeiten/ZA_2006_pohl_Plagiolepis.pdf[/font]

[font=Times New Roman]Aber die Ameisen leben nicht nur vom Honigtau der Pflanzenläuse. Ich suchte und fand sie auch an bzw. in den Blüten verschiedener Pflanzen, sowie an extrafloralen Nektarien.[/font]

[font=Times New Roman]Bei dieser Suche stieß ich auf eine in Ameisenhalter-Kreisen wohlbekannte Pflanze, auf der man bevorzugt Weberameisen (Oecophylla) zu halten pflegt: Die Glückskastanie, Pachira aquatica. Zu meiner Freude stand eine Pflanze in Blüte. Der Baum war auch bis unter die Decke des Gewächshauses gewuchert, schätzungsweise ca. 6 m hoch![/font]

[font=Times New Roman]Die Blüte (Bild Nr. 5 etwas älter, Nr. 6 ganz frisch) ist etwas größer als eine gespreizte Hand und sieht sehr attraktiv aus. Sie hält reichlich Nektar bereit, wie man in Bild 7 erkennen kann: Der Kelch von der Größe eines Fingerhutes enthält noch einen beträchtlichen Tropfen davon. Das Weiße dürfte die Narbe sein, die vom Fruchtknoten aus herausragt (Bestäuber sollen Fledermäuse sein). Für Weberameise wäre so etwas gewiss ein "gefundenes Fressen", aber zu Hause wird man die Blüte wohl nie beobachten können. Deshalb stelle ich hier die Bilder ein.[/font]
[font=Times New Roman]An dieser Pflanze, und im gesamten Gewächshaus, waren allerdings keine Ameisen zu finden, vermutlich weil das Gebäude ein paar Grad kühler war als die benachbarten Tropenhäuser. Plagiolepis alluaudi ist sehr beweglich und zieht sehr rasch mit Sack und Pack in bessere Gefilde. Auch darin gleicht sie der Pharaoameise.[/font]

[font=Times New Roman]MfG, [/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]
Dateianhänge
7-Pachira-Kelch-web.jpg
6-Pachira-2-web.jpg
5-Pachira-Blüte.jpg
4-Wollläuse eb.jpg
3-Plag.-alluaudi-Gyne-u.-Arb..jpg
2-Pl.-alluaudi-Arb.-web.jpg
1-Pl.all.-mit-Wollläusen-web.jpg



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The_Paranoid
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#2 AW: Plagiolepis alluaudi, eingeschleppte Winzlinge

Beitrag von The_Paranoid » 27. Januar 2012, 18:51

Geht zwar nicht um Plagiolepis alluaudi, aber in dem Zusammenhang setze ich mal ein Link, in dem ich etwas über die Haltung von Plagiolepis cf. pygmaea berichtet habe
http://www.eatenbyinsects.de/ants_Plagiolepis_sp.php

Bei der Haltung dieser Art konnte ich so etwas wie Schwarmflug beobachten, bei dem viele Männchen aus dem Nest kamen und teilweise auch versucht haben loszufliegen. Geflügelte Königinnen konnte ich nie beobachten, dennoch hat sich die Zahl der entflügelten Königinnen von 3 auf 7 erhöht, weshalb ich von einer Begattung im Nest ausgehe. Ist ja auch für diese Art bekannt.

Wie klein die Tierchen sind, sieht man auf folgendem Foto, wo sie gerade an einer halben Fliegenmade naschen.
Bild

Ich hatte bei dieser Art ernsthafte Probleme mit dem Ausbruchschutz, weshalb ich sie nicht in einem "normalen Formicarium" halten konnte, was dann dazu geführt hat, dass die Haltung sehr langweilig ist, da man keine Möglichkeit zur Beobachtung mehr hat. Auch dass sehr schnell umgezogen wird und die Tiere so ziemlich in allem nisten, kann ich für meine Plagiolepis cf. pygmae bestätigen.

Obwohl ich definitiv nicht zu der Anti-Exoten Fraktion gehöre, sehe ich die von mir gehaltenen Plagiolepis Art (gilt wohl für weitere Plagiolepis sp.) als Art, die nicht gehalten werden sollte. Zum einen, da sie wirkliche Ausbruchskünstler sind, sehr schnell umziehen und dabei nicht wählerisch sind, was die Wahl des neuen Nests betrifft. Hinzu kommt die schon erwähnte Beobachtung, dass sie sich scheinbar auch innerhalb des Nests begatten. Zum Schluss sind sie auf Grund ihrer Größe (und den Vorsichtsmaßnahmen bezüglich Ausbruchsschutz) nicht gut zu beobachten und damit ziemlich langweilig in der Haltung. Einzig positive ist, dass sie wirklich sehr schöne Ameisenstraßen bilden und diese auf Grund ihrer Größe auch auf kleinem Raum gut zur Geltung kommen. Dennoch konnte ich diese Ameisenstraßen leider nur außerhalb des Formicariums vernünftig betrachten.

Wollte nurmal meine Erfahrungen dazu wiedergeben, falls irgendjemand mit dem Gedanken spielt sich Plagiolepis anzuschaffen.



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Baumarkthammer
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#3 AW: Plagiolepis alluaudi, eingeschleppte Winzlinge

Beitrag von Baumarkthammer » 28. Januar 2012, 18:43

Paranoid, ich muss dir beipflichten. Zur Haltung eignen sich die Ameisen wirklich nicht. Es sind kleine langweilige Ameisen, die jeden noch so kleinen Ritz als Nest nutzen können. Eine Kolonie von etwa hundert Tieren passt mit Brut locker in den Schenkel der hinteren Heuschreckenbeine.

Andere Ameisen scheinen diese Winzlinge allerdings nichtmal zu bemerken. So fanden wir in Istrien einmal eine Camponotus vagus Königin, die sehr ruhig nach dem Schwarmflug in einer Kammer mit einer Kolonie Plagiolepis spp. saß und nicht von diesen behelligt wurde. Zumindest so weit ich es beurteilen konnte.

Überraschender Weise waren die meisten gefundenen Nester vergleichsweise klein. Sie bestanden selten aus mehr als tausend Arbeiterinnen und hatten auch selten mehr als fünf Königinnen. Es ist naheliegend, dass diese von uns gefundenen Nester Zweignester waren, jedoch war die Koloniedichte für gewöhnlich gering.
Wirklich interessant waren allerdings die Nester dieser Tierchen. Kronkorten, fingernagelgroße Steinchen und andere winzigste Gegenstände reichten diesen Ameisen aus um darunter Nester anzulegen, aber auch in Holz und Mauerwerk fehlten sie nicht.
Ich wünschte mir, dass ich etwas über die Geschlechtstiere sagen könnte, allerdings waren zu der Zeit keine Geschlechtstiere in den Kolonien vorhanden.
Nicht selten fand man Plagiolepis spp. auf Blüten verschiedenster Pflanzen.

Die mir bekannten Plagiolepis teilen also viele Merkmale der anderen Neozeon unter den Ameisen.



chekucherapasq
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#4 AW: Plagiolepis alluaudi, eingeschleppte Winzlinge

Beitrag von chekucherapasq » 1. August 2012, 22:07

Merkur hat geschrieben:[font=Times New Roman]Es geht nicht "richtig" um Freilandbeobachtungen, die Tiere leben in einer Art Groß-Formikarium :), in den Gewächshäusern eines Botanischen Gartens.[/font]

[font=Times New Roman]In Deutschland wurde die Formicine Plagiolepis alluaudi schon vor sehr langer Zeit eingeschleppt, und sie wurde wohl durch Pflanzentausch zwischen Botanischen Gärten usw. verbreitet. Aus dem Darmstädter Bot. Garten ist sie seit 1973 bekannt. Jetzt habe ich mich vergewissert, dass sie da noch immer prächtig gedeiht, seit jetzt mindestens 39 Jahren![/font]
[font=Times New Roman]Schädlich wird sie dadurch, dass sie eine Biologische Bekämpfung von Pflanzenläusen mittels Nützlingen unmöglich macht: Die Ameisen fressen die Eier, Larven oder Puppen der eingesetzten Nutzorganismen.[/font]

[font=Times New Roman]Ein paar Bilder sollen zeigen, womit man es bei Plagiolepis alluaudi zu tun hat. Winzig sind sie, die Arbeiterinnen kaum mehr als 1.2 mm lang, die Königinnen etwas über 2 mm.[/font]
[font=Times New Roman]Die Völker sind hochgradig polygyn und umfassen Zehntausende von Arbeiterinnen und Hunderte von Königinnen. Wie bei Pharaoameisen, mit denen die Zwergameise oft verwechselt wird (klein, gelb, und viele!), findet die Begattung im Nest oder nahe dabei statt; man trifft keine fliegenden Tiere an, obwohl Männchen und Weibchen gut ausgebildete Flügel haben. Zumindest innerhalb eines Befallsherdes, also etwa in den Warmhäusern eines Bot. Gartens, dürften keine Reviergrenzen bestehen, dürfte die Art unikolonial sein.[/font]

[font=Times New Roman]Bild 1 zeigt zwei Arbeiterinnen mit Wollläusen und deren wollig umhüllten Gelegen auf einem Blatt.[/font]
[font=Times New Roman]Die lebenden Ameisen sind ständig in Bewegung, laufen auf etliche Meter langen Drahtseilen zwischen den aufgebundenen Pflanzen, an Stämmen und Stängeln auf und ab. Sie sind kaum zu fotografieren.[/font]
[font=Times New Roman]Für die Bilder 2 und 3 wurden daher einige Tiere in Alkohol konserviert und auf Millimeterpapier fotografiert. Eine frei laufende, entflügelte Königin konnte dabei mit erfasst werden. [/font]
[font=Times New Roman]Bild 4 zeigt nochmals Wollläuse, vor allem ganz links ein ausgewachsenes Exemplar.[/font]

[font=Times New Roman]Eine jüngere Kandidatenarbeit von der Univ. Bayreuth befasst sich ausgiebig mit dieser Plagiolepis-Art und ihren Trophobiose-Partnern sowie mit Bekämpfungsmöglichkeiten:[/font]
[font=Times New Roman]http://www.obg.uni-bayreuth.de/de/Forschung/Stud_Abschlussarbeiten/Abschlussarbeiten/ZA_2006_pohl_Plagiolepis.pdf[/font]

[font=Times New Roman]Aber die Ameisen leben nicht nur vom Honigtau der Pflanzenläuse. Ich suchte und fand sie auch an bzw. in den Blüten verschiedener Pflanzen, sowie an extrafloralen Nektarien.[/font]

[font=Times New Roman]Bei dieser Suche stieß ich auf eine in Ameisenhalter-Kreisen wohlbekannte Pflanze, auf der man bevorzugt Weberameisen (Oecophylla) zu halten pflegt: Die Glückskastanie, Pachira aquatica. Zu meiner Freude stand eine Pflanze in Blüte. Der Baum war auch bis unter die Decke des Gewächshauses gewuchert, schätzungsweise ca. 6 m hoch![/font]

[font=Times New Roman]Die Blüte (Bild Nr. 5 etwas älter, Nr. 6 ganz frisch) ist etwas größer als eine gespreizte Hand und sieht sehr attraktiv aus. Sie hält reichlich Nektar bereit, wie man in Bild 7 erkennen kann: Der Kelch von der Größe eines Fingerhutes enthält noch einen beträchtlichen Tropfen davon. Das Weiße dürfte die Narbe sein, die vom Fruchtknoten aus herausragt (Bestäuber sollen Fledermäuse sein). Für Weberameise wäre so etwas gewiss ein "gefundenes Fressen", aber zu Hause wird man die Blüte wohl nie beobachten können. Deshalb stelle ich hier die Bilder ein.[/font]
[font=Times New Roman]An dieser Pflanze, und im gesamten Gewächshaus, waren allerdings keine Ameisen zu finden, vermutlich weil das Gebäude ein paar Grad kühler war als die benachbarten Tropenhäuser. Plagiolepis alluaudi ist sehr beweglich und zieht sehr rasch mit Sack und Pack in bessere Gefilde. Auch darin gleicht sie der Pharaoameise.[/font]

[font=Times New Roman]MfG, [/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]

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chekucherapasq
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#5 AW: Plagiolepis alluaudi, eingeschleppte Winzlinge

Beitrag von chekucherapasq » 1. August 2012, 22:07

Merkur hat geschrieben:[font=Times New Roman]Es geht nicht "richtig" um Freilandbeobachtungen, die Tiere leben in einer Art Groß-Formikarium :), in den Gewächshäusern eines Botanischen Gartens.[/font]

[font=Times New Roman]In Deutschland wurde die Formicine Plagiolepis alluaudi schon vor sehr langer Zeit eingeschleppt, und sie wurde wohl durch Pflanzentausch zwischen Botanischen Gärten usw. verbreitet. Aus dem Darmstädter Bot. Garten ist sie seit 1973 bekannt. Jetzt habe ich mich vergewissert, dass sie da noch immer prächtig gedeiht, seit jetzt mindestens 39 Jahren![/font]
[font=Times New Roman]Schädlich wird sie dadurch, dass sie eine Biologische Bekämpfung von Pflanzenläusen mittels Nützlingen unmöglich macht: Die Ameisen fressen die Eier, Larven oder Puppen der eingesetzten Nutzorganismen.[/font]

[font=Times New Roman]Ein paar Bilder sollen zeigen, womit man es bei Plagiolepis alluaudi zu tun hat. Winzig sind sie, die Arbeiterinnen kaum mehr als 1.2 mm lang, die Königinnen etwas über 2 mm.[/font]
[font=Times New Roman]Die Völker sind hochgradig polygyn und umfassen Zehntausende von Arbeiterinnen und Hunderte von Königinnen. Wie bei Pharaoameisen, mit denen die Zwergameise oft verwechselt wird (klein, gelb, und viele!), findet die Begattung im Nest oder nahe dabei statt; man trifft keine fliegenden Tiere an, obwohl Männchen und Weibchen gut ausgebildete Flügel haben. Zumindest innerhalb eines Befallsherdes, also etwa in den Warmhäusern eines Bot. Gartens, dürften keine Reviergrenzen bestehen, dürfte die Art unikolonial sein.[/font]

[font=Times New Roman]Bild 1 zeigt zwei Arbeiterinnen mit Wollläusen und deren wollig umhüllten Gelegen auf einem Blatt.[/font]
[font=Times New Roman]Die lebenden Ameisen sind ständig in Bewegung, laufen auf etliche Meter langen Drahtseilen zwischen den aufgebundenen Pflanzen, an Stämmen und Stängeln auf und ab. Sie sind kaum zu fotografieren.[/font]
[font=Times New Roman]Für die Bilder 2 und 3 wurden daher einige Tiere in Alkohol konserviert und auf Millimeterpapier fotografiert. Eine frei laufende, entflügelte Königin konnte dabei mit erfasst werden. [/font]
[font=Times New Roman]Bild 4 zeigt nochmals Wollläuse, vor allem ganz links ein ausgewachsenes Exemplar.[/font]

[font=Times New Roman]Eine jüngere Kandidatenarbeit von der Univ. Bayreuth befasst sich ausgiebig mit dieser Plagiolepis-Art und ihren Trophobiose-Partnern sowie mit Bekämpfungsmöglichkeiten:[/font]
[font=Times New Roman]http://www.obg.uni-bayreuth.de/de/Forschung/Stud_Abschlussarbeiten/Abschlussarbeiten/ZA_2006_pohl_Plagiolepis.pdf[/font]

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[font=Times New Roman]Bei dieser Suche stieß ich auf eine in Ameisenhalter-Kreisen wohlbekannte Pflanze, auf der man bevorzugt Weberameisen (Oecophylla) zu halten pflegt: Die Glückskastanie, Pachira aquatica. Zu meiner Freude stand eine Pflanze in Blüte. Der Baum war auch bis unter die Decke des Gewächshauses gewuchert, schätzungsweise ca. 6 m hoch![/font]

[font=Times New Roman]Die Blüte (Bild Nr. 5 etwas älter, Nr. 6 ganz frisch) ist etwas größer als eine gespreizte Hand und sieht sehr attraktiv aus. Sie hält reichlich Nektar bereit, wie man in Bild 7 erkennen kann: Der Kelch von der Größe eines Fingerhutes enthält noch einen beträchtlichen Tropfen davon. Das Weiße dürfte die Narbe sein, die vom Fruchtknoten aus herausragt (Bestäuber sollen Fledermäuse sein). Für Weberameise wäre so etwas gewiss ein "gefundenes Fressen", aber zu Hause wird man die Blüte wohl nie beobachten können. Deshalb stelle ich hier die Bilder ein.[/font]
[font=Times New Roman]An dieser Pflanze, und im gesamten Gewächshaus, waren allerdings keine Ameisen zu finden, vermutlich weil das Gebäude ein paar Grad kühler war als die benachbarten Tropenhäuser. Plagiolepis alluaudi ist sehr beweglich und zieht sehr rasch mit Sack und Pack in bessere Gefilde. Auch darin gleicht sie der Pharaoameise.[/font]

[font=Times New Roman]MfG, [/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]

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#6 AW: Plagiolepis alluaudi, eingeschleppte Winzlinge

Beitrag von Gast » 2. Januar 2013, 13:04

Plagiolepis alluaudi: Zum Status als "invasive" Art
[font=Times New Roman]http://itp.lucidcentral.org/id/ant/pia/Fact_Sheets/plagiolepis_alluaudi.html[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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