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Formica fusca Gyne legt keine Eier mehr

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Lilo
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#1 Formica fusca Gyne legt keine Eier mehr

Beitrag von Lilo » 12. August 2012, 15:35

Hallo Leute!

Nach der Übersiedelung in ein neues Betonnest hat meine Formica fusca Gyne aufgehört, Eier zu legen. Zusätzlich haben sich in den letzten Tagen ca. 20 tote Ameisen in der Ecke des Formicariums angesammelt. Die Kolonie umfasste bei der Übersiedelung vor 3 Wochen ca. 300 Individuen.

Kann es sein, dass die Gyne schon im August aufhört, Eier zu legen, weil die Winterruhe vor der Türe steht?

Danke im Voraus,
Lilo



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chris1994
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#2 AW: Formica fusca Gyne legt keine Eier mehr

Beitrag von chris1994 » 12. August 2012, 15:42

Hallo Lilo

Das kann gut sein, dass sich deine Kolonie schon auf die Winterruhe vorbereitet. Formica fusca überwintert ja ohne Brut.
Bei meiner Kolonie ist es ähnlich, dort hat die Gyne schon im Juli aufgehört Eier zu legen. Die letzten Puppen sind diese Woche geschlüpft und so ist auch meine Kolonie jetzt brutlos.

LG
Christian


Bei mir in Haltung: Lasius niger(> 1000 A.), Formica fusca (400-500 A.), Formica sanguinea (300-350 A.) Camponotus ligniperdus(35 A.), Temnothorax unifasciatus (1 A)

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#3 AW: Formica fusca Gyne legt keine Eier mehr

Beitrag von Imago » 12. August 2012, 16:39

Hallo!

Meine Kolonie ist sogar schon seit Wochen ohne Puppen, soll heißen, Larven und Eier gibt es scho sehr lange nicht mehr. Dennoch werden weiter Proteine eingetragen und das nicht zu knapp. Ich frage mich allen Ernstes wo die das lassen, so viele Heimchen wie mittlerweile ohne Brut vertilgt wurden.

Jedoch muss man hier klar berücksichtigen, dass Formica fusca ohne Brut überwintern und am Anfang der Saison sehr viel Eier absetzen, hierzu dienen die Reserven die sie sich jetzt anfuttern. Bei Formica fusca ist es also wichtig weiter Proteine anzubieten!

Wer möchte, hier geht es zum Haltungsbericht, gerade Neueinsteiger können da noch etwas lernen, alte Hasen evtl. sogar auch:

Formica (Serviformica) fusca Haltungsbericht

LG Imago



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Octicto
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#4 AW: Formica fusca Gyne legt keine Eier mehr

Beitrag von Octicto » 12. August 2012, 16:49

Bei mir werden ebenfalls Proteine in Massen eingetragen und nahezu restlos verwertet. Allerdings gibt es bei meiner Kolonie noch wenige Larven, die jedoch kurz vor der Verpuppung stehen. Ich bin gespannt, ob bei mir noch Eier kommen, oder nicht. Letztes Jahr wurden Anfang August noch ein paar Eier gelegt, etwa 50 Stück.



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hormigas
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#5 AW: Formica fusca Gyne legt keine Eier mehr

Beitrag von hormigas » 12. August 2012, 17:13

Bei mir ist es ebenso.
Gut dass ihr das mit den Proteinen noch angesprochen habt.
@Imago: Danke für den Link


arriba hormigas :)

Lilo
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#6 AW: Formica fusca Gyne legt keine Eier mehr

Beitrag von Lilo » 12. August 2012, 18:50

Danke für eure schnellen Antworten!

Meint ihr, ich soll mir bezüglich der gefühlsmäßig hohen Sterberate (gerade eben wieder 2 Tote entdeckt...) Sorgen machen, oder ist dieses "Ausmustern" vor der Winterruhe vielleicht normal?

Im letzten Jahr haben sie noch in (bzw. UNTER) einem Ytongnest gelebt, in das ich wenig Einblick hatte, daher kann ich nicht beurteilen, ob das im Vorjahr vielleicht gleich war oder nicht.

lg, Lilo



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Octicto
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#7 AW: Formica fusca Gyne legt keine Eier mehr

Beitrag von Octicto » 12. August 2012, 18:57

Um ehrlich zu sein, klingt das schon ein wenig besorgniserregend.



Imago
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#8 AW: Formica fusca Gyne legt keine Eier mehr

Beitrag von Imago » 12. August 2012, 20:15

Hallo!

Ein Umzug ist meist, oder nach meinen Erfahrungen immer mit einer Unterbrechung des Brutgeschäftes und evtl. mit einigen toten Arbeiterinnen behaftet. Ob Arbeiterinnen versterben hängt meist mit dem Aufwand des Umzug zusammen, der sich aus größe der Kolonie, Entfernung des neuen Neststandortes, sowie dem Zustand herraus aus dem der Umzug seine Notwenigkeit findet, zusammensetzt.

Wie auch im normalen Alltag der Kolonie wird der Umzug zu großen Teilen von Arbeiterinnen verrichtet, die auch sonst dem Außendienst zugeteilt sind. Der neue Neststandort wird je nach Situation einige Tage sondiert. Nicht selten verbleiben einige oder auch nur eine einzelne Arbeiterin im potentiell neuen Nest und verweil(t)en auch über Nacht dort.

Wenn diese zurück in das alte Nest kehren gibt es den Umzugsimpuls. Arbeiterinnen werden angestupst, im Kern der Kolonie entsteht meist zügig eine leichte Unruhe. Meist erfolgt ein Umzug dann nachts. Die meiste Arbeit verrichten die Arbeiterinnen, die dem Außendienst zugeteilt sind. Diese laufen häufig zu beginn hin und her und legen eine Starke duftspur, nehmen schon Brut mit, zwicken ihre Schwestern animieren zum Umzug und letztlich, so sieht es zumindest immre aus, wird die sich meist sträubende Gyne ein wenig gefoppt um ebenfalls in das neue Nest zu wechseln. Die Gyne ist häufig die Letzte und nicht immer wird sie von vielen Arbeiterinnen umsorgt und escortiert. Die Arbeiterinnen die dem Außendienst zugeteilt sind, sind meist die ältesten der Kolonie, haben gar ein Handicap etc. also gar nicht mal so unlogisch das gerade diese Arbeiterinnen, evtl. nach einem Umzug ihr Leben lassen müssen. Sie Arbeiten bei einem Umzug am meisten und sind im Vorfeld schon nicht mehr A+ Ware.

Manche Umzüge gehen in die Hose ziehen sich hin weil etwas nicht passt, wie: Die neuen Gänge habe die Arbeiterinnen gegraben, die kommen super durch, nur die Gyne nicht, passiert sowas dauert der Umzug gar Tage.

Hier mal ein Video eines Umzuges von einer Mischkolonie: Camponotus herculeanus Gyne mit Camponotus fellah Arbeiterinnen:

Camponotus Umzug

Formica (Serviformica) fusca hingegen ist ganz anders!

Sie ziehen schnell um, zügig, haben keine Probleme damit neue Areale zu erschließen. Kurz und knapp geht ein Umzug über die Bühne, schnell augenscheinlich perfekt organisiert und das auch in Notsituationen. Neue Nestoptionen sind schnell gefunden, schnell angenommen und der Impuls zu einem Umzug ist schnell gesetzt und das ganz ohne Brutstopp nach meinen Erfahrungen und auch ohne Arbeiterinnenverlust. Die Kolonie aus dem oben von mir verlinkten Haltungsbericht hat diese Saison keine einzige Arbeiterin verloren und so viel ich weiß, werden die Arbeiterinnen von Formica fusca auch verhältnismäßig alt. Mir schwirt da eine Zahl, bis zu vier Jahre in meinem Kopf herum, ich hoffe ich täusche mich jetzt nicht.

Ich denke diese auffällige Flexibilität hat sich diese Ameisenart verdient. Verdient durch ihr Schicksal als Sklavenameise. Die Evolution hat ihr dabei geholfen sich dahingehend flexibel zu entwickeln. Sie wird ausbedeutet, ausgeräubert vertrieben und ist häufig gezwungen zu flüchten um ihr Überleben zu gewährleisten um Geschlechtstiere produzieren zu können, wo wir bei der nächsten "Ausnahme" sind aber darauf gehe ich jetzt nicht ein.

Man muss diesem Beitrag keinen Glauben schenken wenn man dies nicht möchte oder eine andere Überzeugung hat, ich kann das nur aus meine Erfahrungen mit dieser Art entnehmen und rückschließen.

Darum würde es mich persönlich stark wundern, wenn diese 20 Arbeiterinnen den "Umzugstot" gestorben sind. Meine Kolonie ist etwas größer, sie sind anfang dieser Saison mit ca. 50 Arbeiterinnen umgezogen ohne Verlust. Und auch im Vorfeld habe ich sie schon oft umziehen lassen, die Kolonie war auch schon mal bedeutend größer als 50 Arbeiterinnen nur sind in der letzten Winterruhe viele verstorben.

Aktuell sind es wohl knapp 500 Arbeiterinnen.

Also ein Massensterben durch einen Umzug ist mir bei Formica (Serviformica) fusca aus eigenen Erfahrungen nicht bekannt. Ich kenne jedoch die Umstände nicht, ich persönlich würde aber mal nach anderen Todesursachen forschen.

Ich schließe mich Octicto somit klar an!

LG Imago



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