Neue Herausforderung - Messor barbarus

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Don Alessandro
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#1 Neue Herausforderung - Messor barbarus

Beitrag von Don Alessandro » 23. März 2012, 18:46

Hallo geschätztes Forum,

bevor ich zum eigentlichen Kern meiner Anfängerfragen vorstoße noch ein bisschen zu meinem Lebenslauf, insbesondere meinen Erfahrungen mit Ameisen. Ich bin aktuell 29 Jahre alt und in der Nähe von Köln zu finden. 2010 habe ich mir dann meinen Kindheitswunsch einmal Ameisen zu besitzen erfüllt, als ich eine Gyne auf dem Balkon entdeckte. Damals hatte ich nur die Vermutung, dass es sich um eine Königin handelt, aber etwas Internetrecherche hat den Verdacht bestätigt. Die gute Dame kam dann in ein Reagenzglas und die Kolonie wuchs und wuchs, aus dem Reagenzglas wurde ein Ytong, ein Arenabecken und noch das eine oder andere Extra. Ich vermute es ist eine Lasius flavus Kolonie. Ich habe sehr viel Spaß mit den kleinen, aber jetzt möchte ich einmal etwas anderes wagen.

Dabei fiel mein Blick recht zügig auf Messor barbarus. Die Gründe sind schnell genannt: Optik, Körner sammeln, minor-major Arbeiterinnen, eben anders als das was ich mein eigen nenne. Da es sich dabei aber um eine südeuropäische Art handelt die vermutlich auch nicht so unzerstörbar ist wie eine einheimische Lasius Art (die Dinger halten scheinbar alles aus). Möchte ich ein paar Dinge erfragen, die mir die Suchfunktion nicht explizit beantwortet hat (sollte ich Dinge übersehen haben bitte vergebt mir).

Also nun geht es los:

1. Lebensraum: Für den Anfang möchte ich es mir einmal recht einfach machen, das Basteln und bauen soll dann die Zeit mit sich bringen, daher habe ich ein Auge auf das Starter Set für Messor von Antstore geworfen: http://antstore.net/shop/product_info.php/info/p2997_starter-set-fuer-messor-spec-.html es bietet eine Unterteilung in zwei Nestbereiche und eine Arena und sollte für die erste Zeit sicher ausreichend sein? Zudem lässt es sich recht einfach mit allerlei erweitern.

2. Temperatur: Ich hatte noch nie ein Haustier, welches spezielle Anforderungen an das Klima stellt, also wie erzeuge ich eine Temperatur von 22-28°? Mit einem Heizstrahler den ich in einer gewissen Entfernung zum Becken aufstelle, bis das Thermometer in selbigem die gewünschte Temperatur anzeigt? (also try and error Prinzip) Oder anders? Des Weiteren welche Leistung braucht mein Heizstrahler bei obigem Becken? Reicht ein 60 Watt Heizstrahler aus, um diese Temperatur in einem solchen Körper zu erzeugen? Ferner stellt sich die Frage der Nacht, muss auch dort der Heizstrahler aktiv sein? In der Natur sinkt die Temperatur Nachts ebenfalls ab und erreicht wohl die 20° einer typischen deutschen Wohnung

3. Feuchtigkeit: Ok, wie man befeuchtet weiß ich, aber Messor barbarus verfügt darüber hinaus ja noch über eine Kornkammer. Diese soll "trockener" sein. Was genau heißt das? Vorausgesetzt ich nehme das obige Starter Set und nutze ein Sand Lehm Gemisch auch in der Kornkammer, so ist es bei völliger Trockenheit für die Tiere nahezu unmöglich dort zu graben (zumindest ohne, dass alles einstürzt), also vielleicht eine Befeuchtung mit 1/3 der Menge an Wasser wie in der Brutkammer?


Für die Mühen zu antworten bedanke ich mich im Voraus.



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Boro
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#2 AW: Neue Herausforderung - Messor barbarus

Beitrag von Boro » 24. März 2012, 10:57

Hallo Don Alessandro!
Herzlich willkommen im Forum!
Zuerst einmal kann ich dir die folgenden Seiten empfehlen, sofern noch Wissensbedarf besteht: http://www.ameisenforum.de/vbseiten.php?page=12 und diese Seite:
http://www.ameisenforum.de/messor/

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die bei der Gründung oft auftreten, entwickelt sich ein Nest der Art bei guter Haltung rasant u. du musst im 2./3. Jahr mit einer "Bevölkerungsexplosion" rechnen. Daraus folgt, dass nach wenigen Jahren eine weitaus größere Anlage eingeplant werden muss. Die Art bewegt sich gerne, in der Natur laufen sie viele Dutzend Meter um an die Nahrung zu kommen.
a) bei deiner Nestplanung kann man nur einen Teil recht trocken halten (Getreidelager) und den anderen Teil mit einer höheren Feuchtigkeit versehen. Die Tiere brauchen auch Trinkwasser.
b) Es ist sogar von Vorteil, wenn du während der Nacht nur Zimmertemperatur einhältst, bei Tag kann man dann mit einem Wärmelampe (40 W dürften ausreichen) bestrahlen (Tagestemperaturschwankung). Die richtige Temp. muss man mit Hilfe eines eingelegten Thermometers testen. Ich erreiche das ausschließlich mit Sonnenlicht, wobei man mittels Abdeckung eine Überhitzung vermeiden muss. Auch hier sollte man die richtige Temperatur testen. Von Nov. bis Ende Febr. halte ich das Volk in einer Art Winterruhe bei 10° - 13°, wobei eine geringe Aktivität aufrecht bleibt.
Im allgemeinen halte ich die Art für robust, sobald sie über das Anfangsstadium hinaus ist. Etwas tiefere Tagestemp. werden zeitweise auch toleriert, auch die Nestfeuchtigkeit muss man dann nicht ständig kontrollieren. Ich hielt sie teilw. bei wüstenhaften Bedingungen (aber mit Trinkwasser) im Ytongnest/Terrarium. Tierisches Eiweiß bekommen sie bei mir nie und entwickeln sich trotzdem prächtig (einschl. der Aufzucht v. Majoren!).
L.G.Boro



putschii
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#3 AW: Neue Herausforderung - Messor barbarus

Beitrag von putschii » 15. August 2012, 12:50

Ist zwar schon nen älterer Beitrag aber besser, als nen neuen zu machen schreibe ich meine Frage mal hier rein:
Geht für Messor Arten auch dieses Set ( http://antstore.net/shop/product_info.php/info/p1316_alpha-ants-starter-set---c.html ), weil ich mir sorgen mache ob ich die Könrer/Brutkammer dann noch anders befeuchten kann?
Und in wie weit wäre das oben genannte Set für Pheidole noda sicher ? Würde aus dem Formicarium nämlich nicht direkt ein Alkatraz bauen wollen ^^



Murdoc
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#4 AW: Neue Herausforderung - Messor barbarus

Beitrag von Murdoc » 15. August 2012, 13:34

Das Messor-Set brauchst du nicht. Der Kolonie reicht erstmal ein Nest. Soweit ich weiß wird ein zweites Nest eh erst ab einer gewissen Größe bezogen. Versuche lieber trockene und feuchte Stellen zu erzeugen. Das ärgerliche an dem Set ist das man es rundherum abkleben muss da auch von den Seiten Licht eintritt und Messor scheinbar besonders lichtempfindlich sind (meine waren es zumindest). Ausserdem würde ich dir empfehlen dir selber das Equipment zusammenzustellen anstatt mit einem fertigen Set viel mitzukaufen was du eh nicht benötigst.



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