Hallo,
Die Harzkrümel die eine Arbeiterin im Eingangsbereich des Nestinneren verteilte, wurden nun teilweise wieder nach ausen getragen. Sie liegen unmittelbar am Nesteingang. Ein paar Krümel wurden benutzt um den Eingang zu verengen.
Meine Ameisen haben verschiedene Baumaterialien zur verfügung wie Torf und Sand. Torf wurde z.B. dafür verwendet um eine Nestkammer aufzufüllen. Der Sand wurde hauptsächlich zum ausfüllen der Ritzen zwischen Plexiglasscheibe und Ytong benutzt.
Ich habe auch beobachtet, dass oftmals zuerst Material "gesammelt" wird um danach den "Materialhaufen" zu verarbeiten.
Momentan sieht es so aus als wäre das Harz einfach nur Baumaterial.
Achtung Vermutung: Ich könnte mir vorstellen das der Geruch des Harzes die Arbeiterin anfangs in solche aufregung versetzte.
lg

Kann es sein, dass die Ameisen die Harz-Krümel nur aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften (Form, Größe etc.) eingesammelt haben, oder kannst Du das ausschließen, da die Ameisen ähnliche Krümel aus anderen Materialien verfügbar haben, die keine so deutliche Reaktion hervorrufen? Also liegt es am Material (Harz) selber, oder nur an der angebotenen Form?

Hallo Allerseits,
den Umgang mit aseptischen Heil-Hilfsmitteln kannten/kennen nicht nur Ameisen, alle kennen den geharzten griechischen Wein der ohne die starken Gerbstoffe des Harzes in den Transportschläuchen schwären würde und Greifvögel "verzieren" häufig die Horste mit allen möglichen ätherische Dämpfe ausscheidenden Pflanzen, um der Fliegen- und Madenplage Herr zu werden. Gerade in den Endphasen gleichen Horste oft einem faulendem Fleischknochenhaufen, Minzstrünke sind da für die Bewohner dieser Schreckeshalden oft eine Wohltat. Das Ameisen das im Laufe der Jahrmillionen ihres Daseins "spitz" gekriegt haben .... wenn wundert´s. Bienen z.B. "bauen" mit Pappelharz. Mitsch

http://www.ameisenwiki.de/index.php/Selbstmedikation_mit_Harz
- noch eine Informationsquelle inkl. (ziemlich) aktuellem Stand der Forschung!

Hallo Allerseits,
es mag ja sein, dass es Journalisten gibt...wer will das ausschließen, die sich speziell in der "Sauregurkenzeit" die dann weniger geneigte Leserschaft mit Dönekens der selbstgeschnitzten Art unterhalten.
Zu den "Mitteilungen" der schweizer Gruppe in einem Laubwald gäbe es keine Harze, ... das mag stimmen, unterschreiben würde ich das sicher nicht. Auf der anderen Seite, die Gerbstoffanteile mithin der aseptische Anteil eines Laubwaldes im Verhältnis zu einem harzigen Fichtenwald wird sicher nicht weniger sein. Buchen- Eichenlaub! Eichenrinde(Gerberlohe)! Ich glaube, dass sozial lebende Gemeinschaften jedwedes Mittel im Laufe der Jahrmillionen zu erkennen lernten und es bei Notwendigkeit auch zu nutzen wissen.

NuEM hat geschrieben:Kann es sein, dass die Ameisen die Harz-Krümel nur aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften (Form, Größe etc.) eingesammelt haben, oder kannst Du das ausschließen, da die Ameisen ähnliche Krümel aus anderen Materialien verfügbar haben, die keine so deutliche Reaktion hervorrufen? Also liegt es am Material (Harz) selber, oder nur an der angebotenen Form?

Diese Frage kann ich leider nicht beantworten.
sorry

Grüß euch,

habe das bei meinen Ameisen (Tetramorium sp. caespitum) mal ausprobiert.
Harz von den Balken bei unserem Carport zu kleinen Bröckchen zerstampft.
Für ca.20 Sekunden war das ganze interessant, eingetragen wurde davon nichts. Nach ca. 3 Tagen als immernoch desinteresse bestand hab ich es wieder entfernt.
MfG Michael

Camponotus ligniperdus hat in der Arena angebotene Harzbröckchen kurz befühlert und dann ignoriert.